Johannes a Lasco Im Jahre 1499 wurde Johannes a Lasco (gebürtiger Name: Jan Laski) in Lask, einer polnischen Kleinstadt, als Sohn eines Adligen geboren. Nach Abschluss seiner Schulbildung in Krakau absolvierte er von 1515-1518 in Bologna und von 1518-1519 in Padua seine Studien (vor allem kanonisches Recht und lateinische Klassiker). 1521 wurde a Lasco zum Priester geweiht. Als hochgebildeter Humanist und Theologe reiste er 1524 nach Basel um dort ab 1525 seine Studien fortzusetzen. Dort lernte er auch Philipp Melanchthon (1497-1560, siehe Zeitungsartikel) und Erasmus von Rotterdam, bei dem a Lasco auch einige Zeit wohnte, kennen. Im Jahre 1537 erwarb Johannes a Lasco die wertvolle Bibliothek des Erasmus von der es heute noch drei Buchexemplare in Emden gibt. 1526 kehrte er nach Polen zurück und bekleidete dort einige kirchliche Ämter. Obwohl a Lascos Blick für die sich anbahnenden Reformen offen war, lehnte er die von Martin Luther angeführte reformatorische Bewegung ab. 1539 reiste a Lasco nach Frankfurt am Main und freundete sich dort mit Albertus Hardenberg an. Zusammen mit ihm studierte er in Mainz und Leuwen und heiratete im Jahre 1540 (als geweihter Priester) die Leuwener Bürgerstochter Barbara. Durch diese neue Situation geriet er unter Druck und ging nach Emden, wo er als Privatperson lebte. Zwischenzeitlich reiste a Lasco nach Krakau ans Sterbebett seines Bruders, wo er 1542 einen Reinigungseid leistete, der besagte, dass a Lasco die katholische Kirche nicht verlassen habe, sich aber auch nicht zu Luthers Lehre bekenne. Doch schon im Sommer 1542 brach er mit dem Katholizismus, nachdem er nach Emden zurückgekehrt war. Die Verhältnisse in Emden und Ostfriesland stellten sich damals wie folgt dar: Graf Edzard der Große (1462-1528) hatte mit seiner toleranten Haltung schon den Boden für die Reformation bereitet. Er war den Reformideen Martin Luthers gegenüber aufgeschlossen, obwohl er im katholischen Glauben erzogen worden war. Als Graf Enno II nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1528 die Regierungsgeschäfte übernahm, begann er gegen die katholischen Kirchen und Klöster vorzugehen und sie ihrer Schätze zu berauben. Somit fand das großzügige Nebeneinander der Konfessionen ein Ende. Nach seinem frühen Tod im Jahre 1540 wurde die oldenburgische Gräfin Anna Landesmutter. Sie übertrug Johannes a Lasco im November 1542 das Amt des Predigers an der inzwischen protestantischen Großen Kirche sowie das des ersten Superintendenten in Ostfriesland. Seine Aufgabe bestand darin, die kirchlichen Verhältnisse aufgrund der lutherischen Kirchenordnung von 1535 zu ordnen, wobei er auf erhebliche Widerstände stieß. 1545 verließ a Lasco Ostfriesland und trat eine mehrjährige Reise an, die ihn unter anderem nach London führte. Dort leistete er von September 1548 bis März 1549 bei der Erneuerung der Londoner kirchlichen Gegebenheiten Hilfe. Er kehrte nach Emden zurück, verließ es aber am 7. Oktober 1549 wieder. Zuvor war er auf Initiative des Kaisers aus dem Amt des Superintendenten entlassen worden. Es folgten unruhige Zeiten für ihn, wie Aufenthalte in London und Dänemark, welches er aus politischen Gründen 1553 wieder verlassen musste. Er fand noch einmal Aufnahme in Emden, blieb aber nur für ein Jahr dort. Dann führte sein Weg ihn nach Kleinpolen. Seine Gesundheit war schwach geworden. Am 8. Januar 1560 starb Johannes a Lasco in Pinczow/Polen.