Vom Pfahlbau

Eisern, fest verschraubte Stelzen,
ragen, halbversteckt,
aus blauen Meeren.

Brecher aus den Wogen wälzen
sich zu Tode
an den rost’gen Wehren.

Faulgeruch streicht durch die Gassen.
Eine Glocke läutet hoch im Turm.
Jetzt schnell Vorräte verprassen,
vor den Toren steht der Sturm!
Kälte hält Einzug in den Stuben,
auf den Höfen klingt kein Lied.
In den Kellern spielen kurze Buben,
keiner mehr das Taglicht sieht!

Schon treibt es Fontänen,
Wolken brechen aus und ein:
Aus runden Mädchenaugen rollen Tränen,
graben sich in rote Backen, schrein!

Nimmer gibt’s ein andres Leben,
wenn diese Insel untergeht,
niemand wird aus Schutt sich heben,
für das Eine wird es spät.

Muscheln nagen an den Pfählen,
an den Streben schrabbt der Rost:
Jahre schüttern,
abwärts zählen,
bis das Blut gefriert im Frost.