Anmerkung: In den leeren Klammern befanden sich die Namen von Zeugen, die wir aus rechtlichen Gründen nicht aufführen können Der Prozeß Beim Prozeß stellte sich heraus, daß es viele von der Polizei nicht aufgedeckte Dinge gab, die meine Unschuld hätten beweisen können; diese Dinge wurden jedoch niemals verfolgt. Ich werde jetzt durch meine Gerichtsakten gehen und einige Dinge für Euch angeben. Der Polizist Lamb suchte nach Fingerabdrücken und fand mehrere in Mr. Rodes Haus und in seinem Truck. Er sagte aus, daß er versucht hatte, sie mit meinen und den Fingerabdrücken von ein paar anderen Leuten zu vergleichen, sie stimmten jedoch mit niemandem überein, deshalb gab er es irgendwann auf, die Fingerabdrücke irgend jemandem zuzuordnen. Der I.D. Techniker des Polizeidepartments von Beaumont beschlagnahmte 150 Videobänder und alle waren zum Zeitpunkt des Prozesses verschwunden oder vernichtet worden. Zu Beginn des zweiten Prozeßtages meldete ein Jurymitglied dem Richter, das in der Nacht zuvor sein Auto gestohlen worden war, der Richter entließ ihn jedoch nicht. Außerdem gab es bereits zwei Formfehler in diesem Fall bevor überhaupt eine Jury hereingelassen wurde. Der Hauptzeuge der Anklage war wegen verschiedener Delikte in Louisiana im Gefängnis, befand sich aber gerade auf Bewährung. Es stellte sich heraus, daß seine Anklagen fallengelassen wurden und er kam genau an dem Tag frei, an dem ich verhaftet wurde, am 3. Januar. Die Staatsanwaltschaft verheimlichte uns das so lange, bis wir herausfanden, daß sie mehrere Telefonate mit seinem Bewährungshelfer und dem Begnadigungsausschuß geführt hatten und auch Faxe geschickt hatten und erreichten, daß der Haftbefehl außer Kraft gesetzt wurde. Der Staatsanwalt bestritt, mit irgend jemandem einen Deal gemacht zu haben. Der Mann, der dem Hauptzeugen der Anklage ein Alibi geben sollte, der auf die Polizeistation in Beaumont kam, nachdem er auf Kaution freikam und den Beamten erzählte, was ihm der Hauptzeuge erzählt hatte, nämlich, daß er in einen Mordfall verwickelt sei, konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden. Er wurde von der Staatsanwaltschaft nicht aufgerufen und wir konnten ihn nicht mehr ausfindig machen. Er war direkt in die Aussage des Hauptzeugen der Anklage mit einbezogen, wurde aber nicht aufgerufen und konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden. Wir reichten einen Antrag ein, daß weiterhin nach ihm gesucht werden sollte, um seine entscheidende Aussage zu bekommen und um zu beweisen, daß der Staat Beweise fälscht, indem er Zeugen lügen läßt, der Richter lehnte den Antrag jedoch ab. Das war bereits die zweite Person, die der Staatsanwalt verschwinden ließ. Die angebliche Tatwaffe und einiges an gestohlenem Eigentum wurde der Polizei von (.) übergeben, nachdem er verhaftet wurde. Er wurde später entlassen und sagte für die Anklage aus, daß er die Sachen von meinem Bruder gekauft hätte. Er übergab der Polizei als erstes einen Videorecorder, dann am nächsten Tag oder so gab er ihnen eine Pistole und einen weiteren Videorecorder. Die Pistole wurde später als die Tatwaffe identifiziert. Die Anklage hielt nicht nur die Beweise zurück, daß es Deals mit Zeugen gab, es kam auch noch heraus, daß der Staatsanwalt auch einen Brief zurückhielt, der an Mr. Rode geschrieben wurde. In diesem Brief wurde er darauf aufmerksam gemacht, sich vor einem Mann mit dem Namen (.) in acht zu nehmen. Wir plädierten auf Fehler in der Prozeßführung, wurden jedoch abgelehnt. Abgelehnt wurde ebenfalls die Bitte, eine Frist zu gewähren, um diese Leute ausfindig machen zu können. Es gibt einige Leute, die gehört haben, daß der Hauptzeuge der Anklage damit "angab", dieses Verbrechen begangen zu haben. Ebenso gibt es eine eidesstattliche Erklärung eines Mannes, der im Kongreß in Houston, Texas arbeitet. Er gab eine eidesstattliche Erklärung, daß (.) ihm gegenüber damit herumprahlte, daß er in einen Mordfall in Beaumont verwickelt ist. Es verschwanden Beweise aus der Beweiskammer der Polizei. Es gab einen Schreibtischkalender für die Jahre 1990, 92, 93 und 94 und der letzte Monat, in dem Mr. Rode gelebt hatte, der Dezember, war herausgerissen. Aus einem Taschenkalender wurde der Monat Dezember 1994 ebenfalls herausgerissen und vernichtet. Diese Gegenstände waren in seinem Büro der Lamar Universität und in seiner Wohnung beschlagnahmt worden. Es fand sich eine handschriftliche Notiz, leider ohne Unterschrift, die besagte, daß "nichts Illegales oder Falsches geschah, während man sich im Hause des Elmer Rode befand". Der Sergeant der Polizei in Beaumont sagte aus, daß diese Notiz gefunden wurde, es wurde aber nicht versucht herauszufinden, wessen Handschrift das war. Es kam im Prozeß also zur Sprache, wurde aber augenscheinlich zur Seite gewischt und ich weiß nicht warum. Ein Kriminalbeamter der Polizei in Beaumont sagte aus, daß sie mehreren Hinweisen von Leuten nachgingen, die aussagten, sie hätten einen Mann in Mr. Rodes Truck gesehen. Es wurde gegen mindestens 7 andere Männer ermittelt, dessen Namen sich in einem Tagebuch befanden, das in Mr. Rodes Haus gefunden wurde. Des weiteren sagte er aus, daß all diese Spuren nicht mehr verfolgt wurden, nachdem (.) auf die Polizeistation kam um auszusagen, was (.) ihm gesagt hatte. Er sagte, daß alle Beamten glücklich waren, (.) und sein Vater kamen zu ihnen und sie alle haben sich auf ihn gestürzt. (.)'s Vater kannte alle Polizisten in Beaumont, weil er ein kleines Geschäft hat. Einige Polizisten sagten sogar aus, daß von einigen Verdächtigen, mit denen sie gesprochen hatten, das Alibi nicht mehr überprüft wurde, nachdem sie die Informationen von (.) erhielten. Sie ließen praktisch alle Hinweise fallen und konzentrierten sich auf die einfachste Lösung, auf einen 17jährigen armen Jungen, von dem sie wußten, daß er keine Möglichkeit hatte, gegen sie anzukämpfen oder sich gegen ihre unfairen Mittel zu verteidigen. Es waren bereits 10 Tage vergangen, nachdem Mr. Rodes Leiche gefunden wurde. Es ging ein lauter Aufschrei durch die Bevölkerung und die Polizei stand unter dem Druck, jemanden verhaften zu müssen. Außerdem wurden 2 Beutel mit Marihuana im Kühlschrank von Mr. Rodes Haus gefunden. Laut Autopsiereport wurden "mehrere Haare an der Region der rechten Tasche seiner Shorts gefunden". Es wurden Haare in den Shorts, die er trug, gefunden und laut Polizeibericht muß vor seinem Tod ein Kampf stattgefunden haben. Die Haarproben wurden mit meinem Haar verglichen und es wurde festgestellt, daß es sich nicht um dieselben Haare handelt! Wir fragten die Beamten, ob die Haarproben mit Haaren vor irgend jemand anderem verglichen wurden und die Antwort lautete NEIN. Wir fragten, ob die Haare wenigstens mit dem Haar des Verstorbenen verglichen wurden und auch dies wurde verneint. Die Polizei ließ einige Verdächtige einen Lügendetektortest machen, der nicht bestanden wurde, aber die Polizei war bereits auf mich und meinen Bruder fixiert. Die anderen Verdächtigen wurden nicht weiter verfolgt. Das sind nur kurze Beschreibungen der Dinge, die während meines Prozesses passierten und obwohl sie mich verurteilten und mir die Todesstrafe gaben, hörten sie hier nicht mit ihren betrügerischen ungerechten Machenschaften auf. Sie bestellten einen Anwalt für meinen direct appeal, einen Anwalt, der gerade aktiv in einem Todesstrafenwiederaufnahmeverfahren als Ankläger auftrat und die Todesstrafe in diesem neuen Verfahren anstrebte. |