Ruhe



Zerrissen fliegt die Nacht

in dunklen Schüben vorüber.

Die Hähne krähen

dreimal nacheinander,

das Gras riecht seltsam in dieser Nacht,

die Felder glimmen

unterm Schnee

und Blitze zucken vorüber,

erhellen Deine Hölle,

in die Du gegangen

und in der Du

geblieben bist,

Dein neues Zuhause,

in dem Du Dich eingerichtet hast.

Deine Lendenspuren

entsorgend vom

fremden Leib,

der Dich nun begehrt.

Ich kann Dich noch riechen

und Deine Wärme wohnt in meinem Bett,

scheint nicht gehen zu wollen,

durch die Tür, die

ich ihr weise.

Deine Frucht,

die Schwarze, leuchtet in der Nacht,

vergiesst das Blut und das Gift

in Strömen

weisser Fluten

voll Schaum und Gicht

und Schauder.

Ich trinke Kelche

Deiner Brühe

und lege Vorräte an,

wie Tiere,

die Nüsse einlagern

für Zeiten

der Erinnerung

und der Last.


Der Berg,

über den ich nun gehe,

bleibt Nacht für Dich

und kein Faden

weist Dir den Weg

durch die Dunkelheit.

Ich behalte ihn auf,

er verbleibt fest in meiner Hand,

eingerollt:

die Hinweise früherer Zeiten

bleiben Mumie!


Die Gräber,

denen Du entstiegen,

überspringe ich

als weiter junger Gott,

in traumsicherer Zuversicht,

in Obhut eines Engels,

den ich mit Dir eingetauscht

und der mich zurück führt

in die Freiheit.