Schottland 2001

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1. Tag

Nachdem unser erster Tag auf dem Westhighlandway mit einem Rentner, der uns eine Mitfahrgelegenheit anbot, fast perfekt anfing, mussten wir in Drymen - dem Startpunkt unserer Wanderung - feststellen, dass von der Tankstelle nur noch verrostete Zapfsaeulen uebrig geblieben sind. Das bedeutet: kalte Dosensuppe zum Abendbrot. Da wir in einem Wald notzeltend in unseren Schlafsaecken furchtbar frieren, bleibt uns diese Nacht in sehr lebhafter Erinnerung. Spaeter koennen wir einem Bootsbesitzer einen Liter Benzin fuer einen horrenden Preis abhandeln und ich fand einen Herbstschlafsack im Sommerschlussverkauf.

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2. Tag

Hoch motiviert starten wir zu unserer ersten grossen Tour: 15 Kilometer am Ufer des Loch Lomond ueber Huegel und durch Waelder, dazu von Zeit zu Zeit ein schottischer Kurzregen, bis zur Jugendherberge in Rowardennan. Alles ist wunderschoen,

bis auf die letzten Kilometer, bei den wir bemerken, dass fuer uns zwei Nichtsportler diese Strecke (nicht immer ganz eben:-) mit Gepaeck vielleicht doch etwas zu ueberambitioniert gewesen ist, und wir beschliessen, in Zukunft nicht mehr so lange Wanderungen zu unternehmen. Gelernt hieraus haben wir allerdings nichts, denn wir haben eine derartige Aktion noch dreimal wiederholt.

 

3. Tag

Wir wandern weiter entlang am Ufer des Loch Lomond bis zu einer urigen Schutzhuette (gebaut aus Feldsteinen), in der wir die Nacht verbringen.

 

4. Tag

Unsere Entscheidung, nur wenig Bargeld mitzunehmen, da doch heute jedes Dorf ueber einen Geldautomaten verfuegt, beginnt sich bitter zu raechen: Wir wandern noch bis Inverarnan und trampen bis Tyndrum: ein Dorf, bzw. eine bessere Tankstelle mit Geldautomat. Wir begutachten schon einmal die Gaststaetten im Ort (fuer den Zeitpunkt, an dem wir wieder zahlungsfaehig sein wuerden), doch ec-Karten hat man hier am Ort noch nie gesehen. Also nehmen wir am naechsten Morgen den Bus nach Kingshotel. Von hieraus wandern wir durch das Glencoe

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einem grosszuegig rundem Tal mit einem Bach, flankiert von schroffen Bergketten, bis nach Kinlocheven: der ersten Stadt seit vielen Tagen, mit Bank! Allerdings teilte man uns auf Anfrage hin mit, das die Bank nur fuer einen Tag in der Woche geoeffnet hat, und wir sind gezwungen den Bus nach Fort William zu nehmen. Fuer dieses Abenteuer belohnen wir uns dann mit einer grossen Portion Fish&Chips.

 

5. Tag

 

Heute haben wir uns von den Strapazen der letzten Tage erholt und sind nach einem English Breakfast den ganzen Tag durch Fort William - eine gemuetliche Stadt mit kleinen lustigen bunten Haeusern, die durch ihre Lage am Ufer des Loch Linnhe den Charakter einer Hafenstadt gewinnt und nach den Tagen in der Einsamkeit der schottischen Highlands fast den Charme einer Weltstadt versprueht (man beginnt nach Seeleuten aus allen Herren Laendern Ausschau zu halten) - geschlendert. Am Abend wandern wir zum Fuss des Ben Nevis, den wir am

 

8. Tag

besteigen: Obwohl dieser Berg nur 1400 Meter hoch ist (mehroderweniger), beginnt man fast auf Meereshoehe, flucht ueber als Wege ausgezeichnete Geroell- und Schotterpfade (Ellis Knoechel beginnt sich ebenfalls zu beschweren) und faengt an zu begreifen, warum jedes Jahr acht Touristen beim Abstuerzen umkommen. Dafuer wurden wir mit grandiosen Ausblicken auf unzaehlige Bergketten belohnt, die sich um den Ben Nevis gruppiert haben. (Da dies bereits der hoechste Berg ist, gibt es einfach nichts, was die Sicht versperren koennte, vielleicht von den schottischen Regenwolken abgesehen.)

Unterwegs treffen wir andere Wanderer die uns von der Isle of Skye vorschwaermen und wir entscheiden uns spontan, die letzten Tage dort zu verbringen.

 

10. Tag

Die Isle auf Skye empfing uns mit gruenen Huegeln und Schafen: sie bevoelkern die gesamte Insel, die wenigen Strassen eingeschlossen. Hintern den Huegeln sieht man das Meer, und ganz geheimsnisvoll die blassblaue Silhouette von wiederum Huegeln, diesmal auf der anderen Seite des Wassers. Nach einem Tag in Portree, einem schnuckeligen Hafenstaedtchen, dessen Bewohner sich sonnabends zum volksmusizieren in den wenigen Pubs treffen, und einigen Fluechen vor der verschlossenen Jugendherberge in Uig,

fuhren wir nach Flodigerry: ein 20-Seelendorf in dem wir die naechsten vier Tage verbrachten.

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Da Elli ihren Knoechel ueberlastet hatte, machten wir zunaechst zwei Tagesfahrradtouren: die Westkueste entlang vorbei an den Ruinen des auf einer Felszunge erbauten Schlosses Duntulm

und einen Tag spaeter zum einer eigentuemlichen Felsnadel - dem Alten Mann von Storr.

Am dritten Tag wurden wir wieder uebermuetig und nahmen auf dem Weg zu den Quiraig-Bergen eine Abkuerzung ;-)

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erreichten aber trotzdem nach mehreren Stunden das Hochplateau mit atemberaubenden Felsformationen

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Wir verlassen die Isle auf Skye im Morgengrauen waehrend eines wunderbaren Sonnenaufgangs...

 

 

14. Tag

Nach einem Abschiedsessen mit Kerzenschein in Ellis neuer WG steige ich in den Bus nach Cambridge...