Mädchentau

Noch obliegt den vollen Trauben,
in kleinen Kugeln eingespinnt,
Tau
dicht benetzt auf junggestraffter Haut.

Ich dusche, denke,
spiele Lieder -,
Schleier stauben:
führen mich zu jener Braut.

Streife sanft den Tau ihr nieder,
netze mich an ihrer glatten Brust,
füge mich dem lauen Schimmer,
atme ihre tiefe Lust.

Kann die Freude nicht verbergen,
spiele mit der weichen Scham.
Vöglein zwitschern auf und nieder,
sie liegt bei mir: weich und warm.



Doch, wenn ich mich von ihr weiche,
aus ihrer liebestrunknen Welt,
die dem Tode und dem Stillstand,
zärtlichst ihre Hand hinhält:

- Dann,
schon,
weiß ich, muss ich fliehen,
eilen, so geschwind ich kann;

frage mich, schon nach paar Schritten:
“Was nur, fang ich Neues an?”
Frag’ mich schon nach ein paar Schritten,
ob ich freier leben kann.