Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

Jesu Verklärung, 5. März 2000

Markus 9:2-9

„Eine Vorbesichtigung“

von Pastor Timothy H. Bülow

Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; 3 und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. 4 Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie redeten mit Jesus. 5 Und Petrus fing an und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 6 Er wußte aber nicht, was er redete; denn sie waren ganz verstört. 7 Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! 8 Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. 9 Als sie aber vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus, daß sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten.

Liebe Freunde in Christus,

Die Passionszeit beginnt diesen Mittwoch. Die Passionszeit würde auch bald für Jesu Jünger beginnen. Alles würde immer schwerer werden, als sich der Tag von Jesu Verhaftung, Prozeß und Kreuzigung näherte. Die Jünger mußten auf diese Glaubensprüfung vorbereitet sein. Sie mußten erinnert werden, daß Jesus wirklich Gott ist, daß er an der Kontrolle seines eigenen Schicksals war, und daß er die Kraft auch den Tod und das Grab zu überwinden hatte. Darum nahm Jesus sie auf den Berg und wurde vor ihnen verklärt. Er wollte ihnen eine Vorbesichtigung der Herrlichkeit und Macht geben, die er nach seiner Auferstehung zeigen würde.

1. Eine Vorbesichtigung von Jesu himmlischer Herrlichkeit

Unser Text beginnt mit den Wörtern:  nach sechs Tagen. Vor sechs Tagen, hatte Jesus mit klaren Worten seinen Jüngern über seinen kommenden Tod in Jerusalem erklärt. Seine Worten hatten sie unter Schock stehen gelassen. Hör zu: Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. 32 Und er redete das Wort frei und offen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren. 33 Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh weg von mir, Satan! denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. (Mk 8:31-33)

Ob sie bereit wären oder nicht, würde das alles bald geschehen. Die Jünger würden Jesus als wahrer Mensch sehen. Sie würden ihn sehen, als er sich verhaften und kreuzigen lassen würde. Wenn sie nicht verstünden, daß er an der Kontrolle war, würden sie versucht werden, zu glauben daß Jesus in seiner Mission versagt hatte. Als Jesus über seinen kommenden Tod berichtete, prophezeite er auch seine Auferstehung, sondern die Jünger verstanden nicht. Sie hatten noch nicht ergriffen, daß der Messias kommen mußte, die größte Not von allen zu treffen, nämlich durch sein Tod alle Sünde zu bezahlen und dadurch ewiges Leben für die Welt zu gewinnen. Dennoch versuchte Jesus sie lehren.

Jesus nahm mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; 3 und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Die glühende Herrlichkeit Jesu war ungleich alles sie je auf Erden gesehen hatten. Nur Gott konnte so hell sein. Das Sicht von dem verklärten Jesus vor ihnen, zeigte ihnen, daß dieser Mann, dem sie folgten, war nichts anderes als Gott selbst.

Seine Reinheit war auch ungleich alles was man auf Erden sehen kann. Gott sagt uns daß auch die besten Werke, die wie auf Erden tun, unrein sind. Sondern Jesus war die Reinheit selbst. Er war der Sündlose – weißer und reiner als bloßer Mensch. Nichts auf der Welt ist rein, sondern Jesus ist nicht von dieser Welt. Jesus gab seinen Jüngern eine Vorbesichtigung seiner wahren Reinheit und Kraft, auf daß sie verstehen würden, daß es nicht Ohnmacht war, wenn er sich verhaften und kreuzigen ließ.

2. Eine Vorbesichtigung von Jesu Teil an Gottes Erlösungsplan

Sondern es gab noch mehr, das sie sehen mußten, um vor Jesu Passion vorbereitet zu sein. Sie brauchten auch Eine Vorbesichtigung von Jesu Teil an Gottes Erlösungsplan. Wie mit uns, war es schwierig für die Jünger das große Bild zu sehen. Sie konzentrierten zu viel auf das hier und jetzt. Sie betrachteten das, was Jesus sagte, nicht als ein Teil des großen Plans Gottes, die Welt zu erretten. Jener Plan begann mit dem ersten Versprechen im Garten, dem Satan dem Kopf zu zertreten. Das ist was die ganze Geschichte der Erlösung behandelt: Gott versprach einen Held, der Sünde, Tod und Teufel zerstören würde. Die Geschichte läuft durch die ganze Schrift und kulminiert in der Wiederkunft Christi am jüngsten Tag die Welt zu richten und den neuen Paradies für uns zu schöpfen.

Christen überall haben immer gebraucht, wie Petrus, Jakobus und Johannes, sich an die Zentrale Bedeutung des christlichen Glaubens zu richten. Es ist immer zu leicht gewesen, daß Christen abgelenkt werden, so daß sie meinen die christliche Religion vor allem über Ethik handelt, dadurch wir selber den Himmel verdienen können. Zu viele Christen vergessen Jesus und sein Opfer, und meinen daß die Kirche nur eine Stelle ist für Taufen, Hochzeiten und Trauergottesdiensten. Der Teufel freut sich, wenn er uns von dem Ziel und dem Zentrum des Evangeliums in dem Kreuz Christi ablenkt.

Dieses dringende Bedürfnis traf Jesus auf dem Berg der Verklärung. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie redeten mit Jesus. 5 Und Petrus fing an und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Lukas hinzufügt was sie diskutierten, nämlich Jesu Tod zu Jerusalem.

Ganz Israel anerkannte des Mose Autorität und war bereitwillig sich in ihr zu fügen. Hier, auf dem Verklärungsberg, hergab Mose seine Autorität dem Christus: „Dieser ist es, den ich versprochen habe. Hör ihm zu. Liebe ihn. Er ist dein Erlöser und Heiland. Sein Tod bedeutet die Vergebung. Seine Auferstehung bedeutet deine Auferstehung zum ewigen Leben“.

Warum Mose? Mose ist vor dem Volk von Gott als ein Vorbild von dem Christus gestellt worden. Er brachte dem Volk das Wort Gottes. Er war ihr Prophet. Er war ihr Priester, der Gebete für das Volk aufopferte, um für sie mit Gott zu vermitteln. Mose war auch ihr Leiter und Führer. Er war der Gründer und Mittler des alten Bundes. Er prophezeite das Kommen des Christus. Er vorhersagte ihn mit Bilder, als er einrichtete für ganz Israel das Passa, darin ein perfektes, unschuldiges Lamm mit seinem Blut das Volk von dem Engel des Todes errettete. Er vorhersagte den Christus in dem Einrichten aller anderen Blutopfer für die Sünde. Und er vorhersagte den Christus auch mit klaren Worten: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern;“ hatte Mose gesagt, „dem sollt ihr gehorchen“. (5. Mose 18:15)

Sondern Mose war nicht allein mit Christus jenen Tag. Elia war auch dort. Gleich nach Mose, war Elia der größte Prophet des alten Testaments. Genau wie der Herr selbst Mose begrabt hatte, beteuerte Gott Elias Dienst, als er ihn direkt in Himmel nahm, mit einem feuriger Wagen mit feurigen Rosse, wie wir in der alttestamentlichen Vorlesung hörten. Wie Mose der Gründer des alten Bundes war, so war Elia des Restaurator. Sein Dienst bestand vor allem in dem, daß er sein Volk zurück von ihrer Abgötterei zu dem einen wahren Gott rief. Erinnerst du dich seiner Konfrontation mit Baals Propheten? Er hatte sie zu einer Kraftprobe herausgefordert, um nachzuweisen welcher Gott wahr und lebendig war. Der wahre Gott sollte Feuer vom Himmel hinunterschicken das Brandopfer auf zu brennen. Den ganzen Tag rief die falschen Propheten nach ihrem Gott, sondern er antwortete nicht. Dann in Antwort auf Elias Gebet sandte der Herr solch ein Feuer, daß es nicht nur das Opfer, sondern auch die Steine und das Wasser im Graben um den Altar brannte. „Wie lange“ hatte Elia die ungläubigen Leute von Israel gefragt. „Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach“. (1 Kön. 18:21) Als er hier mit Jesus erschien, hergab Elia sein Zeugnis zu dieser Tatsache: An Jesus zu glauben ist an den einen wahren Gott zu glauben, der mit Baal kämpfte, und gewann.

Diese zwei große Propheten, Mose und Elia, erschienen um den Jüngern zu zeigen, daß Jesus der Messias war, der der Mittelpunkt all ihres Predigens war, als sie noch lebten und prophezeiten. Er ist der einer, einziger Heiland, der gekommen ist Menschen von Sünde und Tod zu retten. Sein Opfer am Kreuz würde kein bloßer Zufall sein, sondern der Höhepunkt von Gottes Plan.

3. Eine Bekräftigung und Ermahnung von dem Vater

Zuletzt, ob dies nicht genug wäre die Jünger auf Jesu Passion vorzubereiten, gab es noch ein Zeuge, der sein Zeugnis zur Mission und zum Dienst Jesu hingab. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! 8 Und auf einmal, als sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. 9 Als sie aber vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus, daß sie niemandem sagen sollten, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn auferstünde von den Toten.

Bald würden die Jünger nicht länger die Herrlichkeit sehen. Bald würde die Passionszeit für sie beginnen, wie sie für uns am Aschermittwoch diese Woche beginnt. Dann würden sie Jesu Zartheit und Bereitwilligkeit zu leiden und sterben für Sünder sehen. Während Jesus nochmals seinen Tod und seine Auferstehung voraussagen würde, doch würden ihre schwerfällige Sinne sie nur seinen kommenden Tod sehen lassen. Je näher sie zum Kreuz kamen, desto schwerer es sein würde für sie zuzuhören. Jesus wollte, daß sie seiner Herrlichkeit sich erinnern würden, und seines Voraussagen von seiner Auferstehung, daß sie ihre Hoffnung darauf ruhen lassen könnten. Das würde der Schlüssel zum Glauben sein, daß weit entfernt von einem zwecklosen Tod, sein Tod das Opfer sei, das für sie und die Welt die Vergebung aller Sünden gewinnen würde.

Weil sie sich erinnern mußten, das Jesus kein bloßer Mensch war, sondern der mächtige, rettende Sohn Gottes, sprach auch Gott der Vater sein Zeugnis jenen Tag, daß dieser Jesus, den sie als Lehrer kannten, der wirkliche Sohn des Höchsten ist! „Das ist mein lieber Sohn“ donnerte Gott vom Himmel. „Den sollt ihr hören!„Hör was er sagt. Hör gut zu. Hör, wenn er dir sagt, daß er für die Sünden der Welt sterben soll. Hör wenn er dir sagt, daß er von den Toten auferstehen wird. Hör wenn er dir sagt, daß er nicht nur dein Lehrer ist, sondern dein Heiland und Herr!“

Liebe Freunde, wir sind genau so schwach im Kopf wie die ersten Jünger. Als diese Passionszeit beginnt, werden wir uns auf Jesu williges Opfer am Kreuz konzentrieren. Da wollen wir uns an dieser Vorbesichtigung erinnern, die Jesus seinen Jüngern am Verklärungsberg gab. Auch in unsrem Alltag, werden wir oft so mit unsren Leiden und Sorgen beschäftigt, daß wir Jesu Herrlichkeit und Kraft vergessen. Erinnere dich, daß er der Messias ist, von all den alttestamentlichen Propheten von Mose bis auf Maleachi vorhergesagt. Erinnere dich, daß er der Sohn des Höchsten ist, der vom Himmel donnerte: „Den sollt ihr hören!“ Wieviel leichter unsre Leben sein werden, und wieviel bedeutungsvoller diese Passionszeit, wenn wir uns dieser Vorbesichtigung der Herrlichkeit und Kraft unsres Erlösers und Heilands erinnern. Gott gebe es, um Jesu willen! Amen.