Toter Galopp


Wie Aschen, wie sich bevölkernde Meere

in der versunkenen Langsamkeit, im Umgestalten,

oder als hörte man von der Höhe der Wege

die Glockenschläge kreuzweis sich kreuzen,

die diesen schon vom Metall gelösten Klang haben,

verworren, drückend, Staub werdend

in der nämlichen Mühle der allzu fernen,

der erinnerten oder nicht gesehenen Formen,

und der Duft der Pflaumen, die auf die Erde rollend,

mit der Zeit verfaulen, unendlich grün.


Und das alles so reißend schnell, so lebendig

und dennoch unbeweglich wie die Leerscheibe in sich,

diese Räder von Motoren, letztlich.

Er ist da wie die harten Stiche in den Nähten des Baums,

schweigend ringsum, dergestalt,

alle Konturen seiner Enden mengend.

Aber woher, wohin, an welchem Ufer?

Das stete ungewisse Kreisen, so stumm

wie der Flieder um das Kloster rings,

oder das Gelangen des Todes an des Ochsen Zunge,

der jählings niederbricht, kraftabwärts, und dessen Stosshörner klingen wollen.


Darum, im Unbewegten verharrend fühlen,

alsdann, wie ungeheures Flügelschlagen oben,

wie tote Bienen oder Zahlen

was, ach, mein bleiches Herz zu fassen nicht vermag,

in der Menge, in unmerklich hervorbrechenden Tränen

und menschlichen Mühen, Mißgeschicken,

finsteren Taten, die plötzlich sich enthüllen

als Eiseskälte, unermeßliche Verwirrung,

ozeanische, für mich, der singend eintritt

wie mit einem Schwert unter Schutzlose.


Gut denn, und woraus besteht dieses Hervorschwirren von Tauben,

das da ist zwischen der Nacht und der Zeit wie eine feuchte Klamm?

Dieser schon so lange währende Ton,

der die Wege mit Steinen reihend, fällt,

vielmehr, so eine Stunde nur

unvermutet anwächst, unaufhörlich sich dehnt.


Tief im Ring des Sommers

einmal lauschen die großen Tropenkürbisse

und strecken, dunkel von schweren Tropfen,

ihre erregenden Ranken aus,

der Fülle zu, dem, was sie so sehr ersehnen.