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Gegen nationalen Chauvinismus! Für proletarischen Internationalismus! Arbeiter/innen aller Länder, vereinigt euch! Die Angriffe der türkischen Armee auf Südkurdistan (Nordirak) und ihre drohende Besetzung dieses ölreichen Gebiets werden begleitet von einer staatlich angeheizten Welle von nationalem Chauvinismus: in der Türkei/Nordkurdistan gegen den berechtigten Befreiungskampf des kurdischen Volkes, in Österreich gegen die Migrant/innen insgesamt, insbesondere aber gegen ihre unterstützenswerte antiimperialistische Betätigung. Wir wenden uns entschieden gegen alle Spaltungsmanöver der kapitalistischen Ausbeuter und Unterdrücker. Den Hetzern in Österreich geht es darum, diesmal die Migrant/innen aus Nordkurdistan/Türkei zu Sündenböcken für alle Übel zu machen, die vom kapitalistisch-imperialistischen System hervorgebracht werden. Wir hingegen treten ein für die Einheit der Arbeiter/innenklasse im Kampf gegen rassistische Politik im Inneren und imperialistische Politik nach außen. Die Solidarität unter den Arbeiterinnen und Arbeitern aller Länder ist ein Grundprinzip des proletarischen Internationalismus, das von den revolutionären Kommunist/innen unablässig propagiert werden muss. Die feste Verankerung dieses Grundgedankens war schon immer ein zentrales Anliegen aller revolutionären Kommunist/innen. Der proletarische Internationalismus ist eine unverzichtbare Grundlage jeder revolutionär kommunistischen Bewegung eines jeden Landes. Der proletarische Internationalismus betont das Gemeinsame im Kampf der Arbeiterinnen und Arbeiter aller Länder gegen Ausbeutung und Unterdrückung und für das Ziel der proletarischen Weltrevolution, den Weltkommunismus. Der proletarische Internationalismus verpflichtet besonders zum Kampf gegen den Chauvinismus in den imperialistischen Ländern. Das bedeutet für uns das Hauptaugenmerk auf den Kampf gegen den österreichischen und EUropäischen Chauvinismus zu richten. Diese besondere Verpflichtung ergibt sich aus der Spaltung der Welt in wenige imperialistische Zentren auf der einen und den Völkern der vom Imperialismus abhängigen und (neo-)kolonial beherrschten Länder auf der anderen Seite. Chauvinismus und Nationalismus, die angebliche Interesseneinheit mit den „eigenen" Ausbeutern, die Überheblichkeit gegenüber dem „Rest der Welt" sind reines Gift, das jegliche revolutionäre Perspektive verbaut. Solange bedeutende Teile der Arbeiter/innenklasse in einem derartigen Dickicht reaktionä¬rer Ideologie befangen bleiben, wird es keine wirkliche Befreiung der Arbeiter/innenklasse geben. Dagegen setzt der revolutionäre Kommunismus seit mehr als 150 Jahren auf die zentrale Losung „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!", die den durch und durch internationalen Charakter des Kommunismus manifestiert. Inhalt dieses Aufrufs ist es nicht, die Besonderheiten eines jeden Landes zu ignorieren und auch nicht den hauptsächlichen Kampfschauplatz im jeweiligen „eigenen" Land zu leugnen. Vielmehr besteht die zentrale Bedeutung dieses Ausrufs in der Betonung, dass - über alle nationalen Besonderheiten hinaus - der Kapitalismus ein Weltsystem geworden ist, das nur gemeinsam von den Proletarier/innen - unabhängig von Geschlecht, Nation, „Rasse", Religion etc. - aller Länder der ganzen Welt end¬gültig durch den Sieg des Weltkommunismus vernich¬tet werden kann. Das „Manifest der Kommunistischen Partei" von 1848 betont ausdrücklich die Einheit der Arbeiter/in¬nen aller Länder im Kampf um die Befreiung der Arbeiter/innenklasse: „Die Arbeiter haben kein Vaterland. Man kann ihnen nicht nehmen, was sie nicht haben. Indem das Proletariat zunächst sich die politische Herrschaft erobern, sich zur nationalen Klasse erheben, sich selbst als Nation konstituieren muss, ist es selbst noch national, wenn auch keineswegs im Sinne der Bourgeoisie. Die nationalen Absonderungen und Gegensätze der Völker verschwinden mehr und mehr schon mit der Entwicklung der Bourgeoisie, mit der Handelsfreiheit, dem Weltmarkt, der Gleichförmigkeit der industriellen Produktion und der ihr entsprechenden Lebensverhältnisse. Die Herrschaft des Proletariats wird sie noch mehr ver¬schwinden machen. Vereinigte Aktion, wenigstens der zivilisierten Länder, ist eine der ersten Bedingungen seiner Befreiung." (Marx/Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, 1848; MEW 4/479) Auch im Zeitalter des Imperialismus und der proletarischen Revolution bleibt die Her¬stel¬lung der Einheit der Arbeiter/innen aller Länder unter der Führung einer starken, organisierten kommunistischen Weltbewegung eine Aufgabe aller ersten Ranges, die die Kommunist/innen eines jeden Landes dazu verpflichtet, den revolutionären Kampf im jeweils „eigenen" Land voran¬zutreiben. Darum sagt Lenin: „Es gibt nur einen wirklichen Internationalismus: die hingebungsvolle Arbeit an der Entwicklung der re¬vo¬lutionären Bewegung und des revolutionären Kampfes im eigenen Lande, die Unterstützung (durch Propaganda, durch moralische und materielle Hilfe) eben eines solchen Kampfes, eben einer solchen Linie und nur einer solchen allein in ausnahmslos allen Ländern.“ (Lenin, Die Aufgaben des Proletariats in unserer Revolution, 1917; LW 24/60) Im Imperialismus, dem höchsten Stadium des Kapitalismus, ist der richtungsweisende Aufruf „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!", der noch aus der Anfangszeit des revolutionären Kommunismus herrührt, keineswegs veraltet, ganz im Gegenteil, er ist aktuel¬ler denn je. Der revolutionäre Kommunismus im Zeitalter des Imperialismus und der proletarischen Revolution hat den epochalen Verän¬derungen gegenüber dem Zeitalter des vormonopolistischen Kapitalismus dadurch Rechnung getragen, dass er die erste Losung „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" durch eine zweite, nämlich „Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch!", ergänzt hat. Dadurch wird die unvermeidliche proleta¬rische Hegemonie im Prozess der proletarischen Weltrevolution kein bisschen eingeschränkt, nein, darin wird die Einheit der Interessen der Arbeiter/innen aller Länder mit den unterdrückten Völkern der abhängigen Länder, die gegen jeden Imperialismus kämpfen, betont. In der heutigen Situation stehen vor den österreichischen Kommunist/innen mehrere Hauptauf¬gaben im Zusammenhang mit dem proletarischen Internationalismus und der internationalen Soli¬darität: Die enge Verbindung der einheimischen Arbeiter/innen mit den Arbeitsimmigrant/innen in Österreich muss auf verschiedenen Ebenen ausgedehnt und der Kampf gegen den Rassismus verstärkt werden. Das ist eine unverzichtbare Grundlage für die Herstellung der Arbeiter/innen-Einheitsfront im Kampf für die sozialistische Revolution in Österreich. Die Verbindungen der Arbeiter/innenklasse in den EU-Staaten und einer ganzen Reihe von weiteren Ländern, die in engem Abhängigkeitsverhältnis von den Finanzoligarchien der EU stehen, müssen wesentlich verbessert werden. Nur so können dem Europa der Konzerne machtvolle Schläge versetzt werden und an verschiedenen Fronten, aber im gemeinsamen Klassenkrieg wirkliche Fortschritte bis hin zur sozialistischen Revolution in möglichst vielen Ländern Europas erreicht werden. In diesem Zusammenhang ist die Unterstützung von revolutionären Organisationen und Bewegungen in solchen Ländern von besonderer Bedeutung, die zu den Haupteinflusszonen des österreichischen Imperialismus gehören (Mittelosteuropa und der Balkan). Denn im Bestreben die "eigene", national herrschende Klasse maximal zu schwächen und die Arbeiter/innenklasse zu stärken, muss die internationale Solidarität besonders je¬nen gelten, die von den Herrschenden der eigenen Nation kolonial oder halbkolonial abhängig sind. Notwendig sind bessere Kontakte und gegenseitige Unterstützung mit den Kämpfen der Arbeiter/innenklasse in allen Ländern der Welt in ihrem Kampf für gewerkschaftliche und demokratische Rechte und für die sozialistische bzw. volksdemokratische Revolution. Notwendig ist die Zusammenarbeit mit und die Unterstützung von antiimperialistischen Befreiungsbewegungen in allen halbfeudalen und halbkolonialen Ländern der Welt, vor allem derjenigen, die mit klarer Ausrichtung für eine volksdemokratische Staatsmacht der Arbeiter/innen und Bauer/innen kämpfen. _____________________________________________________________________ Wir verbreiten seit 1995 Flugblätter, mit denen wir uns vor allem an klassenbewusste Arbeiter/innen wenden, und geben seit 2001 die ‚Proletarische Rundschau’ heraus. Unser Ziel ist eine Gesellschaftsordnung ohne Klassen, ohne Unterdrückung und Ausbeutung. Dazu muss die Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter eine eigene Kampfpartei aufbauen, die Macht erobern, die Besitzer der Produktionsmittel enteignen und den Klassenkampf fortsetzen, bis alle Reste der bürgerlichen Ordnung verschwunden sind. Wir stellen uns in die Tradition der internationalen revolutionär-kommunistischen Bewegung, die Mitte der 1960er Jahre in Auseinandersetzung mit den Fehlern der KPdSU und in scharfem Kampf gegen die Wegbereiter des bürokratischen Staatskapitalismus in der Sowjetunion eine marxistisch-leninistische Generallinie verteidigt hat und zur Gründung neuer kommunistischer Parteien führte. Wir sind revolutionäre Kommunist/innen und deshalb nicht in der KPÖ organisiert. Kommunistische Aktion/ marxistisch-leninistisch, Österreich (KOMAK-MLÖ) c/o Postfach 127, A-1091 Wien, www.komak-ml.tk, komak-ml@gmx.at (10.11.07) |