Wozu aber?

Wozu aber
wandeln wir armen Kreaturen auf dieser Erde?,
diesem funkelndgrünen Stern?

Hier sitze ich am Weschnitzstrande,
der sich einst an meiner Kindheit schlängelte.

Hier schwimmen stolze Erpel aufwärts,
östlichem Sonnenfunkeln huldigend.

Mir weht ein kalter Februarwind
in den wintergebeizten Kragen,
gefingertes Blattspiel hängender Weidenranken
wiegen sich, gleich Frauenhaar,
zärtlich spielend darin.

Kreatur für einen Tag,
Gott für ein paar wenige Sekunden:
Woche für Woche
von braunen Mädchen mit roten Äpfeln träumend,
die noch nichts ahnen von dem goldenen Oktober,
von gelben Farben, Stoppelfeldern,
und hoppelnden Hasen auf erdigen Schollen.

Glitzernd spielen Wellen
wie Sand am Meeresstrand:
ich träume von bunten Kieseln,
geformten Schalen und Gewürm.

Tauben sitzen schon auf südlichen Dächern,
ich kann ihn schon riechen und schmecken:
den Frühling.