Blaue Zichorien
Blaue Zichorien bleiben sacht,
traumverschwommen in mir haften.
Blauer Himmel,
Sonne lacht:
Grünes prahlt in prallen Saften.
Nebenan ein eisern Gleis,
führt mich abwärts in die Ferne.
Eines Tages bin ich Greis -,
glaub mir, wandern werd’ ich gerne.
Darum, blaue Wart am Weg,
zeige mir mein fernes Ziele,
ob ich’s abwärts oder aufwärts leg’,
hin wo Licht auf Lichtung fiele.
Deine Köpfe weisen Süd und Nord,
kreuzen damit West und Osten,
glaub mir, Warte, ich muss fort,
muss noch andrer Blüten Farben kosten.
Jedoch, bis dahin, seist Du mein Gesell,
bist mir treuer Weggefährte.
Bienen sammeln eifrig schnell,
Deine tiefversenkten Werte.
Doch bleibst Du in der Heimat stehn,
fest verwurzelt und verwachsen,
werden wir uns wiedersehn,
bei braunen Bären, bunten Lachsen.