Startseite / Definition / Story / Erlebnisse / Behandlungsmethoden / Links / Gästebuch


Die Erfahrungen meines Sohnes mit dem Perthes

(15. Oktober 1998)

Hallo, wir sind eine amerikanische Familie aus New York. Unser Sohn Matthew fing eines Tages zu hinken an als er aus der Schule kam, wir dachten, dies käme vom Toben in der Gymnastikstunde, vielleicht hatte er sich ja einen Muskel gezerrt. Nun, aus Tagen wurden Monate, das Humpeln wurde nicht besser, also brachten wir ihn schließlich zum Kinderarzt, um ihn untersuchen zu lassen.

Die Ärzte veranlaßten eine Röntgenaufnahme, die aber nichts zeigte. Also überwies man uns an eine orthopädische Kinderarztpraxis, ob man dort eine Idee hätte, was es mit dem unerklärlichen Humpeln auf sich hätte. Dort dachte man sofort an Morbus Perthes und schickte ihn zur Magnetresonanztomographie. Danach war die Diagnose eindeutig, Matthew hat Morbus Perthes.

Er bekam Bettruhe verordnet, denn die Beweglichkeit seines Beines war sehr eingeschränkt, es ließ sich nicht ausreichend bewegen. Eine Woche blieb er gewissenhaft in seinem Bett und als wir zur Kontrolle beim Orthodäden waren, war die Beweglichkeit des Beines wieder sehr gut, zwar nicht 100%ig in Ordnung, aber doch viel besser als vorher.

Daraufhin sagte man uns, wir sollten in 3 Wochen zur Kontrolle kommen, was wir auch taten, und bei diesem Termin war die Beweglichkeit wieder sehr schlecht. Die Ärtze verordneten wiederum eine Woche Bettruhe, doch diesmal ruhte Matthew nicht so artig und als wir wieder bei den Ärtzen waren, war die Beweglichkeit noch immer schlecht.

Also wiesen sie ihn ins Krankenhaus ein, wo er eine Woche in Traktion (??) verbrachte. Man sagte uns, dies könnten wir auch zu Hause machen, aber es ist sehr schwer, einen 5-jährigen im Bett zu behalten, was sie also letztendlich machten, war ihn ans Bett zu binden, damit er in der Traktion blieb (???)

Nach einer Woche war das Bein in einer sehr guten Verfassung, das Problem war nur, daß sich sein Bein immer sehr schnell wieder verschlechterte und dabei ist es doch so wichtig für das Gelenk, das eine gute Beweglichkeit vorliegt, damit der Perthes gut ausheilen kann.

Nach 2 Wochen gingen wir wieder in die Praxis und die Ärztin schlug vor, daß Matthew eine Abduktionsschiene tragen sollte, das wären senkrechte Stützstangen an beiden Seiten des Beines, ein großer Gürtel um seine Taille und Beinmanschetten um seinen Schenkel. Wir hatten große Hoffnung, daß diese Schiene die richtige Lösung wäre, um das Bein in der richtigen Position zu halten und um ihn ruhigzuhalten, so daß er hoffentlich sein Bein nicht weiter verletzt.

Sie paßten im die Schiene an und eine woche später gingen wir wieder hin, um sie ihm anzulegen. Tja, als wir sahen, wie dieses Ding aussah, und nachdem wir sahen, wie weit es sein Bein abspreizte, sprachen wir noch einmal mit der Ärztin über die Schiene. Sie konnte uns nicht versprechen, wie die Entwicklung aussehen würde, wenn er diese Schiene ein Jahr getragen hätte, es könnte auch von Vorteil sein, ihn zu operieren, Gibsverbände (?) zu tragen oder einfach gar nichts zu tun, als ihn diese inhumane Schiene tragen zu lassen. Sie konnte uns nicht versprechen, daß die Schiene wohl nichts weiter tun würde, als Matthew ruhig zu halten. Wie hatte unseren Sohn vom Sport befreien lassen und erlaubten ihm nicht zu springen oder zu rennen. Es hatte den Anschein, soweit wir ihn davon abhielten herumzurennen, behielt er seine Beweglichkeit in der Hüfte. Darum lehnten wie die Schiene ab, denn wir glauben, wir erreichen das gleiche ohne Schiene, wenn wir so ruhig halten.

Das ganze ist so verwirrend, niemand weiß so richtig was über den Mortus Perthes, aber von anderen, mit denen ich gesprochen habe sagten mir, wir wären schon ein ganzes Stück weiter, einfach nur weil wir wissen, was unser Sohn hat. Viele Kinder werden gar nicht richtig oder überhaupt nicht diagnostiziert, das ist niederschmetternd für die Familie.

Also versuchen wir, daß unser Sohn sich schont und gehen weiterhin alle 3 Monate zu unserem Arzt. Bei diesen Besuchen werden neue Röntgenausnahmen gemacht werden, um die Fortschritte verfolgen zu können. Wir glauben, Matthews Bein ist nicht so schwer vom Perthes betroffen wie bei manch anderem Kind, mit dem wir gesprochen haben. So hoffen wir, der nächste Besuch beim Arzt will einen Fortschritt zeigen. Nur die Zeit und weitere Röntgenaufnahmen werden es zeigen.

Patty Miller

Email

Möchtest Du Anregungen, Kritik,
eigene Beiträge, Erfahrungen
oder Fragen loswerden? Jede
EMail ist willkommen!


 
Last updated: 3.11.1998