Ex-CIA-Agent Robert Baer lebt, und seine Lügen sind von Bertelsmann auf deutsch gedruckt
Aus Rezension KONKRET 11/2002 :   http://www.steinbergrecherche.com/rzhering.htm
 
 
Thomas Immanuel Steinberg
CIA im Roman, im Sachbuch und als roter Hering
Romane lese ich nicht gern. Da weiß ich nie, woran ich bin: Was ist wahr? Was ist ausgedacht? Manches klingt wahr und ist dennoch schlecht gelogen, und bei Romanen sind oft so schrecklich viele Seiten zu durchforsten.

Sein Roman über die CIA, so verspricht Robert Littell auf der vierten von siebenhunderteinundneunzig Seiten, beruhe auch auf Tatsachen. Der Klappentext rühmt ein hochexplosives Gemisch aus brillant recherchierter Zeitgeschichte und Fiktion. Also forsche ich nach den Tatsachen und frage mich beim Lesen:

Hat die CIA im April 1951 tatsächlich sieben Exilalbaner mit einer Segeljacht nach Durrës gebracht, damit sie Staatschef Enver Hoxha umbringen? Nie davon gehört. Waren CIA-Leute dem legendären sowjetischen Doppelagenten Kim Philby schon 1951 auf der Spur? Aber der hat sich doch erst 1963 vom MI6 in London nach Moskau aus dem Staub gemacht... Hat die CIA die Mafia gegen Mussolini mobilisiert? Ja, das soll so gelaufen sein. Näheres erfahre ich aber nicht.

Vielleicht gilt die Handlung bei Freunden der Romanform als spannend, vielleicht reichen dünne Charakterzeichnungen zum feierabendlichen Kick. Ich bemerke nur weiter: Da will der Held am Bahnhof Zoo seine Verfolger abgeschüttelt haben, indem er „durch ein Gewirr von Seitenstraßen“ gesteift sei – den aufgestelzten Durchgangsbahnhof umgeben aber, das weiß jeder, der dort mal ausgestiegen ist, außer der Jebensstraße breite Hauptstraßen und weite Plätze. Da besucht ein Held 1951 in der Spandauer Altstadt eine Kirche: Der Autor macht aus dem Gebäude am Reformationsplatz eine katholische Einrichtung. An der U-Bahn gelegen. 1951 fuhren nach Spandau die Straßenbahnen 54 und 55, aber die Spandauer U-Bahn wurde erst lange nach der Mauer gebaut. Da soll etwas bei der CIA in der Frankfurter ehemaligen IG-Farben-Zentrale los gewesen sein… Littell verlegt sie vom noblen Westend ins proletarische Höchst.

Noch ein bißchen Berlin: Einmal endet die Verfolgung unter den Linden, mit kleinem „u“, nach einer Sichtung an der „Ostsektorengrenze“. Die gemeinte Sektorengrenze wird bei Littell 1950 so überwunden: „Sie waren auf die übliche Art und Weise in den sowjetischen Sektor von Berlin gelangt: Torrini und Jack flach ausgestreckt im Hohlraum unter dem Dach eines kleinen Lasters, der regelmäßig über einen wenig benutzten Genzübergang fuhr, um Dünger aus Knochenmehl zu liefern...“ Den Düngergestank hätte der Autor seinen Agenten ersparen können -1950 kreiste jeder mit der Ringbahn so oft von West nach Ost und wieder nach West, wie er Lust hatte. Kontrollposten gab es nicht.

Ich habe daher 500 Romanseiten übersprungen. Auf der vorletzten steht:: „Solange der Homo politicus adrenalinsüchtig ist, spionieren Spione weiter.“ Ja, selber recherchieren, das bringt auch mich mehr in Wallung als eine matt zurechtgebosselte Geschichte über Spione.

Unter dem Decknamen Artischocke führte die CIA in den 50er Jahren Menschenversuche durch. Sowjetische Gegenspione sollten – unter LSD gesetzt – Geheimnisse ausplaudern. Bei einigen Experimenten starben die Opfer nach längerer Folter, und auch der beteiligte CIA-Wissenschaftler Frank Olson wurde sehr wahrscheinlich umgebracht, als er aus dem Projekt aussteigen wollte. Den nie aufgeklärten Hintergründen sind Edmund R. Koch und Michael Wech, zwei sorgfältige deutsche Rechercheure, nachgegangen, zunächst in einer Fernsehdokumentation beim wdr, nun mit einem Sachbuch im C.-Bertelsmann-Verlag. Bei der Lektüre trifft man unvermutet auf gute junge Bekannte aus der US-Hexenküche: Amthrax wurde schon 1950 von der CIA gezüchtet; Donald Rumsfeld und Richard Cheney, heute Verteidigungsminister und Vizepräsident, rührten 1975 die Beweise zu Brei, die Olsons Tod hätten aufklären können. Meskalin verabreichten die CIA-„Forscher“ einigen ihrer menschlichen Karnickel, psychochirurgische Eingriffe sollten das Gedächtnis lädieren und Stromstöße den Sexualtrieb eindämmen.

Koch und Wech kennzeichnen, was bewiesen ist, was wahrscheinlich stimmt und was nur vermutet werden kann. Beim Lesen kommt der Gedanke an die medizisch getarnten Morde der deutschen KZ-Ärzte auf, aber auch an die schwedischen Sterilisierungen Behinderter etwa zu gleicher Zeit. Einerseits machen die Autoren die Hemmungslosigkeit deutlich, mit der die USA im Kalten Krieg zunächst gegen ihre Feinde vorzugehen bereit waren und später die begangenen Verbrechen vertuschten Andererseits verzichten sie auf jede Effekthascherei. Sie stellen indes die mörderischen Geheimdienstexperimente in einen Zusammenhang mit offenen oder schlecht verdeckten Kriegen der USA nach 1945: mit dem Korea-Krieg zum Beispiel; mit dem Putsch im Iran 1953, der die nationalen Ölquellen eine Weile unter US-amerikanische Gewalt brachte; und mit dem Sturz von Arbenz Guzmán in Guatemala. Hinter diesem Einsatz für Freiheit und Demokratie stand die United Fruit Company. Einer ihrer Aktionäre war CIA-Direktor Allen Dulles, ein Mann aus der Großbourgeoisie. Guatemaltekisches Militär und CIA ermordeten nach dem Putsch über 100 000 politisch linke Zivilisten.

Im Buch von Koch und Wech erweist sich die CIA über den Fall „Artischocke“ hinaus als das, was er war und ist: als eine Mörderbande.

Wenn nun aber ein Bandenmitglied beginnt, seine Erlebnisse zu erzählen, dann ist es entweder bald tot, oder es lügt wie gedruckt. Ex-CIA-Agent Robert Baer lebt, und seine Lügen sind von Bertelsmann auf deutsch gedruckt worden vom selben Verlag also wie Kochs und Wechs Wahrheiten. Angeblich befände sich die CIA im Niedergang, und Baer enthülle dies. Tatsächlich erzählt der Schwindler Döneckes auf dem Tresenniveau von Western-Saloons Die strotzen vor Selbstgefälligkeit und Zynismus.

„Die CIA wurde durch political correctnesssystematisch zerstört...“

„Anstatt Agenten anzuwerben und einzusetzen, verbrachten die Leute in den CIA-Büros in der Pulverkammer der Welt (gemeint ist der Nahe Osten, T:I:S) den größten Teil ihrer Zeit damit, sich um das zu kümmern, was in Washington gerade Mode war: die Menschenrechte, die wirtschaftliche Globalisierung, den arabisch-israelischen Konflikt.“

Die CIA sei dem Motto gefolgt: „Nichts Böses sehen, nichts Böses hören, nichts Böses tun.“ Und genau das habe den 11. September 2001 ermöglicht. Baer will uns einen Bären aufbinden. Er legt, genauer gesagt, einen „red herring“: Solch stinkenden Fischkadaver nahmen Sklaven mit auf die Flucht und deponierten ihn so, dass er die Verfolgermeute auf die falsche Fährte lockte. Baers Leser sollen denken, der CIA hätten Geld, Leute und das richtige Konzept gefehlt. Deshalb hätten die USA die Attentate nicht verhindern können.

Baer: „...ehe wir nicht wieder eine solche CIA haben – eine mit vielen tausend Ohren und Augen, die sich genau dort tummeln, wo diejenigen, die Übles im Sinn haben, ihre Pläne schmieden -, kann sich meiner Ansicht nach niemand von uns mehr sicher fühlen.“

Diese doofe These durchzieht das ganze Buch. Baer versucht wenigstens dadurch etwas Spannung zu erzeugen, daß einige Wörter im Text unvermittelt geschwärzt sind, angeblich aus Tarnungsgründen auf Weisung der Vorgesetzten. Das liest sich dann so:

„Mit seinen großen Häusern, seinem milden Klima, seinen roten Tennisplätzen und smaragdgrünen Golfplätzen war Rabat ein sehr angenehmer Einsatzort gewesen. Man konnte sogar im Atlasgebirge außerhalb von Marrakesch Ski laufen. Ich hatte auch einen angenehmen Job gehabt – als Stellvertreter von (sechzehn Buchstaben geschwärzt), im Management sozusagen. Drei Jahre in Rabat, und ich würde beim nächsten Mal die Leitung eines mittelgroßen (fünfzehn Buchstaben geschwärzt) übernehmen können.“

Wer liest so etwas, wer kauft so etwas?

Bei amazon.de steht Baer unter CIA auf Platz 1, Littell auf Platz 2. Auf Platz 5 rangiert das beachtliche Sachbuch von Koch und Wech. Immerhin.


Littell, Robert: Die Company. Die weltumspannende, faszinierende Saga über die CIA. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Bern, München Wien: Scherz Verlag 2002, 791 Seiten, Euro 28

Koch, Egmont R. und Michael Wech: Deckname Artischocke. Die geheimen Menschenversuche der CIA. München: C. Bertelsmann 2002, 339 Seiten, Euro 23,90

Baer, Robert: Der Niedergang der CIA. Der Enthüllungsbericht eines CIA-Agenten. Aus dem amerikanischen Englisch von Susanne Kuhlmann-Krieg und Michael Müller. München, C. Bertelsmann 2002, 415 Seiten, Euro 23,90




Baer, Robert: Der Niedergang der CIA. Der Enthüllungsbericht eines CIA-Agenten. Aus dem amerikanischen Englisch von Susanne Kuhlmann-Krieg und Michael Müller. München, C. Bertelsmann 2002, 415 Seiten, Euro 23,90

(inklusive geschwärzter Stellen, die Geheimnisverrat suggerieren sollen)

Baer, Robert: Der Niedergang der CIA
Leseprobe:

...dienst des Landes ein. Im Oktober 2002 informierte die Polizei des Königreichs Kontaktpersonen aus der saudischen Exilantengemeinde in den USA, dass man nicht länger auf die Loyalität von niederrangigeren Offizieren, die bei den Streitkräften dienten oder beim Geheimdienst tätig waren, zählen konnte. Die Verhaftung mehrerer Offiziere der Armee Bahreins im Februar 2003, die Verbindung zur Al Kaida hatten, schien zu zeigen, dass die Ängste der Saudis begründet waren.

Die zunehmende Unterwanderung des Militärs durch islamische Radikale ermutigte Azouzi nur, den Radikalen für ihre diversen Zwecke mehr Geld zu spenden. Im September 1997 koordinierte er ein Paket von Hilfsmaßnahmen für die Taliban, das nicht weniger als 100 Millionen US-Dollar kostete. Dabei war es für ihn anscheinend ohne jede Bedeutung, dass die Taliban bin Laden schützten - einen Mann, der geschworen hatte, die Al Saud zu stürzen. Azouzi lag nur daran, sich um jeden Preis die Unterstützung der Wahhabiten zu sichern.

Im Dezember 1999 bekam die Presse etwas von Azouzis Zusammenarbeit mit den militanten Islamisten mit. Es stellte sich heraus, dass er einen Weggefährten Bin Ladens finanziell unterstützt hatte, einen Mann mit Namen Sad Al Burayk, der das Geld wiederum an islamistische Gruppen in Tschetschenien weitergab, damit sie dort Russen abschlachten konnten, Militärangehörige wie Zivilisten. Das übrig bleibende Geld stellte Burayk für andere kriegerische Unternehmungen von Islamisten zur Verfügung. Bei all der negativen Presse blieb Naif keine andere Wahl als zu verkünden, dass er Azouzi, was sein wildes Geldausgeben betraf, Einhalt gebieten und seine wohltätigen Aktivitäten wieder einer Kontrolle unterstellen werde. Er versprach auch, Burayk unter Hausarrest zu stellen, tat aber nichts von alledem, und Azouzi lud seine Millionen weiter dort ab, wo es ihm passte. Erinnern Sie sich? Dies war derselbe Naif, der Louis Freeh demütigte und damit ungeschoren davonkam, derselbe Naif, der ganz klar gemacht hatte, dass er keine Absicht habe, mit den Amerikanern zusammenzuarbeiten, als es um die Untersuchung der Anschläge auf die Kasernen in Al Khobar ging. Wenn die Amerikaner ihn deswegen nicht zur Rechenschaft zogen - Wie groß war dann die Gefahr, dass sie auf ihn einhacken würden, weil er Azouzi nicht zügelte?

Es war nicht etwa nur so, dass Naif Burayk still und heimlich außer Landes schlüpfen ließ. Der Mann durfte sogar im April 2002 Kronprinz Abdallah begleiteten, als dieser zu einem Staatsbesuch in die USA reiste und in Crawford, Texas mit George W Bush zusammenkam. Bush, wie immer ein perfekter Gastgeber stellte keine Fragen zu Tschetschenien, Osama bin Laden oder Burayks jüngsten öffentlichen Verlautbarungen in denen er moslemische Männer dazu angehalten hatte, jüdische Frauen zu versklaven. Ich nehme an, das ist es, was das State Department unter »Ehrerbietung« gegenüber dem Ausland versteht.

*

Wie für Naif war es auch für die anderen leiblichen Brüder Fahd unmöglich, Washington auf die Palme zu bringen. Die ganzen 1990er-Jahre hindurch finanzierte Verteidigungsminister Sultan weiter Abdallah Al Ahmar, den Anführer von Islah, wie die Moslemische Bruderschaft im Jemen heißt. Washington ignoriert alle Beweise dafür, dass die Islah bei dem Attentat auf die U.S.S.Cole die Hände im Spiel gehabt hatte.

Als der Gouverneur von Riad, Prinz Salman, Mitte der 1990er Jahre zum fundamentalistischen Islam konvertierte, schenkte Washington auch dieser Tatsache keine Beachtung, obwohl Salman für die Wohlfahrtsorganisationen verantwortlich war, die angefangen hatten, Osama bin Laden und den Moslemischen Brüdern Geld zuzuschanzen. Fahd, Naif, Sultan und Salmah waren Aufsichtsratsmitglieder des Großkonzerns Washington. Sie waren über das Gesetz erhaben.

Doch eigentlich hatte Washington auch keine Wahl. Es war ja nicht so, als ob Regierungsvertreter mit einer Sammelbüchse in der Hand durch Riad ziehen und um das Geld für Boeing bitten sowie im gleichen Atemzug die königliche Familie dafür zurechtweisen könnten, dass sie Leute finanzierten und deckten, die amerikanische Staatsbürger umbrachten. Und gewiss war Washington nicht in der Position, die Saudis dafür zu tadeln, dass sie Verschwender waren. Die USA hatten sie dazu verführt, auf dieses infernalische Karussell aufzuspringen. US-amerikanische Rüstungsunternehmen lebten von den Verträgen, die sie mit den Saudis abschlössen. Die USA erhielten den Löwenanteil von dem, was das Land für seine Verteidigung aufwendete, und diese Aufwendungen wiederum machten die Hälfte von dem aus, was die saudische Regierung im Laufe eines Jahres ausgab. Die USA hatten die Saudis dazu überredet, viele Milliarden für den Golfkrieg auszugeben. Dies war eine Dollar-Diplomatie, die mit Besessenheit oder zumindest rückhaltloser Hemmungslosigkeit betrieben wurde.

Man braucht kein Hellseher zu sein, um zu erkennen, dass die Saudis sich den 7,2 Milliarden US-Dollar schweren Auftrag an Boeing nicht leisten konnten. In dem Vertrag wurde gefordert, dass nach seiner Unterzeichnung eine erste Zahlung von 500 Millionen geleistet werde. Die Saudis vermochten aber nur 60 Millionen auf den Tisch zu legen. Im Jahr 1997 schuldeten sie Boeing bereits 2,8 Milliarden Dollar für die Flugzeuge, doch kein einziger Rial aus dem Staatsbudget konnte für die Begleichung dieser Schuld bestimmt werden.

In besseren Zeiten hätte Sultan das Geld vielleicht aus dem Topf von Yamama gestohlen, doch dort stand man auch mit einer Milliarde in der Kreide. Er hätte auch seine eigenen Quellen anzapfen können, allerdings hatte er schon 67 Millionen US-Dollar für die Sache rausgerückt.

Im Juli 1997 führte Sultans hektische Suche nach Geld ihn zu seinem eigenen Ministerium. Er verfügte, dass die Zahlung an Boeing aus dessen Budget erfolgen müsse. Um sich das leisten zu können, musste das Ministerium den Ankauf von Ersatzteilen und die Lieferung neuer Flugzeuge verschieben. Das wiederum kostete Saudi-Arabien am Ende Millionen US-Dollar an Konventionalstrafen, während es gleichzeitig die Verteidigungsfähigkeit des Landes unterminierte. Die USA mussten diese Schwäche mit ihrer Flotte im Persischen Golf ausgleichen.

Ende September 1996 war Abdallah so beunruhigt über die immer mehr in Gefahr geratende finanzielle Solvenz des Königreichs, dass er versuchte, der Regierung Clinton eine Botschaft zukommen zu lassen. Abdallah konnte die US-amerikanische Botschaft in Riad nicht dazu bewegen, ihm zuzuhören - ihre einzige Mission schien darin zu bestehen, die Saudis dazu zu bringen, pünktlich ihre Rechnungen zu bezahlen. Abdallah hatte auch kein Vertrauen zu Prinz Bandar als Mittelsmann, weil der Botschafter letztendlich seinem Vater, Verteidigungsminister Sultan, gegenüber loyal war. Das Beste, was Abdallah in dieser Situation tun konnte, war, Saudi-Arabiens Probleme dem ehemaligen US-Botschafter Richard Murphy zu unterbreiten, der damals dem Council of Foreign Relations angehörte. Murphy war in der arabischen Welt als der kenntnisreichste und Vorurteilsfreieste Nahost-Experte der USA bekannt. Abdallah vertraute ihm und mochte ihn. Murphy hatte vor allem auch keine Verbindungen zu Israel - zumindest keine, von denen Abdallah wusste. Das Problem war nur, dass der Amerikaner seit fast sieben Jahren nicht mehr in Regierungsdiensten stand und in Washington nur noch wenig Einfluss hatte. Trotzdem meinte Abdallah, dass Murphy der Einzige war, der ihm weiterhelfen konnte.

Bei einem Treffen am 23. September 1996 erklärte Abdallah Murphy, dass die USA sich mit Saudi-Arabien beraten müssten, bevor sie in der Golfregion neue Initiativen unternähmen. Dann kam er auf den Golfkrieg zu sprechen. Die Regierung Bush, sagte er, habe Saudi-Arabien hinsichtlich der Kosten irregeführt. Es koste zusätzliche Milliarden, die US-Stützpunkte in Saudi-Arabien mit zu finanzieren. In der finanziellen Lage, in der das Königreich sich gegenwärtig befinde, könne es sich den Auftrag an Boeing einfach nicht leisten. Dann ging Abdallah zu regionalen Problemen über und erklärte, dass die Regierung Clinton Saddam Hussein unverzüglich aus dem Weg räumen oder aber für immer darauf verzichten müsse. Man dürfe aber nicht zulassen, dass sich in der arabischen Welt der Glaube ausbreite, die Amerikaner führten Krieg gegen das irakische Volk. Und schließlich sagte er noch, die USA müssten einen modus vivendi mit Teheran finden. Es koste die Araber einfach zu viel, in einem ständigen Kriegszustand mit dem Iran zu liegen.

Man braucht wohl gar nicht erst zu sagen, dass Abdallahs Bitten in Washington auf taube Ohren stießen. Clinton bemühte sich gerade um seine Wiederwahl. Im Weißen Haus war man nur daran interessiert, dass die Schecks aus Saudi-Arabien in Seattle eintrafen und dass niemand, der bei Boeing an den Montagebändern stand, entlassen wurde.

Währenddessen kaufte Prinz Sultan weiter Waffen ein, die sich das Land nicht leisten konnte. Im Dezember 1996 schloss Saudi-Arabien einen neuen Kaufvertrag über kostspieliges - und überflüssiges - Kriegsgerät ab und bestellte vierundvierzig Augusta-Helikopter vom Typ 412, die mithilfe von Yamama-Öl bezahlt werden konnten; was bedeutete, dass sich noch mehr grotesk hohe Provisionen vor dem Mann auf der Straße verbergen ließen. Einen Monat später schlenderte Sultan schon wieder über den Marktplatz und handelte den Preis für 102 F-16-Vielzweck-Kampfflugzeuge aus. Später im selben Jahr ließen die Saudis sich auf die Bestellung einer sündhaft teuren Fregatte in Frankreich ein. Es machte anscheinend nichts aus, dass allein, was Yamama betraf, das Königreich mit Zahlungen in Höhe von vier bis fünf Milliarden US-Dollar im Rückstand war. Der wirkliche Hammer kam dann am 18. Dezember 1996, als Verteidigungsminister William Perry, Außenminister Warren Christopher und Vizepräsident Al Gore Bandar ins Weiße Haus bestellten. Sie wollten sich keineswegs nach dem Fortschritt der Untersuchungen des Khobar-Attentats erkundigen, sondern sie ließen Bandar nicht eher wieder von dannen ziehen, bis er eingewilligt hatte, Bosnien Hilfsgelder in Höhe von zwei Millionen US-Dollar im Monat zukommen zu lassen.

*

Je mehr man zur Amtszeit Clintons im Weißen Haus von Abdallah sah, desto weniger mochte man ihn dort. Der Mann drohte nicht nur damit, weniger Verträge über den Ankauf von Militär-und Zivilflugzeugen auszustellen, sondern legte auch unverkennbar unabhängiges Denken an den Tag, was die Außenpolitik seines Landes betraf. So wiederholte er immer wieder die Botschaft, die er schon durch Richard Murphy hatte übermitteln lassen: Man müsse entweder Saddam Hussein umgehend stürzen oder aber den Mann für alle Zeit in Ruhe lassen und die Sanktionen aufheben.

Clintons Hinhaltepolitik, was den Irak betraf - Saddam in seine eigene Kiste einzusperren oder ihn »in Schach zu halten«, wie das Weiße Haus es euphemistisch formulierte -, kostete die USA und Saudi-Arabien eine Menge Geld, zehrte aber auch das letzte bisschen Wohlwollen auf, das man im Nahen Osten den Amerikanern und dem saudischen Königshaus noch entgegenbrachte. Der durchschnittliche saudische Staatsbürger begann sich jetzt eher auf die Seite Saddams als auf die der königlichen Familie zu stellen; militante Moslems waren in den Reihen des saudischen Militärs keine Ausnahme mehr. Abdallah war so verzweifelt darum bemüht, seinem Land wieder aus der Patsche herauszuhelfen, dass er im Juni 1997 eigene Abgeordnete zu Gesprächen mit Saddam aussandte und so eine Hintertür aufstieß, von der die USA nicht erfahren sollten. Seine Bemühungen führten zu nichts - abgesehen davon, dass das Misstrauen, das man Abdallah in Washington entgegenbrachte, noch weiter wuchs.

Der Kronprinz irritierte die US-amerikanische Regierung auch, als er mit dem Iran und mit Mexiko ein Abkommen traf, die Öl-preise anzuheben. Im Jahr 1996 erzielte Öl im Schnitt etwas weniger als 21 US-Dollar pro Barrel. Wenn die Preise so blieben, würden alle drei Länder in einen finanziellen Abgrund stürzen. Abdallah leitete alles in die Wege, um zusammen mit Akbar Hashami Rafsandschani, dem Sohn des ehemaligen iranischen Staatspräsidenten, eine Pilgerfahrt nach Mekka zu absolvieren. Dort einigte man sich auf die Einzelheiten der neuen Preisgestaltung. Im Jahr darauf kletterte der Preis für ein Barrel Öl auf 23 US-Dollar, was einem Preisanstieg von nahezu zehn Prozent entsprach. In den USA bemerkte das kaum jemand - nur der NASDAQ spielte verrückt -, doch dem Weißen Haus gefiel es überhaupt nicht, dass Abdallah auf diese Weise einen Präzedenzfall geschaffen hatte.

Als ganz und gar unverzeihlich sah das Weiße Haus es an, dass Abdallah die Osloer Abkommen im Jahr 1993 als genau das bezeichnete, was sie waren: als eine Lüge. Man hatte den Arabern diese Verträge mit dem Argument schmackhaft gemacht, dass die Palästinenser eine Art Staat auf der West Bank und in Gaza erhalten würden, dass also die UN-Resolution 242 mehr oder weniger erfüllt werden würde. Es wurde jedoch keine einzige israelische Siedlung den Osloer Vereinbarungen gemäß aufgelöst -im Gegenteil: Die Zahl der jüdischen Siedler auf der West Bank stieg von 250000 auf 380000; 5000 jüdische Siedler im Jordan-Tal verbrauchten weiter 75 Prozent des dort zur Verfügung stehenden Wassers und ließen zwei Millionen Palästinensern den kläglichen Rest.

Abdallah wusste, dass Zahlen wie diese die militanten Moslems in seinem eigenen Land in Rage bringen würden, doch die Regierung Clinton - und nach ihr die Regierung Bush - ignorierten das alles mit einem seligen Lächeln: Die Vereinigten Saaten von Amerika hatten einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und würden sich bis an das katastrophale Ende an ihn halten. Solange Sultan weiter US-amerikanische Waffen kaufte und Aramco das Öl für die USA hütete, interessierte sich niemand in Washington dafür, was im Königreich vor sich ging.

12 - Wer im Krieg gegen den Terrorismus lügt, stirbt

Ein paar Monate, bevor ich aus der CIA ausschied, begann ich mich zu fragen, ob es in Washington irgendetwas gab, das nicht käuflich war. Wenn ich auch immer ein Außenseiter gewesen bin, so musste mir doch zwangsläufig auffallen, dass in Washington die Bandars und die Boeings, die Carlyle Groups und die Exxons die Fäden in der Hand hielten. Ich hatte den Skandal um die Finanzierung des Wahlkampfs aus einem Sitz in der ersten Reihe mitverfolgt und gesehen, dass ein paar hunderttausend US-Dollar einen sofortigen Zugang zum Präsidenten erkauften. Ich hatte auch gesehen, wie irgendein mittlerer Angestellter in der Ölbranche nur den Telefonhörer in die Hand zu nehmen brauchte, um für sich genauso schnell ein Zusammentreffen mit dem National Security Council in die Wege zu leiten, wie Bandar eines mit dem Präsidenten arrangierte.

Es sollte aber auch in Washington doch Grenzen geben, oder nicht? Ironischerweise musste ich in den Nahen Osten zurückkehren, um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten.

Als ich am 4. Dezember 1997 meinen Abschied von der CIA nahm, empfand ich tiefes Bedauern. Ich schritt zum letzten Mal über den Parkplatz und verließ die Institution, in der ich mein bisheriges Leben als Erwachsener verbracht hatte. Mein einziger Trost - wenn Sie es so nennen wollen - bestand darin, dass die Agency, aus der ich austrat, nicht mehr die war, in die ich XXX ZENSIERT XXX eingetreten war. Sie hatte den Kontakt zu einem großen Teil der Welt verloren, vor allem zu jener Region, der meine Leidenschaft galt: dem Nahen Osten. Zwei Vorfälle, die nichts miteinander zu tun hatten, hatten mich davon überzeugt.

*
Anfang Oktober 1994, als Verantwortlicher für die Aktionen im Irak, schnappte ich von einem Agenten in Amman das Grücht auf, dass Saddam Hussein wieder Panzereinheiten an die kuweitische Grenze verlege. Saddam war angeblich des Embargos überdrüssig und plante, Kuweit erneut zu besetzen. Ich glaubte das nicht. So dumm konnte der Mann doch nicht sein. Aber kaum war ich wieder zurück in Washington, registrierten unsere Satelliten das Vorrücken irakischer Panzertruppen in Richtung Süden, zur kuweitischen Grenze hin. Diese Satelliten leisteten bis zu einem gewissen Punkt großartige Dienste. Was sie uns aber nicht verraten konnten, war genau das, was das Weiße Haus wissen wollte: ob Saddam tatsächlich vorhatte, seine Truppen ins Nachbarland eindringen zu lassen. Um das in Erfahrung zu bringen, waren wir auf einen menschlichen Informanten angewiesen. Das Problem bestand aber darin, dass wir keinen hatten - weder in der Nähe Saddams noch in den Kreisen des irakischen Militärs, wo man uns zum Beispiel hätte verraten können, ob die Armee schon logistische Planungen unternommen hatte - was ein Zeichen dafür gewesen wäre, dass es Saddam ernst war.

Der erste Anruf für mich aus dem Weißen Hauses kam um 8.34 Uhr. Ein Marinefähnrich informierte mich, dass der Präsident in Erwägung ziehe, einen Flugzeugträger zum Golf zu entsenden, aber zuerst hören wollte, was das directorate of operations der CIA zur Lage zu sagen hatte, bevor er einen entsprechenden Befehl gab. Jetzt wehte also ein scharfer Wind.

Da wir keinen Informanten hatten, musste ich also in aller Eile einige abstrakte Überlegungen anstellen. Ich ging das Risiko ein und rief die für Saudi-Arabien zuständige Abteilung an, um mich zu erkundigen, ob sie irgendwelche ungewöhnlichen Aktivitäten im Irak bemerkt habe. Beduinen überquerten ständig die irakisch-saudische Grenze; vielleicht hatte einer von ihnen ein Gerücht aufgeschnappt. Der Dienst habende Offizier, eine Frau, sagte ohne eine Sekunde zu zögern: .»Da gibt es nichts. Gar nichts.«

Ich wusste, dass sie die Wahrheit sagte, es war aber trotzdem schwer, es zu glauben. Saudi-Arabien war angeblich unser Verbündeter. Wir hatten dort Truppen stationiert. Eine unserer Flotten kreuzte ständig im Golf, und unsere F-15-Maschinen überwachten dort den Luftraum - wegen der Saudis. Bevor ich fragen konnte, ob wir unseren lieben Freunden in der Wüste nicht eine Botschaft zukommen lassen könnten, sagte die Diensthabende:

"Und es hat keinen Sinn, sich zu erkundigen.  XXXXXXXX censored XXXXXXX

Da Saudi-Arabien also out war, konnte ich meine Hoffnung nur noch auf Kuwait setzen. Ich rief unseren dortigen Chef auf einem abhörsicheren Telefon an. Wir kannten uns beide seitdem wir Ende der 1970er-Jahre zusammen in Indien Dienst getan hatten. Als er damals dort eintrudelte, war er noch feucht hinter den Ohren gewesen, jetzt aber gehörte er zum Management und war auf dem Weg nach oben.

"Die Kuweitis haben nicht die geringste Ahnung was Saddam im Schilde führt", sagte er. »Ich kann sie die Grenzstationen anrufen lassen, um herauszufinden, was da vor sich geht." Es war nichts anderes als ein Gehangele nach Strohhalmen, aber was anderes blieb uns nicht.

Fünfzehn Minuten später rief er mich zurück und erzählte ein kuweitischer Grenzposten könne durch sein Fernglas einen irakischen Panzer und die Besatzung sehen. »Sie machen weiter nichts«, sagte der Chef schließlich. »Sie hauen nur rein, essen ihre Rationen.«

Zufällig hatte ich zwei Minuten später George Tenet an der Strippe,- er rief vom Weißen Haus aus an. Damals war er der Leiter der Nachrichtendienstprogramme beim National Security Council und verantwortlich dafür, den Situation room über die neuesten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Krise auf dem Laufenden zu halten. »Was zum Teufel ist im Irak los?«., brüllte er.

Ich gab das weiter, was unser Mann in Kuweit mir erzählt hatte. Tenet war ganz klar nicht zufrieden damit, grunzte abschätzig und hängte auf.

So ging es den ganzen Tag weiter, und am nächsten war es nicht anders. Ich rief in Kuweit an und blieb am Telefon, bis jemand den kuweitischen Grenzposten mit dem Fernglas zu fassen bekommen hatte. Während ich so wartete, schoss mir der Gedanke durch den Kopf: »Ist das alles, was das viele Geld im Jahr für den Nachrichtendienst uns einbringt? Ein einziges Fernglas?« An diesem Punkt begann ich mich zu fragen, was wir wohl sonst noch alles nicht über die nördliche Golfregion wussten. Es stimmte schon, Saddam hatte sich selbst und sein Land vom Rest der Welt abgekapselt. Es war schwer, an Informationen über das, was im Irak passierte, heranzukommen. Was war aber mit unseren Freunden in Kuweit und vor allem in Saudi-Arabien los - jenem Land, das doch gewissermaßen das Herz war, das unsere Wirtschaft mit Lebensblut versorgte?

Ich fing an, die aus Riad eintreffenden Berichte zu lesen. Im Grund stand nichts in ihnen drin. Immer ging es dann um die Reise irgendeiner Delegation von Kongressabgeordneten, um kulturelle Ereignisse, Buchmessen, alles nur heiße Luft, nur Knochen, kein Fleisch. Kein Wort über Streitigkeiten innerhalb der königlichen Familie oder über die Beziehungen der Royals zu den fanatischen Wahhabiten. Wenn man den Berichten der Botschaft vertraute, trafen sich die Armeeoffiziere noch nicht einmal mit den wahhabitischen Geistlichen, die immer mächtiger zu werden schienen, mächtiger sogar als die Al Saud.

Ich ging die Datenbanken bis ins Jahr 1986 zurück durch. Es gab wenig, das man nicht auch in Zeitungen und wissenschaftlichen Zeitschriften finden konnte. Es war so wie mit Kuweit und dem Fernglas: Was den Golf betraf, waren wir blind. Wenn die ganze Region in Flammen aufging, würden wir es erst erfahren, wenn es schon zu spät war.

Als ich an diesem Tag im Dezember 1997 über den Parkplatz lief, dachte ich mir, dass ich auf mich allein gestellt mehr erreichen könnte, vor allem wenn ich im Nahen Osten lebte. Und tatsächlich flog ich noch am selben Nachmittag nach Beirut.

*

Ich brauchte nicht lange, um zu merken, dass das Beirut, in dem ich landete, nicht das gleiche Beirut war, das ich im Jahr 1988 verlassen hatte. Damals war es eine vom Bürgerkrieg zerrissene Stadt gewesen, jetzt war es ein einziger riesiger, sich in alle Richtungen erstreckender Bauplatz. Premierminister Rafik Hairi war dabei, das alte Geschäftsviertel wieder aufbauen zu lassen, und hatte zu diesem Zweck die besten Architekten der ganze Welt verpflichtet. Er hatte sogar einen Teil des antiken römischen Beirut ausgraben lassen. Ein hypermoderner Tunnel wurde unter der Stadt hindurchgeführt, um ihre notorische Verstopfung durch den Autoverkehr ein für alle Mal zu beseitigen. Ein neuer Zubringer führte zum Flughafen. Wenn man der Stadt ein paar Jahre Zeit ließe, würde sie Paris und London Konkurrenz machen.

Dennoch: Beirut war immer noch eine Stadt des Nahen Ostens, und eine Menge Wunden mussten genäht werden, damit alles wieder heilen konnte. Der Taxifahrer, der mich am Heiligen Abend vom moslemischen Westen in den christlichen Osten brachte, sagte, dass dies das erste Mal sei, dass er die Green Line überquert habe - jenen Streifen Niemandsland, den der Bürgerkrieg hatte entstehen lassen. Ich würde bald wieder daran erinnert werden, dass die Dinge im Nahen Osten nicht so waren, wie sei auf der Oberflaeche zu sein schienen.

Es fing an, als ein Freund daheim in Washington mich bat, einmal ein Auge auf die Oppositionellen aus Katar zu werfen, die in Beirut und Damaskus Zuflucht gesucht hatte. Er war an Informationen über einen Prinzen interessiert, einen recht aufsässigen Menschen und nahen Verwandten des derzeitigen Emirs. Sein Name war Hamad bin Jasim bin Hamad AlThani. Ich nenne hier den vollständigen Namen, weil es so aussieht, als ob jeder Prinz aus Katar ein Hamad oder ein Jasim m seinen Namen hat. Der Außenminister zum Beispiel heißt Hamad bin Jasim bin Jabir Al Thani, der Emir Hamad bin Khalif. Der Einfachheit halber werde ich den in Beirut im Exil lebenden Hamad bin Jasim den Schwarzen Prinzen nennen.

Der Schwarze Prinz war früher Wirtschaftsminister und Polizeichef seines Landes gewesen. Er hatte im Februar 1996 versucht, den Emir zu stürzen, und zwar mit der Unterstützung von dessen Vater Khalifah, der selbst im Jahr 1995 von seinem Sohn gestürzt worden war. Wenn das verwirrend klingt, dann deswegen, weil es verwirrend ist. Es geht aber vor allem darum, dass Katar das Zentrum aller Intrigen ist, die am Golf gesponnen werden. Saudi-Arabien, Ägypten und Syrien unterstützten allesamt den Umsturzversuch vom Februar 1996 und versuchten auch danach weiter, die katarische Regierung zu unterminieren. Katar stand nicht nur auf schwankenden Füßen und wurde von allen fasziniert beobachtet, denen die Politik in der Golfregion am Herzen lag, es war auch eine fette Beute für die großen Ölgesellschaften der Welt. Außer seinen Ölreserven besaß Katar noch die größten Erdgasfelder des ganzen Erdballs. Das Land flirtete mit den Israelis, was zur Folge hatte, dass der Schwarze Prinz für viele Leute in Washington von nicht unbeträchtlicher Bedeutung war.

Herauszufinden, wo genau der Schwarze Prinz eigentlich untergekommen war, würde schon nicht einfach sein. Ich nahm die Sache in Angriff' indem ich meine alten Freunde in Beirut kontaktierte. Nach mindestens fünfzig Treffen in verräucherten Kaffeehäusern erfuhr ich endlich von jemandem, dass der Prinz in Damaskus lebte, in einer ranghöheren Offizieren der Armee und des Geheimsdienstes vorbehaltenen Wohnanlage. Damit war er außerhalb meiner Reichweite. Ich konnte ja nicht einfach losziehen und an seine Tür klopfen -- da wäre ich gar nicht erst an den Wachen am Eingangstor vorbeigekommen. Also zog ich mein Rolodex aus der Tasche und hängte mich wieder ans Telefon, bis ich schließlich zu einem der Geschäfts-partner des Prinzen durchdrang, der sich bereit erklärte, ein Treffen im Libanon in die Wege zuleiten. Die einzige Bedingung war, dass dieses Treffen im Bekaa-Tal stattfinden müsse, und zwar im Park Hotel. Das außerhalb der Stadt Shtawrah gelegene Hotel wurde von dem syrischen Nachrichtendienst betrieben. Der Schwarze Prinz muss sich gedacht haben, dass ich es niemals wagen würde, ihn mir in diesem Hotel zu schnappen, falls dies meine Absicht sein sollte. Schließlich waren Katar und die Vereinigten Staaten von Amerika eng miteinander befreundet, und der Weltanschauung des Schwarzen Prinzen nach wäre es nur logisch gewesen, wenn sein Cousin, der Emir, einen Amerikaner losschickte, um die schmutzige Arbeit für ihn zu erledigen.

Ein Kriminalschriftsteller könnte keine passendere Nacht für unser Treffen erdacht haben. Schauer von eiskaltem Regen fegten über das Bekaa-Tal hinweg und brachen Äste von den Bäumen ab. Shtawrah war wie ausgestorben und finster wie ein Grab. Sogar die Kontrollpunkte der Syrer am der Überlandstraße zwischen Damaskus und Beirut waren verlassen.

Im Park Hotel brannte kein einziges Licht. Ohne den Fahrer hätte ich es nicht gefunden. Als wir vorfuhren, sah ich ein Dutzend hagerer und bärtiger Männer unter dem Vordach des Gebäudes stehen. Jeder von ihnen hatte ein AK-47 im Arm. Sie sagten kein einziges Wort, als ich aus dem Wagen kletterte, nickten noch nicht einmal zur Begrüßung. Als ich in das Gebäude hineinging, folgten sie mir.

Ein einsamer Portier wartete schon in der Empfangshalle auf mich. Er bedeutete mir mit Gesten, ihm in den ersten Stock zu folgen. Mit den Leibwächtern im Schlepptau gingen wir einen langen pechschwarzen Flur hinunter. Der Portier klopfte an eine Tür, die genauso wie alle anderen aussah. Der Schwarze Prinz öffnete sie. Er war ein bisschen beleibt, trug einen militärisch aussehenden Drillichanzug sowie Kampfstiefel und hatte eine schwarz-weiße Kefijah um den Hals gewunden. Er sah wie ein palästinensischer Freiheitskämpfer aus und nicht wie ein Prinz aus einem der Golfstaaten. Das Zimmer war dunkel bis auf den Schein eines Gaskochers in einer Ecke. Als der Schwarze Prinz uns Tee zubereitete, sagte er: «Wissen Sie, ich war bei Arafat in den frühen Tagen, ganz am Anfang des Bürgerkriegs. Ich bin in seinen Lagern ausgebildet worden, habe Seite an Seite mit ihm gekämpft.«

Ich wusste das bereits, doch es war wichtig, das aus seinem eigenen Mund zu hören. Er versuchte mir deutlich zu machen dass ich ihn nicht mit einer seiner verweichlichten Cousins aus der Al-Thani-Sippe oder aus der saudischen Königsfamilie verwechseln dürfe. Er war ein Kämpfer, ein Revolutionär - jemand bei dem ich mir besser keine Mätzchen erlaubte.

Es dauerte nicht lange, bis er damit herausrückte, warum er eigentlich eingewilligt hatte, mit mir zu sprechen. Er wollte wissen, wie es tatsächlich um das Verhältnis zwischen Washington und dem Außenminister seines Landes, Hamad bin Jasin bin Jahir Al Thani - dem »Guten Hamad«, wie der Lobbyist Katars in Washington ihn nannte - bestellt war. Der Außenminister war in Washington allgemein beliebt, da er mehrere Wirtschaftsgipfel der arabischen Saaten ausgerichtet hatte, zu denen auch Vertreter Israels eingeladen worden waren. Er hatte auch Israel erlaubt, eine Handelsmission in Doha zu eröffnen, was ein erster Schritt in Richtung diplomatischer Anerkennung war. Zudem stellte er die Abhaltung demokratischer Wahlen in Aussicht, und Frauen durften jetzt den Führerschein machen. Enron war vor kurzem an einem viele Milliarden US-Dollar schweren Erdgas-Deal beteiligt worden. Und um das Ganze zu krönen: Der Außenminister war gesellschaftlich zumindest genauso akzeptabel wie Bandar - er besaß ein geschmackvolles Anwesen an der Foxhall Road, in der vielleicht teuersten Wohngegend Washingtons. Mit solchen Bonuspunkten ausgestattet, konnte er im Weißen Haus ein und aus gehen. Der Schwarze Prinz aber wollte wissen, ob der Außenminister das Weiße Haus wirklich in der Tasche hatte.

»Hat mein Cousin also einen Sitz in eurem National Security Council gekauft?«, fragte er mich.

»Niemand kann in Washington etwas kaufen oder verkaufen«, schoss ich zurück. »Er ist der gottverdammte Außenminister, und er ist reich. Er kann so tun, als ob ihm ganz Washington gehört, aber er kann es nicht kaufen.«

»Hm, Sie müssen noch eine Menge lernen, mein Freund. Wir müssen uns mal unterhalten.«

*

Der Schwarze Prinz und ich blieben in Kontakt. Als es im Frühjahr wärmer geworden war und er mir mehr vertraute, trafen wir uns in Restaurants in den Bergen oberhalb Beiruts. Für gewöhnlich saßen wir bis spät in der Nacht im Freien und schmauchten unsere Wasserpfeifen.

Wir sprachen vor allem über Katar. Es war sofort klar, dass der Schwarze Prinz zu einem weiteren Hieb ausholen wollte, um seinen Cousin vom Thron zu fegen und seine Erzfeinde - den Emir sowie den Außenminister - zu entmachten. An einem Punkt fragte er mich, ob ich ihm nicht helfen könnte, ein paar Landungsboote aufzutreiben. Ich spielte mit und rief einen Waffenhändler in Paris an, der mir einige Unterlagen über Landungsboote, die in der Ukraine zum Kauf angeboten wurden, schickte. Das wirkte wie ein Zaubermittel. Der Schwarze Prinz lud mich in sein Haus in Damaskus ein. Er hatte sich ein zweistöckiges Eigenheim in einer von einem Zaun umgebenen Anlage für Militärangehörige nordwestlich von Damaskus gebaut. Zu dem Haus gehörten ein Pool und eine Rasenfläche von den Dimensionen eines Fußballfeldes. Es war nicht gerade ein Palast, aber schließlich stand es auch im sozialistischen Syrien.

Während der ersten Stunden des Nachmittags saßen wir am Pool und tranken Limonade. Seine neue Frau, eine Ägypterin, leistete uns eine Weile lang Gesellschaft. Mir fiel ein Mann auf dem Grundstück nebenan auf, der dabei war, etwas zu grillen. Er hatte eine Schürze umgebunden und eine Baseballkappe auf dem Kopf sitzen. Er hätte einer meiner Onkel sein können. »Wer ist das denn?«, fragte ich.

»General Khuli«, antwortete der Schwarze Prinz und winkte seinem Nachbarn über den Zaun hinweg zu.

Muhammed Khuli war der Leiter des Geheimdienstes der syrischen Air Force gewesen und Mitte der 1980er-Jahre kalt gestellt worden, nachdem er in den Versuch verwickelt war, eine Maschine der israelischen Fluggesellschaft El Al beim Start auf dem Londoner Flughafen Heathrow in die Luft zu jagen. Damals war eine Bombe im Koffer einer völlig ahnungslosen Irin versteckt worden, einer jungen schwangeren Frau. Ich würde nicht gerade sagen, dass es ein geheimdienstlicher Coup war, Khuli dabei zu beobachten, wie er einen Hamburger grillte, doch mir entging die Ironie nicht, die sich hinter der Tatsache verbarg, dass ich erst aus der CIA ausscheiden musste, bevor ich einen so leichten Zugang zu den bösen Jungs erhielt. Doch ehe ich zu sehr ins Grübeln verfallen konnte, sagte der Schwarze Prinz: »Machen wir eine kleine Ausfahrt.« Wir hockten uns in seinen neuen US-amerikanischen Jee und brachen in Richtung israelischer Grenze auf, zum syrischen Teil der Golan-Höhen. Wir fuhren von der Hauptstraße herunter und den Hang hinauf. Mittlerweile war es dunkel, hin und wieder musste der Leibwächter, der mit von der Partie war, aus dem Wagen klettern, um einen Felsbrocken wegzuschieben, der auf die Straße gerutscht war. Schließlich fuhren wir auf ein Gelände, das von Bulldozern geebnet worden war.

»Dieses wunderschöne Grundstück gehört mir«, sagte der Schwarze Prinz. »Ich habe es gerade erworben. Eines Tages werde ich hier ein Haus bauen, von dem aus man auf das befreite Palästina blicken wird.« Offenkundig meinte er damit Israel.

Während wir in der Gegend herumspazierten, schichteten der Fahrer und der Leibwächter Holzscheite auf, die wir mitgebracht hatten, und entzündeten dann ein Feuer. Sie stellten zwei Campingstühle auf und hängten einen Wasserkessel über das Feuer, um Tee aufzubrühen. Obwohl das Frühjahr schon sehr weit vorangeschritten war, war es kalt, und es blies ein frischer Wind. Funken von unserem Feuer wurden in einem lang gezogenen Bogen über den Hang geblasen. Der Schwarze Prinz war sicher nicht nur mit mir hier herausgefahren, um mit mir Tee zu trinken. Als wir bequem auf den Campingstühlen saßen, in dicke Wolldecken gehüllt, fragte er mich: »Wissen Sie etwas über meinen Cousin Hamad bin Jasim bin Jahir?«

Ich hatte mittlerweile das Gefühl, offen mit dem Schwarzen Prinzen reden zu können. Er würde verstehen, was ich sagte. Ich erzählte ihm, dass ich seinem Cousin, dem Außenminister, zufällig im Büro von Leon Feurth begegnet war, dem nationalen Sicherheitsberater von Al Gore. In diesem Zusammenhang erwähnte ich auch, dass ich damals aufgefordert worden war zu gehen, damit Gore ein vertrauliches Gespräch mit seinem Besucher führen konnte.

Der Schwarze Prinz drehte den Kopf ein bisschen, um mich genauer anschauen zu können. Ich nehme an, er wollte sehen, ob ich die Wahrheit erzählte. War das wirklich alles, was ich über den Außenminister wusste?

"Sehen Sie, mein Freund. Ich weiß nicht, ob Sie aufrichtig zu mir sind oder nicht. Aber Ihre Regierung hat sich auf ein sehr gefährliches Spiel eingelassen.«
Ich fragte ihn was er damit meinte.
"Fangen wir mal bei Bin laden an. Der Außenminister ist einer seiner größten Förderer, und er hasst die Saudis. Er würde ein Geschäft mit dem Teufel abschließen, um die Al Saud erledigen zu können.«

Das wusste ich bereits. Als ich noch bei der CIA war, hatte ich gehört, dass Sultan und die anderen Prinzen den Außenminister nur »den Hund« nannten. Ich war auch auf Informationen gestoßen, denen zufolge Sultan den Schwarzen Prinz und den früheren Emir bei ihrem Umsturzversuch im Februar 1996 tatsächlich unterstützt hatte. Da die Saudis sich jedoch geweigert hatten, mit uns über die Angelegenheit zu sprechen, waren wir nicht völlig sicher gewesen, ob das stimmte.

»Was meinen Sie damit, dass er Bin Laden fördert?«

Ich wusste, dass der Innenminister Abdallah bin Khalid am 10. August 1996 mit Osama bin Laden zusammengekommen war, aber das bedeutete gar nichts. Viele Araber machten Pilgerfahrten nach Khartoum, um mit Bin Laden zusammenzutreffen. Irakische Geheimdienstleute hatten mehrfach Gespräche mit ihm geführt. Wir konnten es nicht genau in Erfahrung bringen, nahmen aber an, dass diese Abgesandten nur versuchten, Bin Laden einzuschätzen, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht gegen sie wenden würde.

»Ich meine damit, dass er ihn unterstützt. Wissen Sie, wer Khalid Sheikh Hammed ist?«

Im katarischen Arabisch wird die Silbe »mu« im Namen »Muhammed« nicht gesprochen; der Schwarze Prinz sprach offensichtlich von Khalid Sheikh Muhammed.

»Nein«, antwortete ich und wartete darauf, dass er mir die ganze Geschichte von Anfang bis Ende erzählte.

»Er ist Bin Ladens Chef für alle terroristischen Operationen. Sein beliebtestes Ziel sind Flugzeuge. Ich war Polizeichef, als er im Jahr 1995 in Katar landete. Er kam von den Philippinen, wo ein paar seiner Handlanger verhaftet worden waren. Der Innenminister, Abdallah bin Khalid, nahm ihn sofort unter seine Fittiche; der Mann ist ein fanatischer Wahhabit. Der Emir befahl mir, Abdallah zu unterstützen. Das Erste, um was er mich bat, waren zwanzig katarische Pässe - blanko, wohl gemerkt. Ich weiß, dass er sie an Khalid Sheikh weitergab, der dann die Namen eintrug.«

»Haben Sie Beweise dafür?«

»Ja. Ich habe immer noch eine Liste der Ausweisnummern in meinem Safe in Damaskus und noch eine Menge anderes Zeug.«

Der Schwarze Prinz gab mir diese Informationen sicher nicht ohne Grund. Mittlerweile hatte er mich wohl überprüfen lassen und herausgefunden, dass ich ein ehemaliger CIA-Officer war. Wie die meisten Araber glaubte er bestimmt, dass ich immer noch für den Verein arbeitete, und ich hatte nicht vor, ihn über seinen Irrtum aufzuklären. Ich wollte den Rest der Geschichte

"Wo befindet sich Khalid Sheikh jetzt?", fragte ich. (Khalid Sheihk Muhammed war damals noch in Freiheit - ein absoluter Star auf der FBI-Liste der meistgesuchten Personen, auf dessen Kopf zwei Millionen US-Dollar ausgesetzt waren.)

"Ausgeflogen. Abgehauen. Sayonara. Das wissen Sie genauso gut wie ich. Spielen Sie nicht den Dummen."

"Ich möchte gerne hören, was Sie gehört haben."

Ich war nicht sicher, unter welchen Umständen Kalid Sheikh Muhammad Katar im Jahr 1996 verlassen hatte.

"Sobald das FBI sich in Doha blicken ließ, befahlen der Emir und der Außenminister Abdallah, ihn aus seiner Wohnung zu holen und in Abdallahs Anwesen am Strand zu schaffen. Währenddessen räumten Mitarbeiter des Innenministeriums Khalid Sheikhs Büros aus - die ehemalige Polizeiakademie, eine Farm und das so genannte Nord-Depot."

Der Schwarze Prinz sah, dass ich ihm kaum zu glauben vermochte. Er rief seinen Leibwächter herbei und ließ mir einen Stift und Papier reichen. Dann meinte er: »Sie schreiben das alles auf und fragen in Washington nach, ob das stimmt.«

»Wo sind die damals hingegangen?«, fragte ich.

»Vielleicht nach Prag. Ich weiß, dass zumindest Muhammed Shawki Islambuli da hingegangen ist.«

Das war der Bruder von Khalid Shawki Islambuli - jenem Moslemischen Bruder, der im Jahr 1981 das ganze Magazin seiner AK-47 in Anwar Sadats Brust gejagt hat. Muhammed selbst wurde in Ägypten wegen Mordes gesucht.

Ich schwieg, während ich mir ein paar Notizen machte. Als ich fertig war, fragte ich: "Haben Sie Beweise für das alles?"

"Und noch für viel mehr. Denken Sie daran, ich war der Wirtschaftsminister. Immer wenn die Zeit gekommen war, Geld in die Wahlen in den USA zu investieren, habe ich das getan.«

*

Es war mir egal, ob ausländische Regierungen Geld in die Wahlen in den USA investierten. Ganz und gar nicht egal war mir aber Khalid Sheikh Muhammed, und ich wusste schon von der sogenannten (Bojinka?) Bojnika-Verschwörung - Khalid Sheik Muhammeds Plan Sprengstoffattentate auf US-amerikanische Linienmaschinen zu verüben. Ich musste daher alles, was der Schwarze Prinz sagte, ernst nehmen.

Wie konnte ich aber die Informationen, die er mir gegeben hatte, an die CIA weiterleiten?

Anders als der Schwarze Prinz dachte, war es so, dass man, wenn man erst einmal aus dem Verein raus war, wirklich raus war.

Ich tat das Einzige, was ich tun konnte. Ich schickte eine E-Mail an einen Freund, der noch bei der CIA war, und bat ihn, die Informationen an das Counter Terrorist Center weiterzugeben. Das war zwar kein direkter Draht, aber ich schickte trotzdem alle Daten, die ich hatte, und nannte auch den Schwarzen Prinzen: Sein Name sollte denen in Washington klar machen, dass an der Sache ewas dran war. Ich hoffte, dass man jemand losschicken würde, um mit dem Prinzen zu reden und das an sich zu nehmen, was er in seinem Safe aufbewahrte. Es würde nicht schaden, sich anzuhören, was der Bursche alles zu erzählen hatte.

In der darauf folgenden Woche traf die Antwort meines Freundes ein. Sie war kurz und bündig: Kein Interesse.

Ich war noch nie jemand, der schnell aufgab. Ich rief Jim Risen von der New York Times an. Wenn die Story des Schwarzen Prinzen sich als wahr erwies - und wenn vor allem auch seine Dokumente echt waren -, dann würde die Zeitung eine Geschichte darüber bringen, und irgendjemand wäre gezwungen, sich mal unserer Verbündeten am Golf anzunehmen, die Bin Laden unterstützten, inzwischen einer der gefährlichsten Terroristen der Welt.

Als Risen genug Material hatte, um die Sache zu überprüfen, war ich bereits nach New York übergesiedelt. Der Schwarze Prinz zeigte sich immer noch willens, auszupacken. Doch just in dem Moment, als Risen zu ihm fliegen wollte, um mit ihm zu sprechen, wurde er in Beirut gekidnappt und zurück nach Doha verschleppt. Jetzt, da ich dieses schreibe, sitzt er in einer fensterlosen Zelle und erhält nach den Berichten seiner Familie Injektionen, die ihn schwächen. Sobald er in dem Schwarzen Loch verschwunden war, das die ganze Golfregion darstellt, war es fast unmöglich geworden, an Fakten heranzukommen.

Aber auch nachdem der Schwarze Prinz von der Bildfläche verschwand, war die Geschichte für mich noch nicht erledigt. In New York suchte ich einen seiner alten Verbündeten auf. Der Mann war in Sri Lanka geboren worden, hatte einst für die Mission Katars bei den UN gearbeitet und betrieb jetzt ein Skihotel in Vermont. Er scheute davor zurück, mit mir zu sprechen: "Meine Familie und ich haben schlimme Probleme mit der Regierung gehabt. Ich will keinen weiteren Ärger..."

Nachdem ich ihn davon überzeugt hatte, dass ich ein Freund des Schwarzen Prinzen war, erzählte er mir seine Geschichte: Im Jahr 1995, als der gegenwärtig regierende Emir seinen Vater vom Thron gestürzt hatte, beging er, der Mann aus Sri Lanka, den taktischen Fehler, sich auf die Seite des Vaters und des Schwarzen Prinzen zu stellen, wodurch er zum Feind des Außenministers und des Emirs geworden war. Eines Tages erschien der Außenminister bei ihm in New York und sagte ihm, wenn er nicht bereit sei, die Seiten zu wechseln und den Schwarzen Prinzen zu denunzieren, riskiere er es, dass man ihn den US-Behörden übergeben werde.

»Aber warum denn?«, hatte er gefragt. »Ich habe kein Gesetz gebrochen.«

Doch der Außenminister antwortete: »Das macht nichts; Sie werden es in Kürze sehen.«

Bald danach erschienen Leute vom FBI in dem Apartmenthaus in der Bronx, wo er wohnte. Einige Agenten gingen von Tür zu Tür und fragten die Nachbarn des Mannes aus Sri Lanka, ob sie wüssten, dass er ein Terrorist sei. Andere Agenten präsentierten sich zur gleichen Zeit in der New York University und befragten seine Kinder, die dort eingeschrieben waren. Die Verhöre fanden in einem Mannschaftswagen statt, den man genau vor einem Universitätsgebäude geparkt hatte, sodass andere Studenten alles genau mitbekommen konnten. Schließlich ließ man die Kinder des Mannes ziehen, nachdem man sie zutiefst gedemütigt hatte. Er selbst und seine Frau wurden zwölf Stunden lang im Manhattaner Büro des FBI festgehalten und danach noch mehr als einen Monat lang observiert. Sogar ihr Hotel in Vermont wurde überwacht.

Für mich ergaben die einzelnen Puzzleteilchen noch kein erkennbares Ganzes. Offensichtlich war nur, dass der Außenminister in Washington eine Menge Einfluss besaß. Mit dem Geld, das er in den Jahren 1997 bis 1999 sowohl Lobbyisten als auch Public-Relations-Agenturen zukommen ließ - 24 628 799 USD ollar und 36 Cents um ganz genau zu sein -, kaufte er sich einen Teil des amerikanischen Justizsystems. Dieses Geld ermöglichte es Katar das FBI-Team, das im Februar 1996 nach Doha geschickt wurde, um Khalid Sheikh Muhammed gefangen zu nehmen, hinters Licht zu führen. Mit diesem Geld wurde auch das FBI dazu eingespannt, die katarischen Oppositionellen einzuschüchtern, darunter vielleicht sogar einen Informanten, der dazu hätte beitragen können, die Attentate vom 11. September zu verhindern. Nicht schlecht für ein Land, das von den US-amerikanischen Mineralölkonzernen lebt.

Aber das war noch nicht das Ende der Geschichte. Im Jahr 1998, als ich in Frankreich lebte, erhielt ich einen Anruf von einem jungen Reporter des Wall Street Journal namens Danny Pearl. Wir trafen uns in Genua. Der drahtige Mann mit den intensiv blickenden Augen ist einer der gründlichsten, verbissensten und ehrlichsten Reporter, denen ich jemals begegnet bin.

(Anmerkung: Pearl hat auch einen höchst unbequemen Artikel im WSJ über den Yugoslavienkrieg geschrieben, und sich damit bei den USA Eliten sehr unbeliebt gemacht. Er hat moeglicherweise den WAHREN Hintergrund von 9-11 aufgedeckt, und man konnte ihm deshalb nicht mehr erlauben den Mund aufzumachen. Eventuell hat er eine neue Identität. Wo ist seine Frau mit ihrem Baby heute?)
Man wusste sofort, dass er sich niemals eine lohnende Story entgehen lassen würde. Ich erzählte ihm von Khalid Sheikh Muhammed und Katar. Er hörte aufmerksam zu, machte ein paar Notizen und versprach, der Sache eines Tages nachzugehen. Danach trafen wir uns von Zeit zu Zeit in Washington. Immer wieder kam er auf die Khalid-Sheikh-Muhammed-Story zu sprechen, doch keiner von uns beiden hatte etwas Neues hinzuzufügen.

Zwei Tage nach dem 11. September 2001 bekam ich folgende E-Mail von Pearl:

Hi, wie geht's, wie steht's! Ist Ihr Buch erschienen' Ich hoffe, Sie waren am Dienstag nicht in der Nähe des Pentagon. Wie die Hälfte von uns beim Journal bin auch ich eingespannt worden, über Bin Ladens Netzwerk zu berichten..., einige der Verdächtigen hatten angeblich Pässe der Vereinigten Arabischen Emirate, und ich erinnere mich, wie Sie mal erzählt haben, dass Fujairah der richtige Fleck für Fundis sei.

Am Tag danach rief Pearl mich an. Ich erinnerte ihn an unsere Gespräche über KSM und Katar. Seine Antwort: »Lohnt sich, darüber nachzudenken.«

Ich weiß nicht, ob Pearl nach Karatschi fuhr, um dort Nachforschungen über Khalid Sheikh Muhammed anzustellen. Die Verantwortlichen des Wall Street Journal sagen Nein; er sei mit dem Fall des Schuhbombers befasst gewesen.

(Anmerkung: Die beiden sind natuerlich verbunden durch die Tatsache, daß die Vorfälle von 11.September natuerlich koordinierte Geheimdienstoperationen waren. Im Zuge der 767 Fernsteuerung-aktion -- und noch wichtiger danach -- war die Herstellung muslimischer Terroristen [der Schuhbomber war in Pakistan und Israel] instrumentell.)
Das letzte Kapitel der Story erreichte mich auf indirektem Weg: über einen Freund in London, der mir erzählte, dass Pearl ein paar Tage nach dem 11. September im Außenministerium von Katar anrief, um zu fragen, ob Khalid Sheikh Muhammed sich hinter den Anschlägen verberge. Mein Freund brauchte mir gar nicht erst zu erzählen, dass die Kataris heftig abstritten, irgendetwas über den 11. September oder KSM zu wissen. Und ich bin ziemlich sicher, dass niemand in Washington eine Antwort aus Katar fordern wird, unserem neuen besten Verbündeten in der Golfregion. Allerdings frage ich mich, ob die Kataris sich nicht mit KSM in Verbindung gesetzt und ihm erzählt haben, dass Pearl ihm auf der Spur war.

Tatsache ist jedenfalls, dass Danny während seiner Recherchen gekidnappt und auf brutalste Weise umgebracht wurde: vor laufender Kamera. Kurz zuvor hatten er und seine Frau erfahren, dass sie schwanger ist.

(Anmerkung: ich habe persoenlich die Frau von Daniel Pearl auf CNN gesehen, wie sie FREUDESTRAHLEND über die Enthauptung ihres Mannes sprach. Man erinnere nur an Nick Berg und die zahlreichen Zweifel an der "offiziellen Version")
Auf dem Videoband, von dem später Ausschnitte im Fernsehen gezeigt wurden, sieht man nur die Hand des Mannes, der ihm den Hals durchgeschnitten hat. Aber im Herbst 2003 verdichteten sich die Hinweise auf seine Person: Khalid Sheikh Muhammed.

*

Auf eine ganze Menge Fragen werden wir die Antworten - von denen Leben und Tod abhängen kann - nicht finden, bevor unsere Regierung das Terrorismus-Problem ernst nimmt und Länder wie Katar und Saudi-Arabien drängt, endlich die Wahrheit offen zu legen. Und glauben Sie mir, seit dem 11. September gibt es mehr Fragen als Antworten.

(anmerkung: Ein MUSS-LESEN Buch fuer ihre Amerikanischen Freunde ist von David Ray Griffin THE NEW PEARL HARBOR)
Ein Katari erzählte mir, dass in den späten 1990er-Jahren Ayman Zawhari, Osama bin Ladens Stellvertreter, ein ägyptischer Molemischer Bruder, und ein Dutzend weiterer Verbündeter Bin Ladens allesamt Unterschlupf in Katar fanden - mit Wissen der Regierung. Was Saudi-Arabien betrifft, so haben wir immer noch keine Antwort auf die Frage, wie Omar Bayyumi mit Hunderttausenden von US-Dollar in San Diego erscheinen und helfen konnte, dort zwei saudische Hijacker zu etablieren. Er befindet sich heute außerhalb der Reichweite des FBI und lebt ganz ruhig irgendwo in Saudi-Arabien.
(Anmerkung: Natuerlich können wir uns denken, daß dieselben Leute, die 9-11 Flugzeuge ins WTC fernsteuern und es sprengen, natürlich auch den Saudischen Geheimdienst dazu bringen können, etwas für die Glaubwürdigkeit der Mär von den Terror-Piloten zu tun. Schliesslich dachten die helfenden Geheimdienste nicht, dass 9-11 ein so grosses Ding sein würde, der helfende BND, ISA, Mossad usw haben natuerlich nur an einen kleinen Terroranschlag oder eine Flugzeugentführung gedacht, was jeden von ihnen ihren Job und dicke Spekulationsgewinne fuer die eingeweihten Eliten garantierte.)
Ich frage mich oft, ob das Geld, mit dem man Colin Powell für seine Rede an der Tufts University bezahlte, nicht aus demselben Sonderkonto des saudischen Verteidigungsministeriums stammte, aus dem auch Omar Bayyumi finanziert wurde. Das ist zwar wenig wahrscheinlich, aber dennoch nicht unmöglich angesichts der Natur jener jetzt schon Jahre währenden Ehe Washingtons mit dem Königreich. Doch wir sollten uns nicht um Vergangenes Sorgen machen, sondern darum, dass wir nicht die Wahrheit wissen. Bevor wir nicht anfangen, von Saudi-Arabien zu verlangen, dass man uns die Wahrheit erzählt - und uns auch selbst die Wahrheit eingestehen -, wird es weitere 11. September geben und mehr Tragödien wie die Ermordung Danny Pearls. Darauf können Sie sich verlassen.

Es ist übrigens nicht so, als ob man in den USA nie darüber nachgedacht hätte, die arabischen Ölfelder zu okkupieren. Am 21. August 1975 legte der Recherchendienst des Kongresses (CCRS) dem Sonderuntersuchungs-Unterkomitee ein Dokument vor, das wie folgt überschrieben war: "Ölfelder als Ziele militärischer Operationen: Eine Untersuchung zur Durchführbarkeit". Als dieses Dokument in die Akten aufgenommen wurde, war das Ölembargo der OPEC schon seit fast achtzehn Monaten wieder beendet, aber die Erinnerung daran lebte weiter.

Gerald Ford, der nach Nixons Rücktritt das Präsidentenamt übernahm, und der weiter im Amt bleibende Außenminister Henry Kissinger hatten öffentlich von der Möglichkeit gesprochen, Anlagen am Persischen Golf zu besetzen, falls das Embargo eskalieren und das industrielle Leistungsvermögen Amerikas strangulieren sollte. Der Recherchedienst war der Meinung, dass eine solche Besetzung kein Honiglecken sein würde, nicht einmal unter den günstigsten Bedingungen:

Auch wenn nichtmilitärische Aspekte uneingeschränkt günstig wären, wäre der Erfolg von Operationen nur dann gewährleistet, wenn unser Land alle Punkte einer fünfteiligen Mission zur Zufriedenheit erfüllen könnte:
• wenn es alle benötigten Installationen der Ölindustrie intakt an sich bringen könnte;
sie sich für Wochen, Monate oder Jahre sichern könnte;
zerstörte Bestandteile schnell instand setzen könnte;
alle Installationen ohne Hilfe des Besitzers betreiben könnte;
XXXXXX ZENSIERT XXXXXX  (ja, diese Stellen sind geschwärzt)

Wenn sie alle ihre Ziele erreichen wollten, so der Recherchedienst zusammenfassend, müssten die USA zwei bis vier Divisionen - insgesamt vielleicht nicht weniger als sechzigtausend Soldaten - einsetzen, die »damit für eine längere Zeit gebunden waren«. Um die Ölfelder in Betrieb zu erhalten, könnte es "unumgänglich sein, US-amerikanisches Zivilpersonal zur Ersetzung der ausländischen Fachleute in deren jeweiligen Personen einzuziehen". Weil die "US-Fallschirmjägereinheiten zahlenmaessig nicht stark genug sind, um alle Ziele schnell zu besetzen [und] die Einheiten, die mit Landungsbooten herangebracht

Die erwähnte Studie des Recherchedicnstes zur Durchführung einer Okkupation der arabischen Ölfelder ließ man wohl auch deshalb mehr oder weniger in der Versenkung verschwinden, weil es den Kongress in Verlegenheit brächte, mit solchen Plänen in Zusammenhang gebracht zu werden. Andererseits sind Teile dieser Studie aber auch auf eine fast schon peinlicher Weise naiv. "Die vorliegende Studie betrifft nur die unmittelbare Zukunft, den Zeitraum der 1970er-|ahre", schreiben die Verfasser. "Danach könnten neue Energiequellen der Vereinigen Satans und der mit ihnen verbündeten Staaten einen bewaffneten Einsatz gegen Öl produzierende Länder irrelevant machen." Genau das wird aber erst der Fall sein, wenn Schweine zu fliegen anfangen. Doch der Zeitschriftenartikel, auf dem die CRS Studie aufbaut -- "Oil: The Issue of American Intervention" von Robert W. Tucker erschien in der Ausgabe von Commentary vom Januar 1975 -- hat jetzt schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert an den Träumen politischer Denker in Washington genagt. Anders als die Buerokraten des CRS redet Tucker nicht lange um den heissen Brei herum. Er fordert schlicht und einfach, dass man die saudischen Ölfelder besetzt.

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Es gilt noch einen zweiten Faktor zu berücksichtigen: die Spaltung des Islam in Schiiten und Sunniten. Die saudischen Schiiten in den Ostprovinzcn, die die Mehrheit der Leute stellen, die bei Aramco arbeiten, sind reif für eine Revolution. Sie stellen eine arme, unterdrückte Minderheit dar, der nicht erlaubt ist, ihrem Glauben ungehindert Ausdruck zu verleihen, deren Angehörige kein wichtiges Regierungsamt bekleiden und nicht in der Armee dienen dürfen. Von Zeit zu Zeit sind sie wahhabitischen Pogromen ausgesetzt. Wenn sie das Glück haben, ein Stück Land zu besitzen, dann wird dies wahrscheinlich über kurz oder lang von den Al Saud requiriert.

Bis US-amerikanische und britische Truppenverbände im März 2003 anfingen, in den Irak einzumarschieren, hätte ich darauf gewettet, dass die Schiiten sofort darauf eingegangen wären, wenn wir ihnen angeboten hätten, die Ostprovinz zu regieren -das Herz der säudi-arabischen Ölindustrie. Jetzt habe ich diesbezüglich eine Menge Zweifel. Die irakischen Schiiten hießen ihre "Befreier" nicht gerade mit offenen Armen willkommen, wie es das Drehbuch derStrategen eigentlich vorsah. Noch während ich dies schreibe, geht der Krieg weiter. Vielleicht wird Amerika, wenn er einmal zu Ende ist, der arabischen Weh nicht mehr so arrogant vorkommen, so intolerant gegenüber jeder Weltanschauung, die anders ist als die eigene. Das würde einen enormen Lernprozess von seiten der Amerikaner voraussetzen, doch die Schiiten für sich einzunchmen, wäre diese Mühe wert. Diese Vorstellung ist nicht so weit hergeholt, wie es den An-



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