Tausche TV nur gegen Frau Maischberger

über die Wonnen des Glotzens und Leo Kirchs irren Feldzug für eine fernsehfreie Gesellschaft

Mein Desinteresse an dem allgemeinen Lauf der Dinge ist meine Rettung. Vor allem beim Fernsehkonsum.

Wäre ich gierig auf Horror, Science Fiction, Comedy, Quiz, Kochsendungen und Sport, ich wäre natürlich geliefert. Beim Fußball aber bin ich nur daran interessiert, dass Deutschland verliert und rasch ausscheidet, aus Schadenfreude, aber auch, damit das nationale Interesse sinkt. Am Motorsport fasziniert mich allein, dass der Name „Schumacher“ durch PS und Geschwindigkeit eine aristokratische Färbung angenommen hat und mittlerweile so edel klingt wie zum Beispiel „Hohenlohe“.

Und wie lustig die Italiener diesen Namen aussprechen! „Schumacke“. Beim Tanken in Italien: „Tedesco? Bravo! Komä Schumacke!“

Ich mag das Fernsehen!

 
Trotz meines Desinteresses am Lauf der Dinge, will ich immer wissen, was das Fernsehen zu bieten hat. Neulich habe ich von Hannover bis Kassel gebraucht, um das Wochenend-Fernsehprogramm und die Spielfilmtips in der SZ zu studieren. Trotz meiner Interesselosigkeit waren es mehr als ein Dutzend Sendungen, die ich gern gesehen hätte. Das ginge nur, wenn ich einsam und allein, ohne Familie und Freunde, ohne Arbeit und Bücher, ohne Kino, Kneipen und Musik, nur mit meiner Glotze bei schlechtem Wetter leben würde. Aber dann würde ich trinken und nicht fernsehen.
Ein, zwei Stunden fernsehen pro Tag beziehungsweise Nacht schaffe ich auch so. Bei Reisen und in Hotelnächten hole ich nach, was zuhause nicht möglich ist.
Ich mag das Fernsehen! Es ist für mich weder Droge noch Nullmedium. Das Gejammer über das Fernsehen langweilt mich. Das Fernsehen ist ein Quell. Keiner des reinen Entzückens, es sprudelt kein klares Wasser, an dem ich mich labe. Meist bewegt sich eine verdächtig schillernde Brühe vor meinen Augen, aber gerade daraus ziehe ich Nutzen.
Für einen Autor, der sich trotz seines Desinteresses der Gegenwart verschrieben hat, ist das Fernsehen nebenbei überaus hilfreich. Je idiotischer die Sendung, desto besser. Dutzende Romanseiten verdanke ich dem aus dem Fernsehen herausgelesenen Unsinn.
Ich mag diese Blicke in die Welt!
Die reine Informationsversorgung durch den Äther schafft auch das Radio. Mit den Fernsehbildern aber kann die Abneigung gegen Politiker effektiver kultiviert werden. Wie vogelhaft Edmund Stoiber den Kopf schräg hält, wie Joschka Fischer gemeinsam mit seinem Weltschmerz in eine nicht endende Limousine steigt, der irre Gang von Scharping und seine wahnsinnigen Liebeserklärungen an die Gräfin Pilati bei Biolek – das alles sind Kostbarkeiten, die mir Radio und Zeitung nicht schenken können. Man muss die Mimik von Angela Merkel sehen, wenn sie bei Friedman über die 68er spricht, denn so wird klar, dass sie keine Süße ist, sondern eine gewöhnliche Keife. Man muss den neuen amerikanischen Präsidenten die Gewinnergesten der anderen amerikanischen Präsidenten nachmachen sehen, um gewahr zu werden, dass der Mann ein Hosentrompeter ist.
Darüber hinaus bietet mir das Fernsehen gefahrlos Blicke in eine Welt, die ich selbst nicht betreten mag. Ich höre Leute reden, denen ich nie begegnen will und die ich stattdessen jederzeit mit Hilfe der Fernbedienung verschwinden lassen kann. Ich labe mich an den Fußballfanfrisuren der Gäste von Nachmittags-Talk-Sendungen, die zu laut sind, als dass man sie als Opfer beweinen sollte.
Frauen in Hosenanzügen, die Vera oder Bärbel heißen, ein grauhaariger Mann namens Meiser oder einer, der wie Jeans-Reklame aussieht und Türck heißt, sie alle eilen wie Feldherren und Feldherrinnen zwischen blamierten Machos und dem Publikum auf- und abwiegelnd daher. Von Studiogästen werden Sätze in die Runde gerufen wie: „Booooey, du bist zum Kübeln!“
Worte dieser Art, mit so viel Verve und Sehnsucht nach Beifall hervorgebracht, fallen mir nicht von selbst ein. Mit solchen Sätzen kann ich später Roman-Nebenfiguren problemlos ausschalten.
Ich mag den Decoder im Kopf!
Die Fernsehmacher haben ihre Quote im Sinn, mit der sie auf und untergehen. Aber nicht, wie viele Leute was glotzen ist wirklich spannend, sondern wie geglotzt wird. Liegen die Ergebnisse entsprechender Untersuchungen unter Verschluss? Man ist auf private Umfragen und auf das Abhören von Fremden in öffentlichen Verkehrsmitteln angewiesen. Das Ergebnis stimmt froh: Es wird wenig konform-affirmativ ferngesehen. Nicht gerade kritisch, aber: missmutig, übersättigt, unzufrieden, zweifelnd.
Das Millionenheer der Glotzer, in der Sprache der Demokratie „der Souverän“ genannt, glotzt distanziert, ungläubig, parasitär. Selbst Höhepunkte des Programmschreckens wie Kein-schöner-Land-Sendungen, mit der ARD und ZDF ihrem Kulturauftrag nachkommen, sieht das Volk nicht aus Lust am Volkslied, sondern weil die 90-jährige Mutter zu Besuch ist, mit der man sich nicht unterhalten will. Derlei Sendungen werden von erfreulich vielen Menschen, sofern sie nicht hirnkrank sind, nicht eins zu eins wahrgenommen, sondern mit einem Decoder im Kopf, der das Gejodel als parfümierte Trachtenjauche entschlüsselt. Die Auswahl der zahllosen Sender hat die Zuschauer wählerisch und damit heikel gemacht. Sie verwerten viele Sendungen nicht anders als Schriftsteller: ungeduldig, feindlich, kopfschüttelnd, mit der schizophrenen Lust am Ekel. So schützt man sich gegen das Überangebot. Schrottsendungen gegen ihre Implikation (welche eigentlich?) als Schrott zu sehen, ist also ganz normal.
Wäre es anders, müsste die Quotenmenscheit so abscheulich sein wie viele Sendungen. Doch trotz des Mülls aller Talksendungen geht es auf jedem Campingplatz so gesittet zu wie auf einem Universitäts-Campus. Harmloser Müll wie Big Brother führt erst zu panischem Geschrei, dann zu peinlichen Koketterien seitens der „Intelligenz“, inzwischen geht der Quatsch so spurlos am Quotenplebs vorbei wie der Jahrtausendwechsel. Er hat nicht einmal zum totalen Überwachungsstaat geführt.
Ich mag „Explosiv“!
Es gibt ein Boulevard-Magazin namens Explosiv, leider nicht mehr geleitet von einer Frau namens Barbara Eligmann. Diese Person hatte etwas Seifig-Säuberliches an sich und musste doch Tag für Tag schmuddelige Filmbeiträge anmoderieren. Vielleicht machte dieser Gegensatz Explosiv so beliebt. Aber wieviele rezipieren eine solche Sendung als amüsanten Dreck? Diese Konsumhaltung ist altehrwürdig und literarisch: Man erzählt das Unglaubliche weiter, wie im Mittelalter. Einmal ging es in Explosiv um einen Mann, der sich mit dem Urin brünstiger Hirschkühe einsprayt, sich dann im Wald vom verwirrten Hirsch sexuell attackieren und das mächtige Gerangel von seiner Frau mit einer Videokamera festhalten lässt. Da wurde erheblich was geboten.
Wer Bedarf an bizarren Details hat, für den ist das Fernsehen eine Fundgrube. Anregender als Urin-Grotesken finde ich noch die Frage, wann im Wesen einer so properen Moderatorin wie Frau Eligmann angesichts der abartigen Beiträge in ihrer Sendung die ersten Deformationen eintreten. Ein Thema für einen Roman: Eine ganz hübsche und nicht ganz blöde Quotenqueen, die langsam an ihrer eigenen Sendung zugrunde geht, einer Sendung, die bei uns jeweils nur ein kurzes Schauderkichern auslöst.
Ich mag das Fernsehen, wie gesagt. Aber dem Fernsehen droht Gefahr: Noch mehr Sender und Programme erhöhen die Gereiztheit. Je mehr da ist, desto weniger kann man sehen. Das frustriert. Dann gefällt einem nichts mehr. Dann will man noch mehr Auswahl.
Daher hat Leo Kirch ein Ding namens Premiere World geboren. Slogan: „Your Personal TV“. Man mietet einen Decoder, kann unzählige weitere Kanäle empfangen und bekommt jeden Monat gratis eine spezielle Programmzeitschrift, die durchzuarbeiten drei Tage kostet.
In der Aufbauphase seines Imperiums wurde Leo Kirch viel attackiert. Nun geht er auch in der kritischeren Presse als menschenfreundlicher Charmeur durch. Wenn es so weiter geht, werden noch Straßen und Plätze nach ihm benannt. Vielleicht aber hat er sich jetzt übernommen und fliegt auf sein kirgisisches Gesicht: Viel Sport, viel Spielfilm, ein bisschen Gedudel, ein bisschen Rammeln, das bietet Kirchs Bezahlkästchen. Angler haben einen eigenen Kanal, wie auch Liebhaber klassischer Musik. Will man alles haben, zahlt man an die 1200 Mark im Jahr. Kritiker finden das teuer. Alberner Einwand. Solange es keine Pay-TV-Beschaffungskriminalität gibt und ich von Personal-TV-Süchtigen ausgeraubt werde, die die Decoder-Miete nicht zahlen können, ist es mir egal, was die Leute dafür hinblättern.
Mir müsste man 1200 Mark in der Woche geben, damit ich mir einen Decoder hinstelle. Kein Mensch weiß, wer das sehen kann und will. Ist Kirch also nicht ganz dicht? Oder geht seine Rechnung auf? Premiere – allein’ der Name appelliert an die Parvenue-Instinkte, zu den Auserwählten zu gehören. Könnte funktionieren, denkt Kirch. Wird er – mit dem Alleinrecht auf „zeitnahen“ Bundesligafußball vielleicht? – genug Abonnenten finden, die sich einreden lassen, sie könnten mit seinem Decoder exklusiver fernsehen als der Quotenpöbel?
Leo Kirch liebt die Arbeitslosen in den neuen Bundesländern, die allein Zeit haben, sich mit seinem Angebot zu befassen. So muss es sein. Und was die beschäftigte Bevölkerung betrifft, ist er auch voller Gnade: Vielleicht hasst Leo Kirch das Fernsehen, mit dem er so viel verdient? Ja, auch so muss es sein. Er weiß, dass man weniger fernsieht, je mehr Filme verfügbar sind.
Er weiß, dass es ihm nur mit Premiere World gelingen wird, das Fernsehen abzuschaffen!
Kein Mensch schaut sich aufgenommene Videokassetten an, weil man das ja auch noch später machen kann. Es gibt Leute, die kaufen für 20 000 Mark ein Motorrad, haben aber nur Zeit, es zu putzen. Warum soll es keine Premiere-Abonnenten geben, die ihr persönliches Programm für 1200 Mark nicht nutzen? Die technischen Krankheiten bei Premiere World erlauben weder flinkes Zappen noch rasches Aufnehmen. Die Berichte der Versuchspersonen, die Premiere World testeten, lesen sich wie endlose Slapsticknummern. Warum nehmen diese Laborkaninchen das Leo nicht übel? Weil sie erstens keine Zeit haben, alles auszuprobieren, weil sie zweitens froh sind, die theoretisch verfügbaren Angebote wegen praktischer Schwierigkeiten nicht wahrnehmen zu müssen.
Ich mag Werbung in der Nacht!
Verfügbarkeit erscheint als fester Punkt im Fluss des Lebens. Und des Fernsehens. Alles, alles geht vorbei, könnte sich der Premiere-Abonnent sagen, aber wenn ich mir jederzeit ein topaktuelles Sportereignis live reinziehen kann und ständig ohne Werbespotbelästigung zwischen Action-Filmen, Schwarzweiß-Filmen, Romantik-Filmen, Heimat-Filmen, Rammel-Filmen, Horror-Filmen, Kriminal-Filmen, Tier-Filmen, Kinder-Filmen, Familien-Filmen und für Kinder zugelassene Erwachsenen-Filmen wählen kann – gehe ich lieber in die Kammerspiele und danach einen trinken. Keine Unterbrechung durch Werbung, verspricht Premiere World. Auch das ist keine gute Idee. Die Werbung ist oft spannender als die Sendung, die sie unterbricht. Werbung ist kommunikationsbildend.
Das Beste sind endlose Werbesendungen, die zur billigen Unzeit in der Nacht stundenlang ausgestrahlt werden: Vibrierende Heizdecken, in Sekundenschnelle sich selbst aufblasende Gästebetten, auf denen zum Entzücken einer gar nicht ungeilen Hausfrau schwere Männer Testhopsen: „Wow – und das Bett hält uns aus?“ – „Ja, siehst du, das hält uns aus!“ Gemüsezerkleinerer mit Handkurbel sind „raketenschnell“ und stellen jede elektrische Küchenmaschine in den Schatten. „Wirklich John?“ – „Ja, Kate, es ist wirklich so, es ist einfach unglaublich!“ Solche Delikatessen hat Premiere World nicht zu bieten.
Ich mag Dritteweltdokus!
Beim Pay-TV fällt eine weitere Qualität des Fernsehens weg, die durch die 30 unverschlüsselt gesendeten Normalprogramme ohnehin schon zurückgegangen ist: Die Unterhaltung am nächsten Morgen über eine Sendung des vergangenen Abends. Dieser integrationsstiftende und schichtübergreifende Tratsch war am innigsten zu Zeiten als wir allein von den öffentlich rechtlichen Sendern verstrahlt wurden. Stahlnetz oder auch mal ein Giraudoux-Drama, sowas verband. Es ist nicht bekannt, dass sich Decoderbesitzer in Selbsthilfegruppen über die Programmvielfalt austauschen.
Schon die kostenlos empfangbaren Privatsender haben Vielfalt und damit ein Integrationsdefizit geschaffen. Man wird zur Minderheit, die sonderbare Tier- oder Dritteweltdokumentationen aussaugt. Von diesen Filmen lasse ich mich bilden. Der Zugang zu einer ehemaligen portugiesischen Insel vor Westafrika via 3 Sat ist mindestens so erhellend wie der zu den Seitensprungsritalen fränkischer Partnertauscher auf Pro 7.
Ich mag die 3 Sat-Insulaner!
Der Brauch auf der Insel: Familienväter ab 30 müssen ihre Frauen und Kinder verlassen. Sie ziehen in den Wald. Sechs Jahre tun sie nichts anderes als die alten Männer der Insel zu bedienen. Hauptsächlich zapfen sie Palmwein, an dem die Alten sich besaufen. Sechs Jahre dürfen die jungen Männer nicht mehr ins Dorf. Keiner will es so, aber keiner wagt es, die Tradition zu brechen. Mit diesem System haben die Insulaner das Problem der Alters- und der Alkoholversorgung der Männer gelöst. Noch blöder als deutscher Provinz-Sex. Noch brutaler als die Rentenpläne der Bundesregierung. Keiner außer mir hat den Film gesehen.
Und eben das ist ein schöner altmodischer Spaß, den die 30 Programme bietet: Man berichtet anderen von versäumten Fernseherlebnissen. Man erzählt wieder. Als wäre man selbst allein auf dieser Insel gewesen.
Martin Walser erzählte mir mal, wie wunderbar Harald Schmidt den Brandtschen Kniefall in Warschau nachgemacht und damit das letzte Nationalheiligtum der Deutschen entweiht habe. Walser fiel in seinem Wohnzimmer auf die Knie und machte Schmidt nach wie der Brandt nachmachte. Ich weiß nicht, ob Schmidt das so gut hingekriegt hat wie Walser. Auf jeden Fall hat Walser es noch besser hingekriegt als Brandt.
„Versäumnisarbeit leisten“ ist eine der Hauptaufgaben der verkabelten Satellitengesellschaft. Breitband-TV mit allzeit abrufbaren Sendungen löst das Problem der begrenzten Lebenszeit so wenig wie der Decoder. Die Vielfalt zwingt, das Fernsehen zu delegieren. Fernsehen lassen ist integrationsstiftender, kommunikativer und billiger als über Kirchs pseusopersonalem und spießigem Premiere-Angebot den interaktiven Koller zu kriegen.
So. Und jetzt suche ich noch jemanden, der weiß, wie der verschraubte Beamtensatz jenes neulich zur Rede gestellten Berliner Polizistenhäuptlings lautete, der dafür verantwortlich ist, dass ein Ausländer aus Angst vor der Abschiebung aus dem Fenster sprang. Und immer will ich wissen, wie nervtötend Sabine Christiansen jeweils am Sonntag war und ob Westerwelle und Henkel zusammen laberten oder diesmal nur einer von beiden ganz alleine die zufrieden nickende Moderatorin vollschwadronierte.
Ich liebe diese Frau!
Natürlich sieht man – ab und zu – auch wegen des Schönen, Guten, Wahren fern. Oder lässt sehen. Wenn ich um 17 Uhr ins Kino gehe, lesen oder arbeiten will, setze ich meine Privatdetektive auf Sandra Maischberger an. Anderntags müssen meine Detektive mir haarklein berichten, wen die Göttliche für n-tv ausgehorcht hat. Und wie sie dabei selbst den Glos von der CSU angelächelt hat. Kirch muss noch mehr Sender gründen! So wird er das Fernsehen zugrunde richten! Herzlichen Glückwunsch!

Ich werde das Fernsehen dann ein bisschen vermissen. Ich habe es ja wirklich gemocht. Aber Frau Maischberger werde ich dann für mich alleine haben. Beim Frühstück auf der Terrasse werden wir uns über die alten Zeiten unterhalten. Dabei wird sie lächeln.

 

 


 

Der Schriftsteller Joseph von Westphalen, 55, lebt in München. Nach den Abenteuern von Harry Duckwitz (Im diplomatischen Dienst, Das schöne Leben, Die bösen Frauen) veröffentlichte er bei Eichborn den Roman Warum mir der Jahrtausendwechsel am Arsch vorbei geht und zuletzt: So sind wir nicht – Elf deutsche Eiertänze.