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Eggelsberg vor 110 Jahren

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Für meine Fans, ein paar "intimitäten" die ich sonst niemanden noch erzählt habe:

Es wird öfter auch in wissenscahtflichen Diskussionszirkeln darüber gestritten, ob man zum Traktorfahren geboren sein muß.

Dazu möchte ich sagen: "Man muß!" sonst kommt man ganz normal auf diesen Planeten, nackert, schreiend ausgestattet mit all den Unzulänglichkeiten die das menschliche Dasein so an sich hat. Man bekackt sich die Windeln, zuzelt an der Mutterbrust und ist stolz wenn der "TATTI" seinen kleinen Hosenscheisser mit ins Eggelsberger Kellerfest nimmt, wenn man groß genug dazu geworden ist. Ab so ungefähr zwischen sieben und siebzehn Jahren beginnt der typische Innviertler, Bier als Getränk dem Wasser vorzuziehen. Seit Generationen wird in der nahen Schnaitl Brauerei zur Winterszeit in die Glut des Räucherwerks, mit dem man die im Bier ersoffenen Seelen aus der Brauerei in der winterlichen Rauhnacht verscheucht, ein Büschel Hopfen mitverbrannt. Das ist natürlich auch ein Geheimnis und man muß nicht nur ins Internet surfen um darauf zu kommen, man muß auch ÖLLIS Seiten ansteuern um das zu erfahren.

Durch diesen Ruch dringt der Hopfengeist, der jeden jungen Buben zum Biersaufen bringt, dann über das verschneite Innviertel und ein jeder der in der Rauhnacht nach Sonnenuntergang noch nicht im Haus ist muß diese "Witterung" aufnehmen. Der alte Schnaitl hat sich immer diebisch gefreut wenn er mit seinem Steyr 35er Spezial in den 30er Jahren an diesen Abenden noch ein wenig durch seinen Besitz gefahren ist und recht viele "schlimme" Buben beim Schlittenfahren gesehen hat. "Dös wird ein guter Jahrgang", hat er dann seinem Kuchelmädchen ins Ohr geflüstert, dann hat er ihr in den drallen Hintern gekniffen und ihr dazu ein schön glänzendes goldenes Ringlein an die Hand gesteckt. Dann war es ganz nett, für Alle.....

Ich kam so irgendwann einmal auch zum Bier, oder kam das Bier zu mir;--- wie auch immer auf das Traktorfahren kommt man dann von ganz alleine.

Du sitzt auf dem Kotflügel eines 22er Lindner Bauernfreund allradgetrieben und dir geht jede Kompressionsentladung durch den Hintern. Das hebt das Lebensgefühl gewaltig und ich erinnere mich noch wie mich mein Vater vom Auspuff wegjagte, vom Duft eines frisch verbrannten Diesels konnte ich nicht genug kriegen. Rechnen und Schreiben habe ich trotzdem gelernt, rauchen muß ich nicht, weil Dieselgeruch viel besser schmeckt und ich habe noch niergends gelesen, daß Dieseldüfte irgenwie für die Haarspitzen schädlich sein sollten.

Schon mit acht Jahren war ich vom harten Blech des Hinterradkotflügels immer öfter in den weichen, sanft gefederten Traktorsitz gewandert, ich durfte die geraden Strecken im Feld, wo es ganz eben war mit dem Traktor fahren. Wieviele Hausaufgaben ich dadurch erst spät abends gemacht habe könnte ich nicht mehr sagen......Im Sattel zu sitzen und ein wenig aufs Gas zu treten, wie die Maschine gemächlich loslegt, tuck, tuck tuck.... Und wenn man ganz schnell draufrutschte kam es gleich schwarz aus dem Auspuff. Eine arglistige Weiberschreckerei war das, aber da war ich schon etwas älter und mußte keine Watschen mehr fürchten.

Traktorfahrer sind bessere Liebhaber.

Dazu ein andermal mehr!


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