Die Verhaftung Ende Dezember 1994 kamen zwei Kriminalbeamte des Beaumont Polizeidepartments zum Haus meiner Großmutter und fragten, ob ich ihnen ein paar Fragen beantworten würde. Ich ging mit ihnen zur Polizeistation, wo sie mich fragten, ob ich einen Mann namens Elmer Rode kennen würde oder ob ich irgend etwas über den Mord an ihm wüßte. Ich sagte ihnen, daß ich nichts darüber weiß. Sie fuhren fort, mir eine Menge Fragen über einen Mr. Fisette zu stellen, dann fuhren sie mich zurück zum Haus meiner Großmutter. Am 3. Januar 1995 war ich im Haus meiner Großmutter, ich wohnte dort mit meiner Frau. Ich wachte ungefähr um 11.00 Uhr morgens auf und meine Großmutter, meine Schwester, mein Großvater und meine Frau waren da. Nachdem ich ungefähr 1 Stunde auf war nahm ich meine mir verschriebenen Medikamente, die ich bereits seit ein paar Monaten nahm. Ungefähr im Oktober 1994 hatte ich einen Autounfall und erhielt Schmerzmittel und Schlaftabletten auf Rezept und da ich davon inzwischen abhängig geworden war, betrieb ich Mißbrauch mit den Medikamenten. Nachdem ich die Medikamente genommen hatte rief man mich an und erzählte mir von einer Party, die später stattfinden sollte, also nahm ich "noch ein paar mehr" Pillen. Irgendwann bin ich dann in den Garten hinter dem Haus gegangen und rauchte ein paar Joints mit meiner Frau. Außerdem besuchte ich den ganzen Morgen auf seiner Seite des Hauses meinen Großvater, der ein Alkoholiker ist und ich trank Wein mit ihm. Nachmittags um halb zwei war ich bereits sehr betrunken. Ungefähr zu dieser Zeit bat mich meine Großmutter den Hund hinter dem Haus zu füttern. Ich ging durchs Haus und durch die Hintertür in den Garten und stellte das Futter für meinen Hund hin, dann holte ich ihm noch etwas Wasser aus einem Eimer. Als ich damit zu meinem Hund ging sah ich auf und alles was ich sah war ein Haufen Polizisten, die meisten in Zivilkleidung und sie zielten mit ihren Waffen auf mich. Sie rannten alle durch ein Feld an der Seite unseres Hause und sie brüllten sich gegenseitig verschiedene Kommandos zu, was mich auf der Stelle erstarren ließ. Sie alle (es waren ungefähr 10) kamen direkt auf den 6 Foot hohen Zaun, der unser Haus umgab und sagten zu mir, daß ich zum Zaun kommen soll, was ich auch tat mit erhobenen Händen. Sie sagten mir, daß ich meine Hände auf den Zaun legen soll, was ich ebenfalls tat, dann legten sie mir Handschellen an und zerrten mich buchstäblich über den Zaun. Zusammen gingen wir um das ganze Haus herum und die Auffahrt hinauf, wo ich das Wasser für meinen Hund geholt hatte. Sie begannen eimerweise Wasser über mich zu schütten während sie mich fragten, wo die Pistole ist, sie hätten genau gesehen "wie ich sie weggeworfen hätte", obwohl es überhaupt keine Pistole gab. Das war der Moment, an dem ich ausflippte und fragte, was eigentlich los sei und weswegen man mich verhaftet hätte. Die einzige Antwort, die ich erhielt war, "ich würde schon wissen, wofür". Als ich gefesselt um das Haus geschleift wurde und sie das Wasser über mich schütteten, begannen meine Frau und meine Schwester zu schreien und sie brüllten genauso, wie die ganzen Beamten. Ungefähr zu dem Zeitpunkt, als sie mich quer durch den Garten brachten, um die Auffahrt runterzugehen, kamen meine Großeltern aus der Hintertür. Als mein Großvater die Tür öffnete, um herauszukommen, folgte ihm mein Hund, der sofort zu mir herlief. Ich sah, wie ein Polizist seine Waffe entsicherte und ich sagte "nein" und beugte mich hinunter, so daß der Hund bei mir haltmachen würde bis ihn meine Frau packen könnte. Aber gerade, als ich mich herabbeugte schubste mich der Beamte zur Seite und erschoß unseren Familienhund geradewegs hier vor unser aller Augen. Ich mußte das mit ansehen und alle begannen zu schreien und zu brüllen und als ich zu meiner Familie hinübersah sah ich, wie meine Großmutter zu Boden fiel. Die Beamten zogen mich hoch, drängten mich zur Straße und steckten mich in ein Auto. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr betrunken und wegen all dem Durcheinander flippte ich aus. Es war ungefähr eine Stunde nachdem ich die zusätzlichen Medikamente eingenommen hatte und diese begannen jetzt richtig zu wirken. Ich begann alles doppelt zu sehen und fing an zu lallen. Meine damalige Freundin rannte zu dem Polizeiauto und sagte etwas zu mir und später sagte sie aus, daß sie keine Wort von mir verstand, weil ich sturzbesoffen war. Seit dem Aufstehen waren wir den ganzen Tag zusammen und sie sah alles was ich einnahm und trank. Der Apotheker sagte ebenfalls über die Medikamente aus, die ich eingenommen hatte sowie über die Auswirkung, die sie auf mich hätten, wenn ich zuviel nähme. Er sagte, wenn eine Person die Medikamente derart mißbraucht, wie ich dies getan hatte, dann würde "die Person definitiv verwirrt sein und wahrscheinlich gegen Wände laufen wenn sie nicht vorher einschlafen oder ohnmächtig werden würde". Er sagte ebenfalls, wenn diese Person daran gehindert werden würde, zu schlafen, wäre sie definitiv nicht bei Sinnen. Das letzte, woran ich mich wirklich erinnern kann ist, wie unser Familienhund erschossen wurde und meine Großmutter zusammengebrochen ist. Ich erinnere mich nur an Bruchteile meines Aufenthalts auf der Polizeistation. Ich erinnere mich, daß ich permanent danach gefragt habe, mit meinem Vater sprechen zu dürfen, weil ich durcheinander war und nicht wußte, was ich tun sollte. Ich erinnere mich daran, daß ich in einem kleinen Raum war, ich weiß aber nicht, für wie lange. Ich erinnere mich, daß ich weinte und mich oft vorbeugte und meinen Kopf auf meine Knie legte. Ich sah eine Menge verschiedener Gesichter, aber ich sah alles doppelt. Sie sagten, daß das einzige, was ich immer und immer wieder sagte war "ich will meinen Vater anrufen". Ich war zu dieser Zeit erst 17 Jahre alt! Ich erinnere mich, daß der Kriminalbeamte Steve Thrower mir sagte, daß ich meinen Vater sehen könne, sobald wir hier fertig wären. "Also unterschreib' hier und ich schicke Dich zu Deinem Vater". Ich erinnere mich nicht irgend etwas unterschrieben zu haben, aber ich erinnere mich daran, daß mein Vater und meine Stiefmutter hereinkamen und meine Stiefmutter weinte und umarmte mich und fragte, ob mir eigentlich klar ist, was ich da unterschrieben hätte und das ist das letzte, woran ich mich erinnere, bis ich am nächsten Tag im Gefängnis aufwachte. Erst später fand ich heraus wer dieser Kriminalbeamte Steve Thrower war. Er sagte, daß er allein zu mir in den Raum gekommen wäre, die Tür geschlossen hätte und ich hätte einfach angefangen zu sprechen und er hätte alles einfach nur niedergeschrieben. Außerdem wäre ich die ganze Zeit cool und ruhig gewesen und hätte mit ihm zusammengearbeitet, was eine Lüge ist! Ich fand heraus, daß er der Vater eins Mädchens ist, der ich während der High School in die Quere gekommen bin. Wir sind zusammen in die Schule gegangen und waren zusammen in der 5. Klasse. Später gingen wir zusammen auf die High School und sie war noch Jungfrau als wir ein bißchen Zeit zusammen verbrachten. Wir haben uns ein paar Mal gesehen und machten auch sexuelle Erfahrungen. Eines Tages, als wir uns in der Schule unterhielten sagte sie, daß sie eine Beziehung mit mir möchte, ich fühlte mich dafür aber noch zu jung. Ich denke, daß sie das verletzt hat und ihr Vater das irgendwie herausgefunden hat. Ich wurde oft vom Gesetz belästigt, nachdem wir uns getrennt hatten und ich fand erst heraus, wer er war, nachdem ich im Gefängnis war und er ist derjenige, der angeblich das "Geständnis" von mir bekam während wir beide allein in diesem Raum waren. Ich weiß jedoch, daß ich nichts davon, was in diesem Geständnis steht, gesagt habe. Während ich im Gefängnis war versuchte ich, soviel wie möglich über diesen Elmer Rode herauszufinden. Wir fanden heraus, daß er ein sich nicht zu seiner Homosexualität bekennender Schwuler war und bei einer Hausdurchsuchung wurden in seiner Wohnung mehrere Videobänder gefunden, die ihn mit Kindern und Jugendlichen zeigten, wie sie homosexuelle Spielchen betrieben. Diese Bänder wurden in seinem Haus mit einer versteckten Kamera aufgenommen und auf einem Band befanden sich Aufnahmen homosexueller Aktivitäten zwischen Elmer Rode und dem Bruder eines heutigen Kongreßabgeordneten, der zur Zeit meines Prozesses im November 1996 die Wahl um einen Sitz im Kongreß antrat. Am 6. November unterhielt sich mein Anwalt mit einem Beamten, der ihm bestätigte, daß er im Besitz dieses Bandes ist. Am 7. November hatten wir eine Anhörung und mysteriöserweise befand sich dieser Beamte plötzlich in Urlaub, nachdem er noch einen Tag zuvor mit meinem Anwalt gesprochen hatte. Das Band tauchte nie wieder auf und nach dieser Anhörung wurde absolut alles Notwendige (das mich hätte retten können) vernichtet, um mich so schnell wie möglich in die Todeszelle zu schicken. Mr. Elmer Rode war eine sehr bekannte Persönlichkeit in Beaumont, Texas. Er war Jahrelang der Vorsitzende der Zulassung und Vorsitzender der Einschreibung an der Lamar Universität und er engagierte sich aktiv in der Organization Young Men's Business League (YMBL) (Anm.: dies ist eine Organisation, die sich sowohl für Freizeitaktivitäten in ihrer Stadt einsetzt, als auch dafür, die Lebensqualität in Beaumont, Texas zu steigern), eine sehr bekannte Organisation in Beaumont, Texas. Wir haben deshalb mehrmals eine Verlegung des Gerichtsstandes beantragt, was jedoch jedes Mal vom Richter abgelehnt wurde. |