Demokratie der Gegenwart Was hat Demokratie mit dem Alltag des Umgangs miteinander zu tun? Was hat Demokratie mit Zusammenleben von Menschen zu tun, die sich gar nicht fuer "Politik" interessieren? "Politik" geschieht, wo Menschen miteinander Kontakt haben, ob diese das nun wahrhaben wollen oder nicht; real betrachtet: wo nicht Jede(r) den eigenen Lebensbedarf erzeugen kann, -- und dass das unrealistisch ist, zeigt ein einfacher Vergleich von Kolchosen- mit maschinellem Ackerbau oder von manuellem Haus- und Strassenbau mit Kanalbaggern und Gemeinde- Wohnbau der (1900er!) Jahrhundertwende -- spielen Handel und auch Demokratie eine wichtige Rolle: 1. Wer Handel treibt, fuehrt keinen krieg 2. Wer Demokratie verbessert, verteidigt das Erreichte 3. Von Armut und Unwissenheit leben heisst Leben vernichten 4. Konventionelle "Werte" wirtschaften die Welt kaputt 5. Pensionen: "Vertrauen" fordern heisst Verelendung bewirken 6. Gesundheit: "Fleiss" verlangen = Verlogenheit erzeugen im einzelnen bedeutet das: 1. Wer Handel treibt, fuehrt keinen krieg (als "Staat"), denn Handel bedeutet das Anerkennen eines Wertes (eines zu zahlenden Gegenwerts, aber auch z.B. einen Wert wie den Wert der Existenz eines Menschen, vgl. "Institution Ehe" mit einem Wert wie einfacher "Liebe", oder "Wert von Mitarbeitern" (in Firmen) mit dem Anerkennen (des Rechts) auf Grundeinkommen) vgl. monetaere Demokratie gegenueber "Bedingungen" -- wer Handel treibt, ist aber auch vor Auusbeutung, Hierarchie und Unterdrueckung durchaus nicht sicher (vgl. Fremdbestimmung wie Zwangsarbeit, Arbeitszwang, Lohnsklaverei etc.) und verliert durch "Notwendigkeit des Alltags" ganz "von selbst" immer mehr Selbstbestimmung: -- wer Einfamilienhaeuser baut oder bauen laesst, entzieht den Mitmenschen die Ackerflaeche fuer Lebensmittel, und wer Waldgebiete fuer Ackerflaechen abholzt, entzieht sich u n d den Mitmenschen die primitivsten Lebensgrundlagen wie (Regenkreislauf-) Wasserquellen -- Handel zu treiben, ist nur dann gut, weenn auch vernuenftige Grundlagen an Lebensqualitaet fuer alle Menschen mitwachsen: auch fuer jene, die momentan vielleicht nicht an jedem kriegsverhindernden Handel beteiligt sind, denn sonst handelt man sich nicht Frieden ein, sondern bloss Appeasement. 2. Wer Demokratie verbessert, verteidigt das Erreichte, denn hierarchische Gesellschaften leben von Armut und Unwissenheit -- siehe unten: "Sparpakete" verkleinern nur den Geldumlauf -- und (ohne hier ueber "Absichten" und "Kausalitaeten" zu diskutieren) entsteht tatsaechlich in Hierarchien IMMER auch Armut und Verelendung "ganz von selbst"; am deutlichsten (vgl. auch Punkt 3 unten) ist das sichtbar, wo "Kosten" fuer Bildung und Gesundheit zu zahlen sind: -- wo etwa Arbeitszwang nur fuer jene gemiildert ist, die wegen "Krankheit" nicht "arbeiten" gehen "koennen", ist allerdings eine grobe Kosten- Unwahrheit im Spiel: die Notwendigkeit, den Fremdbestimmungs- und/oder Belastungsdruck von "Arbeit" herabzusetzen, erfordert in monetaerem Faschismus (mit Arbeitszwang -- vgl. Arbeitszwang- Indikator), sich "krank" zu erklaeren bzw. sich von einem Arzt (also wiederum fremdbestimmt) krank erklaeren zu lassen -- "Sozialsysteme" mit "Bedarfs"orientiierung" verbessern das NICHT, denn vor die Milderung von Armut und Unwissenheit ist eine "Bewertung" geschaltet (z.B. Sozialamt), wo Menschen (ueber andere Menschen) "beurteilen", ob diese anderen Menschen "Bedarf" haben ... -- blosse Behauptung von "demokratischeen Rechten" (Wahlrecht erzeugt nur Mehrheiten, aber nicht Demokratie: oder soll es demokratisch sein, wenn 80% im Boot beschliessen, die restlichen 20% zu ertraenken?) 3. Wer von Armut und Unwissenheit lebt, vernichtet Leben, denn Erschwerung des Abbaus von Armut und Unwissenheit ("Leistungsgesellschaft" als Selbstzweck, statt Leistung und (funktionelle) Hierarchie eben als Funktion auf "Arbeits"Zeit d.h. "Leistungs"Zeit zu begrenzen) erzeugt automatisch Hierarchie und Demokratievernichtung -- das gilt naemlich auch und besonders fuuer "Bildung": (X) auch wenn Studenten keine einzige Pruefung in ihrem Leben ablegten, auch wenn "mangelnd qualifizierte Arbeitnehmer" ueberhaupt nichts "Produktives" in ihrem Leben erzeugten, wuerden immer noch Wissen und Kommunikationsdichte der Menschen untereinander steigen, allerdings nicht immer im Sinne konservativer "Politiker"; Kommunikation kann zwar durchaus auch Mobbing sein, aber Demokratie lebt IMMER auch von Kommunikation und Toleranz (besser zu verstehen heisst nicht immer, mehr zu moegen, aber Verstehen und Gewaehrenlassen -- Tolerieren statt Erzwingen -- setzen Zeit und Geduld mit Mitmenschen voraus) 4. Konventionelle "Werte" wirtschaften die Welt kaputt, denn wo Rohstoffgewinnung als "normales" (gewinnorientiertes) "Bewirtschaften" von Grund und Boden zu Kostenminimierung zwingt (und nicht politisch begrenzt wird), ist die Umweltzerstoerung vom Rohstoffabbau ueber Infrastruktur bis zu endlosen Industriebetonflaechen vorprogrammiert; -- Anwendung der konservativen "Werte" derr Bauernfamilie auf "Staat" ("Verwaltung", die aber "schlank" sein soll, "hoheitliche Aufgaben", die nicht in Frage zu stellen waren aber "servicefreundlich" zu wirken hatten) fuehren jedoch zu Armut und Verelendung aller ("wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen": Ideologien wie diese waren berechtigt in Jahrhunderten, in denen von der Hand eines Sommers in den Mund des Winters gewirtschaftet wurde und das Erreichen des naechsten Sommers ein Ueberlebensproblem darstellte) -- "Sparpakete" schrauben vor allem denn Geldumlauf nach unten, der meist behauptete Zweck von "Sparpaketen", naemlich Schuldenreduktion k a n n jedoch gar nicht bewirkt werden: den Grossteil des Steueraufkommens bilden Umsatzsteuern (also i n d i r e k t e Steuern wie Mehrwertsteuer), die durch ("sparpaketbedingtes") Ausbleiben von Massenkonsum des Alltags jeweils s o f o r t entfallen, waehrend erhoffte Wirkung (z.B. eben Schuldenreduktion) natuerlich erst fuer die folgenden J a h r e kalkuliert werden kann: -- kleine Einkommen fliessen vor allem in Alltagskonsum des Augenblicks (Nahrung, Kleidung, Verkehr, Schulbedarf, Kommunikation), deren Geldumlauf und Steueraufkommen aber mit steigender Bevoelkerungszahl immer staerker den "Wohlstand" aller Menschen (auch der "Reichen" und "Superreichen") ueberhaupt erst moeglich machen; -- entwertet und vernichtet werden durch <"Sparpakete" vor allem jene (i.a. nichtkonservativen, hierarchiemildernden) Geld- und Sachtransfers (Arbeitnehmerrechte, Mindestloehne, Kranken- und Urlaubsregelungen, Gesunden- und Existenzgeld, Arbeitslosen- und Sozialhilfen, Grundeinkommen etc.), deren Ausfall (nicht nur sozialen Frieden, sondern auch) Steuergeldkreislauf bzw. (allgemein) Geldumlauf in kritischen Situationen am Rande der Stabilitaet umkippen; -- und damit die Grundlage von Handel und Grundbedarf wie eben Nahrung, Kleidung etc.-- vgl. 1929/30 mit der relativen Deflation 1985-2005: die Geschehnisse liefen nicht mit gleicher abrupter Brutalitaet ab, waren aber in vielem identisch; (die Senkung der Inflation von tw. ueber 10% auf ca. 1% entspricht einer relativen Deflation von fast 10%, nur diesmal eben ueber zwei Jahrzehnte; die Folgen werden sich wohl ebenfalls auf eine laengere Periode erstrecken) 5. Pensionen: "Vertrauen" fordern = Unterwerfung versuchen, bis Zustimmung aus dem Gefuehl der Machtlosigkeit erreicht ist, denn echtes Vertrauen kann sich nur einzelnen Menschen oder Gruppen von Menschen gegenueber entwickeln, die offenbar und erlebbar ihre Vertrauenswuerdigkeit gezeigt haben; -- ein "gefordertes Vertrauen" (etwwa in Pensionssysteme auf Versicherungsbasis, in die heutige Lebenszeit (als Geld) einzuzahlen ist und (falls die Versicherungsfirma dann noch existiert und nicht etwa in 30 Jahren in Konkurs geht) "morgen" als Pension vielleicht zu bekommen ist, hat mit Vertrauen ueberhaupt nichts zu tun, sondern ist pure Spielerei mit der Machtlosigkeit (der Einzahlenden), "nichts dagegen tun zu koennen"; -- auch das "geforderte Vertrauen" des >"Generationenvertrages", der, zurecht umstritten, primitive Altershierarchie braucht -- kennst Du jemand, der den Generationenvertrag unterschrieben hat? -- und den Jungen von morgen die Alterssicherheit von heute auflastet (sowohl bei staatliche Pension ohne Grundeinkommen als auch noch schlimmer bei "privater Eigenvorsorge") ist ein solches Spiel mit der Machtlosigkeit (der Einzahlenden), "nichts dagegen tun zu koennen"; -- auch hier: Anwendung konservativer "Werrte" der Bauernfamilie auf "Staat" (vgl. oben Punkt 4) wie etwa die Hierarchie des Alters (das jahrhundertelang das Wissen weitertrug, wie der Acker zu pfluegen sei und wie der naechste Sommer erreicht werden koenne, als eben von der Hand des Sommers in den Mund des Winters gewirtschaftet wurde und das Erreichen des naechsten Sommers ein Ueberlebensproblem darstellte) wird zwecks Glaeubigkeit und Machtlosigkeit benuetzt; -- die Kombination von "Ideologien des Sparens" mit Ideologien des Vertrauensmissbrauchs ("private Pensionsvorsorge"), Sozialraub, legalem Lebenszeitdiebstahl und Wachstumszwang -- Behauptung: "wir wollen nicht die Zukunft unserer Kinder belasten", was jedoch nur auf wohlhabende Politikerkinder zutrifft -- mit der sich ergebenden Vernichtung von Geldumlauf, mit Erzeugung von Armut und mit Verelendung hat eine ganz besonders perfide Betrugsmechanik zur Grundlage: weil j e d e Altersvorsorge n u r mittels Wachstum aufrechterhalten werden kann, -- Wachstum der Staatsgelder bei staatlicher Pension, Wachstum der Produktivitaet bei privater Pension, Wachstum der Anzahl der "Arbeitenden" (Einzahler) bei Abhaengigkeit der Pensionsgelder von Einzahlungen, die wiederum von Einkommen abhaengen, die von "Arbeit" (also der Erlaubnis von "Arbeit"gebern", sich "Arbeiter" oder "Angestellter" zu nennen = einen Job zu besitzen) abhaengt -- werden Kennzahlen verwendet und "optimiert", die immer mehr eine Verfaelschung oder gar eine Verhoehnung der Realitaet sind: -- zuerst werden mit "Sparpaketen" der Geldumlauf und die Kaufkraft herabgesetzt (die ja Voraussetzung fuer Pension der Alten wie auch Pensionszahlungen der Jungen sind), dann werden genau jene "Eigenverantwortung" und "Eigenvorsorge" verlangt, deren Grundlage soeben kaputtgespart wurde; -- das funktioniert noch dazu mithilfe vonn Kennzahlenbetrug, d.h. der Verwendung von voellig irrealen Kennzahlen: Firmen wie IBM oder Shell (und mehr als 80% aller Firmen, die Umsaetze im Bereich von 1000 Millionen oder mehr haben) zahlen jahrelang gar keine oder minimale Steuern, werden aber im BIP (Bruttoinlandsprodukt, BNP, GNP, BSP etc.) gleich gewichtet wie die Umsaetze, Gehaelter und Loehne kleiner Einzelunternehmer, Arbeiter oder Angestellter; als Folge erscheinen (nach Kennzahlen) ganze Laender "immer reicher", obwohl immer mehr Menschen immer weniger haben und tausende trotz irreal niedriger "Armutsgrenzen" in Verelendung enden. 6. Gesundheit: "Fleiss" verlangen = Verlogenheit erzeugen, denn "Fleiss" und Koppelung von Einkommen an "Arbeit" (konservative "Arbeitsethik") fuehren neben dem Raubbau an Rohstoffen und Ressourcen (auch dem Raubbau an Menschen) zu Zwangs- und Angstgesellschaft (Existenzangst, Angst vor Bedrohung, "Sicherheits"bedarf" etc.), die wiederum Verlogenheit und Betrug der schoenen Worte erzeugen: -- um "Jobbesitz" und Anerkennung nicht zuu verlieren, muessen junge und unerfahrene Menschen von "Arbeit"gebern" und deren Managern geradezu betrogen werden, wenn ihre "Arbeits"kraft" nicht verloren werden soll; -- um "Eigenvorsorge" und "Eigenverantworttung" an Pensionen und Gesundheit nicht zu riskieren, muss wiederum um "Jobbesitz" rivalisiert (statt Konkurrenz von Produkten muss Rivalitaet von Menschen praktiziert bzw. nach konservativem Sprachgebrauch gleichgesetzt) werden; -- um "bessere Qualifikation" zu demonstriieren, muss in der Folge momentane Spitzenleistung (in Pruefungs- und Bewerbungssituationen) als Dauerleistung vorgegaukelt werden, weil "Arbeit" vor allem Fremdbestimmung ist und ohne (Fremd-) Anerkennung nicht "gewaehrt" wird; -- einzig ehrliche Auswege, etwa der Ersattz von "Krankengeld" durch Gesundengeld (zwecks aktiver Mitbestimmung, ob ueberhaupt bzw. in welchen Branchen "gearbeitet" wird und ob dort eben eine Gesundheitsgefaehrdung riskiert wird) -- Grundrecht: "die ... Arbeit macht mich krank; dort kann ich nicht arbeiten und dort will ich nicht arbeiten -- werden aber regelmaessig als "linke Anarchie" verteufelt; (X) aber auch Geld und Bildung schuetzen nicht vor Ausbeutung oder Hierarchie: -- "Knowledge Workers" in "modernen Berufeen" wie in der "IT" (Informations- Technologie) oder "Verwaltung" leben vom Wissen ueber andere Menschen, oder vom Wissen -- zuerst von "Kriminellen" und "Terroristen", dann kommt der Rest der Bevoelkerung dran -- ueber "Ablaeufe" und ihre (fremdbestimmte) Zweck-Verwendung ("Programmierung" und "Entwicklung" im weitesten Sinne, auch von Menschen -- "human capital" wird meist als Synonym fuer Fremdbestimmung bzw. Fremdbestimmbarkeit verwendet) -- "Einordnen" oder "Unterordnen" (vom Glaauben an schwarzblau bis zur Akzeptanz von Staatsgewalt, Polizeistaat etc.) wird ueber die Entscheidung des Gewissens gestellt, wo und warum denn nun "eingeordnet" oder "untergeordnet" (z.B. "integriert") werden soll (und ueber die Entscheidung des Gewissens, ob nicht der Beitrag der einzelnen Person -- auch wenn nicht sofort erkennbar -- wertvoller ist als jede "marktwirtschaftliche" Zwangs- "Missionierung") -- Fremdbestimmung des Koerpers und der "AArbeits"zeit bzw. Anwesenheit wird in bei modernen "Knowledge Workers" durch Fremdbestimmung der geistigen Taetigkeit (des Denkens) ersetzt, etwa analog zur Ersetzung vom (koerperlichen) Faschismus (der KZ-, Gefaengniszwangsarbeits- und Asylantenlager) durch monetaeren Faschismus des globalisierten Zwangs von "Leistungsgesellschaft" und von Koppelung des Einkommens an Fremdbestimmung in Form von "Arbeit") -- es ist ein Merkmal von Sklaverei und Zwangsarbeit, dass Arbeitszwang mit Abhaengigkeit der Gesundheit und sogar mit Abhaengigkeit des Lebens vom Fremdbestimmenden ("Besitzer", Manager, Unternehmer, Sklavenhalter) kombiniert sind -- -- all diese Merkmale treffen auch auf heuutige Berufe und ihre Berufskrankheiten zu: auch die Wahl zwischen der Schaedigung des Bewegungsapparates in "sitzenden Berufen" und der Zwangsgymnastik in Massenunternehmen (oder der Verhoehnung von "Faulheit" in Kleinbetrieben) ist eine Wahl zwischen "ja oder ja" ... "Die Behauptung von Gegensätzen dient dazu, uns darauf festzulegen, entweder das eine oder das andere zu sein. Weiß oder Schwarz, Mann oder Frau, eindeutig männlich oder bzw. weiblich oder "gestört", heterosexuell oder homosexuell, nicht behindert oder behindert ... sind Einteilungen die asymetrische Machtverhältnisse verkörpern, da jeweils eine Kategorie des Gegensatzpaars die andere dominiert."(Jaques Derrida)