Antimaoismus ist Antikommunismus!

In unserer Geschichte, der Geschichte der revolutionär-kommunistischen Bewegung, gibt es drei rote Sterne, die geeignet sind global den zukünftigen Weg unserer Bewegung zu erhellen:

Die Pariser Commune 1871: Weltweit erste Diktatur des Proletariats

Die Oktoberrevolution 1917 – 1952: Errichtung der Sowjetmacht und Aufbau des Sozialismus

Die Grosse Proletarische Kulturrevolution 1966 – 1969
: Bewusste Fortführung des Klassenkampfs unter der Diktatur des Proletariats bei Korrektur von Fehlentwicklungen der bisherigen Bewegung.

Durch jede dieser Revolutionen wurde die weltweite Bewegung auf ein höheres Niveau gehoben. Jede dieser Pionierleistungen erschließt neue, elementare und unentbehrliche Erkenntnisse für den Fortgang der Bewegung. Jede/r Revolutionär/in kann sich zu keinem dieser Meilensteine abweisend oder neutral verhalten, im Gegenteil ohne unumwunden positiver Grundhaltung zur Gesamtbilanz aller drei epochalen Umwälzungen bleibt das Bekenntnis zum Revolutionären Kommunismus notwendigerweise unvollständig.

Es ist möglich den drei großen Revolutionen auf theoretischer Ebene die folgenden Begriffe zuzuordnen:
Marxismus [durch Engels, Kautsky und die Zweite Internationale]
Marxismus-Leninismus [durch die Stalin-Fraktion in KPdSU(B) und Komintern]
Marxismus-Leninismus-Maoismus [durch Lin Biao und die Kulturrevolutionsgruppe]
Nach den jeweiligen Schöpfern dieser Lehrgebäude kann der Marxismus, der Marxismus-Leninismus bzw. der Marxismus-Leninismus-Maoismus auch als „Lehre der genialen Stellvertreter“ bezeichnet werden.
Problematisch ist, dass jede dieser drei Etappen eine dogmatische Kanonisierung und Verengung der Theorie auf einer bestimmten Stufe der Entwicklung der Bewegung festschreibt.
Solche Begriffe können im Handgemenge des jeweiligen Kampfes zweier Linien durchaus sinnvoll und nützlich sein, sie überleben sich aber früher oder später.

Wir sollten uns positiv auf das revolutionär-kommunistische Erbe der I., II., und III. Internationalen Abeiterassoziation sowie der revolutionär–kommunistischen Bewegung seit 1943 beziehen, uns aber gleichzeitig auch der Schwächen unserer Vorkämpfer/innen bewusst sein bzw. werden. Zu den Schwächen gehört z. B. der Personenkult. Daher ist zur Bezeichnung unserer Theorie der Begriff „Theorie des Revolutionären Kommunismus“ besser geeignet und unnötige, allzu zeitgebundene Verengungen kommen darin erst gar nicht vor (im Begriff ML ist z.B. der Anti-Luxemburgismus enthalten, der eher kein grundlegendes Prinzip des Revolutionären Kommunismus darstellt.)

Das alles schließt aber auch ein, dass wir Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao selbstverständlich als hervorragende Vorkämpfer des Revolutionären Kommunismus im 19. und 20. Jahrhundert betrachten. Wir bilanzieren die Verdienste jeder einzelnen dieser historischen Persönlichkeiten für die Theorie und Praxis des Revolutionären Kommunismus als bei weitem ihre Fehler überragend.
Gleichzeitig stellen wir fest, dass wir uns bei unserer Rezeption des theoretischen Erbes von niemandem auf die genannten fünf beschränken lassen.

Besonders Hoxhaisten und Breshnewisten versteifen sich auf die Erhebung Stalins in den Rang eines Super- und Hauptklassikers. Dabei verteidigen und kanonisieren sie v.a. die Fehler der Internationalen Kommunistischen Bewegung unter Stalin und stiften dadurch mitunter erhebliche ideologische Verwirrung, die direkt Wasser auf die Mühlen des Antikommunismus leitet.
Wichtig ist, dass wir das Verhältnis 70:30 (70% Verdienste gegenüber 30% Fehler) mit Inhalt ausfüllen. Das heißt, wenn wir Stalin verteidigen, dann müssen wir das möglichst konkret und nicht abstrakt tun. Z.B. sollen wir den Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion zur Zeit Stalins verteidigen, aber nicht die Ermordung von Kommunist/innen durch Organe der Diktatur des Proletariats in ebendieser Epoche.

Das Hauptangriffsziel der Revisionisten innerhalb der kommunistischen Bewegung sind weiterhin die mit der Großen Proletarischen Kulturrevolution und Mao verbundenen Positionen. Diese Angriffe abzuwehren und zurückzuschlagen ist eine unverzichtbare Voraussetzung um die Front des lebensnotwendigen Kampfs gegen den Antikommunismus zu stärken.

(IA.RKP, Dezember 2008)