Schminken und rocken von Raphael Zehnder für AZ Live (Aargauer Zeitung) |
Der "Stadtsommer" lässt jeweils an Orten, wo sonst keine Konzerte stattfinden, Zürcher Bands auftreten. Zum Beispiel die GUTTER QUEENS, der Stadt einzige Glam Rock Gruppe. "I Love Rock n Roll" singen die GUTTER QUEENS, und sie meinen es ernst. "Wir widmen uns bedingungslos dem Rock'n'Roll. Wir leben und atmen "Gutter Queens", das ist eine Lebensphilosophie", bekräftigt Sarah Mephïsta Memphïs, die Gitarristin des Zürcher Quintetts, das bekannt ist für seine schrillen Auftritte: Sie rocken kernig - "bei solcher Musik fängt mein Herz an zu fliegen", so Memphïs; und Männlein wie Weiblein wirbeln in Netzstrümpfen und knappen Pants, auf hohen Absätzen, mit Glitzer, Make-up und wehenden Haaren umher. Die New York Dolls, die Stooges, Bowie und die frühen Roxy Music lassen grüssen. "Wir sind nicht einfach eine langweilige Band in Jeans. Von uns kann man etwas erwarten", so Memphïs. Wie verfällt man im Jahr 2001 ausgerechnet dem Glam Rock? "Ich fand diese Musik schon immer lässig, und so geht es uns allen." Schliesslich sei ihre Musik nicht "strikte" Glam. Ihr Stil speise sich aus allen Rock-Epochen, aus dem Siebziger-Glam natürlich, aber auch Mötley Crüe und Guns N Roses, der Punk und sogar die Sechziger flössen ein. Die Gitarristin begegnet der Frage nach ihrem Umgang mit dem Klischee "Sex, Drugs & Rock n Roll" mit den Worten: "Wir nehmen uns nicht so ernst, wie es den Anschein machen mag." Die zwei Damen und drei Herren mit den Assoziationen weckenden Bühnennamen (Elvira Tarantella, Jim Juvenile, Zygi the Wild One, Calmo Sideburn) bezeichnen sich als "Rockschlampen", eine freie Übersetzung des Bandnamens. Das Publikum soll laut Memphïs in Zukunft beim Begriff GLAM ROCK automatisch an diese Band denken. Ein hohes Ziel! "Man kann doch Ziele haben", lacht sie. Eines wäre, einmal im Vorprogramm von Kiss aufzutreten, "sofern sie geschminkt sind". AZ Live, Ausgeh-Beilage der Aargauer Zeitung vom 26. Juli 2001 |