Meine Kirche


Meine Kirche steht in keinem Dorf.
Keine Landstraße führt zu ihr hin:
kein Mensch kommt
und lässt sich nieder zum Gebet.

Meine Kirche,
die dem Prunk entbehrt,
entbehrt der Hoffnung sinnenfroh.
Sie findet niemals Gestalt
im weiten Raum,
ist nur der Erblasser der Zeit.

Meine Kirche,-
auch mein Dorf;
sitzen (die lieben)
tief beisammen in meiner Brust,
in meinem Herzen.

Ikonen, Narren, Dichterfürsten
dienen mir als Heilige.

Der Priester der ewigen Wiederkunft
spricht
und winkt mir fröhlich zu!

Drumm stimm’ ich ein in das Lied der ewig Einsamen,
der Jünger allen Vergessens:
O, wieviel mir doch Vergessen ist!

Stimmet ein! Stimmet ein!
Mehret Euch!
Geht heraus aus der Welt,
löset Euch von weltgebährenden Ikonen.
Stimmet ein!

Geht heraus aus der Welt,
löset Euch von weltgebährenden Ikonen.
Stimmet mit mir ein!

Herunter, hier!
Auf zum Marktplatz alten Rechts:
zu Händlern aller Zeiten,
gewahr dem Verstande noch,
Ihr Endlichen!
Kommt zurück in die Unendlichkeit.