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„Die wirtschaftliche Basis der Stadt ist schon immer der Hafen gewesen.“ (Görtzen, 1999, S. 10) Nach 1945 wurden die Hafenanlagen nach und nach „an die sich ständig fortentwickelnden Anforderungen der Hafenwirtschaft und des Schiffsverkehrs“ (Schwitters, 1974, S. 15) angepasst. Aufgrund der Aufhebung der Schiffbaubeschränkungen, die nach 1945 durch die Besatzungsmächte verhängt worden waren, entwickelte sich besonders schnell die Schiffbauindustrie im Emder Hafen (vgl. Krömer, 1988, S. 56). Die Entwicklung des Hafens wurde zu der Zeit besonders durch die Zunahme der Schiffsgrößen bestimmt. Das Fahrwasser der Ems musste infolgedessen durch den Ausbau des Buhnen- und Leitwerksystems in der Ems sowie durch Unterhaltungsbaggerungen kontinuierlich vertieft werden, um größeren Schiffen mit viel Tiefgang das Anlaufen des Hafens zu ermöglichen (Carsjens, 1993, S. 55). Der Emder Hafen erfuhr in der Nachkriegszeit und in den Rezessionsphasen einige (Aus)baumaßnahmen:
1964 errichtete der Volkswagenkonzern auf dem Larrelter Polder ein Zweigwerk, das bis heute größte Industrieunternehmen in der Region Ostfriesland. Durch die Errichtung dieses Werkes wurde der Emder Hafen zu einem Mehrzweckhafen umstrukturiert. Es wurden vermehrt Autos und Zubehörteile verschifft. Die Verladung von Erz und Kohle als traditionelle Massengüter wurden bedingt durch die zunehmenden Schiffsgrößen und aufgrund der Fahrwasserverhältnisse in der Ems auf andere Häfen wie z.B. Rotterdam verlegt. Um die Zufahrt zu den Emsmündungshäfen langfristig zu verbessern, und damit gleichzeitig die Kosten für die Unterhaltungsbaggerarbeiten im Emder Fahrwasser zu minimieren, wurden zu Beginn der 70er Jahre Pläne entwickelt, die den Bau eines 1,33 Milliarden teuren Tiefwasserhafen am Dollart vorsahen. Diese Pläne beinhalteten, die Ems durch den Dollart umzuleiten und den gegenwärtigen Emsverlauf zu einem Binnenhafen umzugestalten (vgl. Intelmann, 1999, S. 30). |