Die Rockschlampen kommen!
Glitter, Fummel und Federboa
GLAM ROCK PUR

(fraz) Eine Glam-Explosion ist am Sonntagabend in den Räumlichkeiten des TabTap-Musikraumes angesagt. Und wer könnte das besser als die GUTTER QUEENS, die Göttinnnen des Schlampenrock?
1992 gegründet, touren die GUTTER QUEENS unterdessen vor allem in deutschen und italienischen Landen umher - und zwar mit bewunderswertem Fleiss, denn der Erfolg hält an. Für den kommenden Winter ist sogar ein konzertmässiger Ausflug nach Schweden geplant. Sie gelten als die beste Glam-Rock-Band weit und breit und wissen an ihren Auftritten das Publikum gleichermassen zu verzücken wie zu schockieren. Sogar englische Musikmagazine von Rang und Namen wie "Kerrang" oder "Metal Hammer" wurden auf die wilden GUTTER QUEENS aufmerksam.
Der Gig im TabTap vom Sonntagabend ist quasi die Ostschweizer Fortsetzung ihrer Plattentaufe. Denn am Samstag feiern die 'QUEENS noch in Zürich das Release ihrer 7-inch-Vinyl-Single beim kultigen Zürcher Plattenlabel "Sheep Records", das unter anderem auch T-Model Ford, Men from S.P.E.C.T.R.E., Lombego Surfers und viele weitere Grössen der Independentszene betreut. Dann sind die fünf Diven doch hoffentlich am Sonntag frisch ausgeschlafen und rattenschaft aufgepeppt, denn bei der explosiven GUTTER QUEENS-Hausmischung von Sixties-Punk, Glam/Sleaze und Australia-Hardrock bleibt kein Auge trocken und keine Sohle ruhend auf dem Parkett. Und dass sich die GUTTER QUEENS der geneigten Besucherschar auch visuell in die Hirnwindungen brennen, dafür sorgen der verschwenderische Umgang mit Haarspray und High Heels, Lipstick und Federboa, Glitter und Latex.
In ihrem Beautycase bringen die GUTTER QUEENS noch Gaststars aus Italien mit: CRACKHOUSE kommen aus Padova und bewegen sich sowohl stil- wie auch outfitmässig in ähnlichen Gefilden. Allerdings munkelt man, dass das italienische Quartett noch etwas metallischer daherrocken soll.
Konzert: Sonntag, 29. Oktober 2000, 20.30 Uhr, TabTap Musikraum

Die GUTTER QUEENS gehören zum Besten, was der Schaffhauser Musikmarkt exportmässig zu bieten hat. Die vor etwa acht Jahren gegründete Truppe schaffte das, was vielen verwehrt bleibt: den Sprung über die regionalen Grenzen hinweg.
hb. In Florenz stürmten 1500 verrückte Teenager ins Auditorium Flog, um die GUTTER QUEENS als Headliner zu sehen. Welche Schaffhauser Band schafft das? Wo sie auch auftreten - sie werden heiss und innig geliebt. Sie bringen zuweilen gar unmöglich Geglaubtes zustande - z.B. einen vollen Saal in der Roten Fabrik am Zürcher Seeufer.
Der Frühling 1992 wird als Gründungsdatum der Band angegeben. Allerdings machten sie sich erst als Juvenile Crime einen Namen in der hiesigen Szene. Unter dem alten Namen brachten sie denn auch ihren ersten Tonträger auf den danach lechzenden Markt: ROCKAHOLE hiess er und war - wie könnts anders sein - ein richtiges Demobändli. Im Herbst 1997 erschien dann der erste Silberling mit dem Titel BORN TO BE CHEAP (na, wenn dieser Titel nicht Programm ist...), der - man höre und staune - seit Anfang dieses Jahres vergriffen ist.
Die GUTTER QUEENS haben im Lauf der Jahre immer mehr zu ihrem ureigenen Stil gefunden. Die Freude jedoch, sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen, war von Anfang an da und ist schliesslich auch eine alte Tradition von Schaffhauser Bands (man erinnere sich an die legendären Nevertscheks). "Anfänglich fanden wir unsere Klamotten und Fummel noch im Brocki", erklärt Jim Juvenile alias Stefan Brauchli auf Anfrage des fraz. "Ich erinnere mich, mit Hausfrauen an den Wühltischen um Unterwäsche gekämpft zu haben! Ausserdem verfügt inzwischen jede und jeder von uns über ein persönliches Schminkköfferchen."
Nach einigen Besetzungswechseln ist die Combo inzwischen eine gut eingespielte Formation. Als Frontmann agiert Jim Juvenile, der die Truppe auch mitbegründet hat und sich bei verschiedenen Punkrock-Bandss wie den legendären Bitch Boys die Sporen abverdiente. Auf der Bühne ist er jeweils eine wahre Augenweide und zelebriert gleichsam als Oberschlampe mit wahrer Insbrunst den Schlampenrock der GUTTER QUEENS.
An der Leadgitarre finden wir Zygi the Wild One, der die Band nach einem längeren Australien-Aufenthalt ins Leben rief. Er spielte unter anderem bei der Sixties-Garage-Band the Hitchhikers, die mit den Ramones und den Cynics unterwegs waren. Zygi ist ein echter "tough guy", der zur atemberaubenden Diva wird, sobald er Bühnenluft schnuppert.
Erst im Frühling vor einem Jahr stiess die Rhythmusgitarristin Sarah Mephïsta Memphïs zu den GUTTER QUEENS. Als unnahbare Schönheit rockt sie, was das Zeugs hält. Ebenfalls seit Frühling 1999 ist Elvira Tarantella mit von der Partie. Früher trommelte sie bei der Girlband Ananda's Decadenz. Inzwischen kennt man das fleischgewordene Kraftbündel in der Szene nur noch unter dem Namen "Wonder Women on Drums". Am Bass setzt sich Calmo Sideburn in Szene, der erst seit April 2000 bei den GUTTER QUEENS mitmischt und ganz genau weiss, worauf es beim Schlampenrock ankommt.

Schaffhauser AZ / fraz vom 26. Oktober 2000
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