Vorwort:

Preface:

short content: a description of the "NSG Rohr- and Gänswiesen" in geographical aspects and a historical review of its development from 1930 to 2005 is given.

Das Gebiet der Rohr- und Gänswiesen wurde am 24.10.1988 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es ist sehr klein, ca. 500 m lang und an der schmalsten Stelle nur 80 m breit.


Es handelt sich um eine "Alt-Neckar-Aue", d.h. in diesem Gebiet floß bis in die letzte Eiszeit der Neckar an der Bergstrasse entlang. Weitere ähnliche "Neckarreste" sind in dem Bruchseegebiet und den "Tongruben" in Heppenheim/Bergstr. und in der "Erlache" in Bensheim zu sehen. Der Neckar durchbrach sich seinerzeit aber in Ladenburg den heutigen Verlauf über Mannheim in den Rhein.


Zur Geologie (entnommen aus: Pflege- und Entwicklungsplan für das NSG "Rohr- und Gänswiesen" von B. Müller-Haug und A. Wolf durch die Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege am Regierungspräsidium in Karlsruhe):

"Untergrund aus quartären Talablagerungen (meist Sand und Kies) in die tertiäres Material eingelagert ist (Ton- und Mergelstein, teils auch Kalkstein). Lehmige, schlickige Ablagerungen und Flugsand bestimmen die Struktur der Böden. Vorherrschende Bodentypen sind Naßböden (Gleye) aus schluffigem Lehm-Ton-Torf-Gemischen."

Als potentielle natürliche Vegetation wird der "Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchen-Wald mit Bärlauch (Allium ursinum) und Aronstab (Arum macculatum) angegeben.

Meines Erachtens müsste es sich um ein Salicetum albae handeln, freilich durch die intensive Nutzung teilweise verändert:

(aus: Fachhochschule Nürtingen, Fachbereich Landespflege. Andrea Götz/Susanne Richter: "Rohr- und Gänswiesen in Hemsbach an der Bergstrasse" - teilw. ergänzt.)

Seitdem finden keine weiteren Nutzungen des Gebietes mehr statt.


Zu beobachten ist eine starke Sukzession, ehemals genutzte Bereiche des Märchen- bzw. des Tierparks werden immer mehr überwachsen, umgefallene Weiden, die im Stammbereich erneut austreiben sorgen regelrecht für eine "Verurwaldung".

Auch die Pilzvorkommen sprechen für eine Veränderung des Status Quo. Allerdings können hier nur für die Kartierungszeiträume 1988-1993 und ab Ende 2004 Angaben gemacht werden.

Bei der Kartierung 1988-1993 wurden folgende Rote Liste-Arten kartiert:
(Rote Liste Deutschland 1993, Rote Liste Baden-Würtemberg 1984)

(Rote Liste Deutschland 1993, Rote Liste Baden-Würtemberg 1984)

Daneben gibt es eine ganze Reihe von seltenen oder selten bestimmten Arten.
Genauere Angaben über das Wiedererscheinen oder Ausbleiben von Arten im Vergleich zu der letzten Kartierung 1988 - 1994 lassen sich noch nicht machen, da der Beobachtungszeitraum noch zu gering ist. Zu erwarten wäre dies in 1-2 Jahren.

Sinnvoll wäre eine weitere mykologische Untersuchung des Gebietes etwa alle 10-20 Jahre.