Das Shahada ist das bloße Aussprechen auf
arabisch von la ilah illa Allah wa Muhammad rasul Allah", was bedeutet:
Es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohammed ist sein Prophet." Es wird oft
als ein Glaubensbekenntnis gedeutet; doch da es andere Glaubenssätze nicht erwähnt,
wäre es richtiger, es als ein Bekenntnis der Gläubigkeit zu bezeichnen. Der Islam kennt
komplexere Glaubenssätze, doch stammen diese aus einer verhältnismäßig späten Zeit.
Darüber hinaus gibt es im Islam kein orthodoxes oder eindeutig bestimmtes
Glaubensbekenntnis, ebenso wenig wie eine orthodoxe Autorität oder einen verbindlichen
Satz von Dogmen. Schiiten fügen im Allgemeinen dem Shahada den arabischen Satz
wa Ali Wali Allah" hinzu, der und Ali ibn Abi Talib ist der Freund
Gottes" bedeutet. Neben der Bekräftigung der religiösen Zugehörigkeit eines
Muslim, besonders bei einer Bekehrung zum Islam, dient das Shahada als ein Teil des
formelhaften Aufrufs zum Gebet (adhan).
Das Salat, im Iran, in Indien und in der
Türkei auch als Namaz bekannt, bezieht sich auf die fünf täglichen Gebete. Diese
dürfen nur nach einer rituellen Waschung und in einer festen Ordnung zu festen Zeiten des
Tages verrichtet werden: vor dem Sonnenaufgang; am Mittag; am frühen Nachmittag;
unmittelbar nach Sonnenuntergang und vor Mitternacht. Die Muslime sehen es als erlaubt an,
das Mittags- und Nachmittagsgebet sowie das Abend- und Nachtgebet zusammenzulegen, so dass
sie nur dreimal am Tag beten müssen. Zum Beten gehört im Islam eine Anzahl von
bestimmten Körperhaltungen: stehen, sich verbeugen und sich niederwerfen.
Das Saum ist ein 30-tägiges Fasten während
des ganzen Monats Ramadan, das aber nur für gesunde und erwachsene Muslime gilt. Von
Tagesanbruch bis Sonnenuntergang sind Nahrung, Getränke sowie Geschlechtsverkehr
untersagt. Stillende Frauen und Kranke sind davon befreit; doch wird erwartet, dass sie
das Fasten zu einer anderen Zeit des Jahres nachholen, wenn sie wieder gesund sind oder
nicht mehr stillen.
Das Zakat oder Almosensteuer wird jährlich
auf Ernte, Viehbestand, Edelmetalle und Bargeld eines jeden erhoben, der über dem
Existenzminimum lebt und dessen Schulden nicht sein Vermögen übersteigen. Der Theorie
nach soll sie für die Armen eingesammelt und an diese auch verteilt werden.