Fleissige Biene


Gesammelt hast Du mich,

warst fleissig: summ summ summ

und fülltest Deine Körbchen und Eimerchen

mit meiner Seele,

Stück für Stück.

Nicht aufgefressen hast Du mich,

nein:

geraubt, benascht und belogen:

wie süsses Gift in einen Körper dringt,

hast Du Dich auf mich gesetzt

und gesaugt: schlürf schlürf schlürf

und hast mir freilich von all dem nichts erzählt.

Deine Worte waren wie ein Rausch

Dein Körper, Deine Hände, Deine Haare

lullten mich ein Tag für Tag,

der doch nicht mir gehören sollte,

sondern all den anderen.

Sonne hast Du versprochen

und Sommer und all die Fülle

des Lebens.

Tod brachtest Du und Verderben

und geknickt steh ich nun mit zitterndem Halm im Winde,

der so grausam an mir rüttelt

und mich immer tiefer hinabstürzen lässt

ins Nichts.

Hätte ich nur Deinen Stachel viel früher erkannt,

wär all mein Nektar,

den Du verschleudert hast,

bewahrt.