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Welcome !
Mein Name ist Marian:

Die Unterwelt ist meine Spezialität !

Seit frühester Kindheit gilt mein Interesse der weiblichen Unterwäsche :
Seidenstrümpfe - Strumpfhalter -
Damenhöschen, -Slips, -Schlüpfer
Unterkleider - Petticoats -
Büstenhalter - Bustiers - Corsagen
Mieder - Hüftgürtel und Hüfthalter -
Rollons - Elastikgürtel, Corselets und Korsetts

üben einen unwiderstehlichen Reiz auf mich aus und ziehen mich in ihren Bann !

Das ist meine Leidenschaft, der ich mein Leben gewidmet habe.

Ich habe sie immer wie ein großes Geheimnis versteckt, , wie einen kostbaren Schatz vor den Augen der Umgebung gehütet.

Meine Beobachtungen und Erkenntnisse über die Frauen und ihre Unterkleidung habe ich aufgezeichnet und sicher verwahrt. Fotos, Bilder, Texte sind zu einer umfangreichen Sammlung geworden.

In meinen Schränken bewahre ich einen großen Fundus der begehrten Dessous auf, die ich oft und gern selber anziehe und mit Begeisterung trage. Man könnte mich also einen Voyeur und Fetischist nennen.

Erst jetzt habe ich mich nach langem Zögern bereit erklärt, aus meiner Reserve heraus zu kommen, und so sind auf dieser ersten Webseite zehn Seiten eines Briefes zu lesen, die dem interessierten Leserkreis einen ersten Eindruck vermitteln sollen.
Den Brief sandte ich an einen Fachverlag, der die Text- und Bildbände
Die Dessous im Wandel der Zeiten
Das Korsett im Wandel der Zeiten
publizierte, einst 'Pflichtlektüre' für jeden Wäsche-und Korsettfreund.

Wenn ich nun mein Archiv öffne, möchte ich damit meiner lieben Partnerin Ilse für ihre verständnisvolle Zuneigung danken, und sie hat die Herausgabe dieser Webseiten in die Hand genommen.

Wir wünschen allen gute Unterhaltung

Marian + Ilse

Seite 1: Gummischlüpfer - Longline-BH - Doppelstahlfedern

Vor zwanzig Jahren wurde meine Aufmerksamkeit zum ersten Mal auf die weibliche Miederausrüstung gelenkt. Es war das Kriegsjahr 1943, zu kaufen gab es schon sehr wenig, aber die Dame, die damals 37 Jahre alt war, war berufstätig im Büro und hatte einen gut gewählten und ausgesuchten Bestand an Wäsche. Am Tage trug sie den damals gerade aufgekommenen "Gummischlüpfer", ein poröses Einzuggummi in voller Länge eines Hüftformers. Obwohl damals durchweg der kurze BH in Gebrauch war, hatte sie bei einer normalen, weder mageren noch volleren Figur einen Büstenhalter mit langem Ansatz aus ganz glänzenden Satinatlas. Der Verschluß im Rücken war ziemlich unpraktisch, denn er wurde nicht wie heute mit der BH-Spange oder mit Haken geschlossen, sondern im Rücken befanden sich sechs Knöpfe, auf die von der andern Seite sechs Lochgummistrippen aufgeknöpft werden mußten. Weitere Lochgummistrippen waren vorn und seitlich an den Hüfthalter aufgeknöpft, um einen faltenlosen Sitz zu erzielen. Für den Sonntag hatte sie ein Modell von Primadonna, einen Hüftformer aus kräftigem Miederdrell, sehr hüftlang, aber in der Taille genau endend, mit seitlichen Gummieinsätzen und mit 15 Haken seitlich zu schließen. Er war im Vorderteil mit drei kräftigen "Doppelstahlfedern" versehen und hatte auch im Rücken zwei kräftige Stangen. Diees Modell muß recht eng und stramm gewesen sein, denn sie hat es im Hause nach der Feier oder dgl.nicht lange mehr angehabt, sondern möglichst bald ausgezogen. Durch Erziehung, Stand und Umwelt war sie von der Notwendigkeit eines guten Miederw voll überzeugt und äußerte wiederholt: "Es ist doch gut, wenn man ein 'gutes Ding' anhat", aber sie wußte auch die Nachteile, wenn sie stöhnt: "Ooh, bücken kann ich mich in diesem Korsett nicht, das ist so eng!" oder. "Reiche mir bitte mal die Schuhe von der Erde, ich habe mein'gutes Ding' an, ich kann mich nicht bewegen". Bevor der Bezug von Miederwaren ganz zum Erliegen kam, hat sie sich noch schnell eine zweites gutes Mieder gekauft, obwohl es damals bei gut bürgerlichen, durchschnittlichen Damen nicht üblich war, mehrere Modelle zugleich zu besitzen. Vielmehr wurde damals etwa einmal oder höchstens zweimal im Jahr ein neues Mieder gekauft und dieses dann für gut verwahrt, und das bisherige dann für den Alltag abgesetzt. Nun hatte sie ein zweites, und das war aus einem leichteren Miederstoff, rosa mit eingewebtem Blümchenmuster, hinten zwei, seitlich zwei und vorn drei leichte , schmale, lamge Stäbe; es war ausreichend lang, genau in der Taille abschließend, vorn in der Magengegend aber etwas höher geschnitten. Es hatte aber keine seitlichen durchgehenden Gummieinsätze, sondern nur kleine Gummiedreiecke unten seitlich; es war mit 13 Haken und Ösen zu schließen. Die Stäbe waren zwar schmaler und dünner, aber das war keineswegs ein Vorteil gegenüber den breiten und starken Stangen des oben geschilderten Mieders. Vielmehr konnten die schmalen Stäbe viel besser in den Magen drücken und stechen.

Seite 2: Die Stangen stoßen durch - mit dem 'guten Ding' in den Bunker - Korsettgummiband meterweise-

Da die Stangen auf die Haut drückten und durch den ständigen Druck der Stoff strapaziert wurde, so konnte er bald durchscheuern, so daß die Stangen heraus kamen. Zuerst die drei vorne nach oben hinaus, dann die seitlichen ebenfalls nach oben und dann die im Rücken nach unten . Weil keine breiten Gummieinsätze in den Seiten waren, die wegen der Kriegsbewirtschaftung gespart werden mußte, war das Mieder unangenehmer zu ertragen als das erste. Sie hat sich aber nicht etwa damit abgefunden, die durchgestoßenen Stangen herauszuziehen und zu entfernen, sondern dieselben wurden stets wieder neu eingenäht. Beim nächsten Mal fuhr sie eine halbe Stunde mit der Straßenbahn in die Stadt und durch das Sitzen war prompt wieder mindestens eine Stange durchgestoßen. Es war dann noch so, daß es 1944 noch Mieder gab, an denen sogar das Metall gespart werden mußte. Der Verschluß bestand dann nicht mehr aus Haken und Ösen, sondern aus Bandschlaufen, die auf Knöpfe befestigt werden sollten. Das war nicht gerade praktisch und auch nicht haltbar. Im Haus hatte sie also den Einzugschlüpfer an, nun kommt die Zeit, wo es des öfteren Luftalarm gibt. Um den Bunker aufzusuchen, kann sie sich keineswegs sofort auf den Weg machen, sondern dann zieht sie sich erst das 'gute Ding' an. Als es auch während der Nacht häufig Alarm gibt, und der Bunker aufgesucht werden muß, überlegt sie, ob sie sich nicht am besten voll angezogen mit dem 'guten Ding' ins Bett legt. Als es ernster wird und weniger Zeit vorhanden ist, hat sie allerdings für diese Maßnahme keine Zeit mehr und läuft dann auch 'ohne' (gutes Ding) auf die Straße. Nach der unruhigen Zeit und bis zur Währungsreform trägt sie dann noch diese Modelle auf; und 1948 wird es höchste Zeit, daß es wieder etwas Schönes anzuziehen und zu kaufen gibt. An anderen Wäschestücken hatte sie fünf Hemdhosen aus Kunststeide und Baumwolle, Maco und gestrickt, fünf Garnituren Hemd + Schlüpfer, mit kurzem Bein, drei Büstenhalter aus Satinatlas, lange Form, (wie oben beschriebn) sowie eine gute "Konfettit"-Garnitur , bestehend aus Hemd und Schlüpfer aus Baumwolle mit dem modischen Konfettimuster eingewebt. Ihr besonderer Stolz war eine feine, seidene Garnitur mit kurzem Hemdchen mit Spitze, dazu ein kurzes Höschen mit Spitze, das ein Geschenk aus Frankreich war. Diese wurde auch nur bei sehr heißem Wetter und feierlichen Gelegneheiten angezogen, und die übrige Zeit geschont, sie sollte noch lange halten, denn so etwas Schönes gab es in Deutschland nicht. Man kann es sich heute, da die modischen Extravaganzen in einem Riesenaufgebot an Qualität und Quantität greifbar sind, schon gar nicht mehr vorstellen, wie bescheiden in der knappen Zeit Mädchen und Frauen sich in Wäschefragen begnügen mußten. Ein Nachbarmädchen, Verkäuferin, 15 Jahre, trug eine Hemdhose aus einfachem Stoff. Um ihre zweiteilige Garnitur zu sparen, hatte sie einen Schlüpfer, ganz einfach gearbeitet, den sie abwechslend mit einer Turn- und Badehose trug. Sie hatte drei Büstenhalter aus Leinen und einfachem Satin in der normalen, schmalen Ausführung mit jeweils zwei Knöpfen und Lochgummiband zu schließen. An ein richtiges Mieder war nicht zu denken. Ihre Mutter berichtete: "Es gab für sie keinen Hüftgürtel zu kaufen. Da bekam ich von einer Bekannten einen getragenen Gummigürtel.Dieser war für mich viel zu klein. Edith paßte nur mit einem Bein hinein. Da ich noch eine Rolle Korsettgummiband hatte, habe ich davon abgeschnitten und den Rollon für sie passend genäht."

Seite 3: Mit oder ohne Schnürung - Wäscheausrüstung für Landjahrmädel

Dieser Gummigürtel zum Schlüpfen hatte keine Strumpfbänder, sondern die Strumpfhalter waren direkt angenäht, so daß die Strümpfe wohl sehr lang saßen. Beim Anziehen versuchte sie den BH recht fest zu schließen und ihre Mutter half ihr dabei, die Knöpfe zu befestigen. Es kam dann vor, daß der BH alsbald ausleierte und die Knöpfe abgingen oder der Stoff einriß. Dann schimpfte die Mutter: "Wir tragen unseren BH nicht so eng, daß er einreißt. Dann hält er auch länger." Das Höschen bzw. der Schlüpfer, war schon recht kurz, ohne einen Beinansatz, wie später die Slips. Das war doch ziemlich luftig und kühl, so daß sie an kalten Tagen oft ermahnt wurde, einen zweiten Schlüpfer zu tragen , was sie aber nicht gern tat. Damals fehlte ganz bestimmt überall ein 'Miederbewußtsein'. Erst in den letzten Jahren hat es die so üppig aufblühende Miederindustrie verstanden, ein solches bei der deutschen Frau einzuführen. Man dachte damals wohl an gute Kleider, Hüte, Schuhe und Strümpfe, aber wie es darunter aussah, wurde weniger wichtig gehalten. Nicht nur die allgemeine Warenverknappung hat ihr gutes Teil dazu beigetragen, sondern es gab im Bewußtsein kein rechtes Verständnis dafür. Ganz anders die Fanzösin, die sehr wohl großen Wert auf Dessous legt; und es fragt sich, ob diese so einen Notstand so ruhig hingenommen hätte wie die deutsche Frau. Ein Beispiel zeigt, wie die deutsche Frau kurz vor Kriegsausbruch dachte. Elisabeth, (mittelgroße Normalfigur): "Früher hatte ich ein einziges Mal ein langes Korselett, aber darin kann ich mich nicht bücken, bewegen, knieen; aber es heißt ja: 'Wer fein will sein, muß leiden Pein'. Sonst kaufe ich mir immer einen Hüfthalter ohne Rückenschnürung, mit gutem Gummieinsatz in den Seiten. Diesen kaufe ich mir stets nach Maß und kostet er RM. 15.00. Fertig gekaufte sitzen oft wie ein Sack, daher bevorzuge ich den Hüthalter nach Maß, damit die Unebenheiten ausgefüllt sind": Darauf antwortet Hanna (eine große, schlanke Person): "Hüfthalter mit Gummi nehme ich nicht , die sind nach vier Wochen ausgeleiert. Da ich groß bin, bekomme ich leicht Rückenschmerzen, daher trage ich ein Korselett, das ich hinten schnüre. Ich habe immer zwei Korseletts, eins für gut und eins im Haus. Ich kaufe jedes Vierteljahr ein neues für RM. 38.00, nicht nach Maß, sondern fertig gekauft." Um die Lage richtig zu beurteilen, muß man sich vor Augen halten, unter welchen Umständen und Strömungen die damalige Zeit bewegt wurde. Das junge Mädchen wurde schon in der Schule für reichlich Sport interessiert. Dann sorgte der BdM, das Pflichtjahr usw. für ausgedehnte sportliche Betätigung und körperliche Ertüchtigung. Es war genau vorgeschrieben, welche Teile zu einer Wäscheausrüstung gehören und welche nicht. Da heißt es in einer Einberufung für ein Landjahrmädel von 14 Jahren: "Als notwendige Ausrüstung ist mitzubringen: 2 Paar lange Strümpfe, 3 Paar Söckchen, dreimal Leibwäsche Hemd und Schlüpfer, 2 Unterröcke, zwei wärmere Schlüpfer, 2 Kleider, ein Strumpfbandhalter, eine schwarze Turnhose, ein weißes Turnhemd, ein Badeanzug, eine Bademütze, Gummiband und Wäscheband." "Ausrüstung" heißt es; Söckchen sind wichtig, Turn- und Badezeug ist wichtig! BH gibt es nicht und zur Not wenigstens ein Strumpfhaltergürtel. Unter "Leibwäsche" Hemd und Schlüpfer darf auch nichts Feines verstanden werden. Durch eine solche Erziehung lernte das junge Mädchen auch nichts anderes kennen bei dem häufigen Umkleiden in Turn-und Badezeug an allen möglichen Orten und auf Kommando immer schnell fertig zu werden, blieb für feinere Wäsche keine Zeit übrig, es wäre nur lästig gefallen.

Seite 4 : ab 14 ein BH - Nach der Währungsreform 1948

Letzten Endes waren die Mädchen das Sportliche schon so gewöhnt, daß es allgemein 'Mode' war, das Tragen von guten BH und Hüfthalter als lästig, ungesund, unmodern zu empfinden.
Sagt doch auch A. Surén in seinem Buch "Arisch-olympischer Geist": "Unsere Jugend trägt die kurze 'Wichs'. Die kniefreie Mode begann 1925.
Geschäftstüchtige Krämer reden den Mädchen ein, sie müßten schon ab 14 Jahren einen BH tragen. Aber wenn man schon so früh einen BH trägt, wird die natürliche Straffheit vernachlässigt und das Gegenteil wird erreicht. Unverständlich, unfaßbar ist es, daß sogar unter dem Badeanzug ein BH getragen werden soll; man stelle sich diese doppelte Bekleidung vor!...usw.usw." Soweit A. Surén.

Man kann verstehen, wenn junge Mädchen das Mieder zuerst als lästig empfinden. Wenn sie es auch als ungesund und unmodern (sh. oben) empfinden, so ist es zwar auch einzusehen, wenn man bedenkt, daß die Mädchen damals noch von Müttern, Tanten und Großmüttern noch die altmodischen, steifen Panzer zu sehen bekamen, in denen sie sich als Angehörige der neuen Zeit ganz gewiß nicht wohl gefühlt haben. So blieben sie erst einmal bei ihren Söckchen, um das Tragen eines Gürtels zu vermeiden, und in der Tat sah man damals auf der Straße an Werktagen junge Damen allgemein ohne Seidenstrümpfe. Allenfalls im Winter und Sonntags gingen sie mit Strümpfen. Auch die Damen mittleren Alters und guter Figur ahmten dies gern nach, zumindest an warmen Sommertagen. Umso auffälliger zogen gerade junge Mädchen die Blicke auf sich, wenn sie am hellichten Werktage in gutem Kleid und mit Strümpfen (und Strumpfhaltergürteln) erschienen. und ganz in diesem Sinne sagte Adelheid:
"Einen Gürtel mag ich nicht anhaben."
Der schlechte Zustand der Mieder wurde auch oft daran sichtbar, daß damals sehr oft die Strümpfe unterm Knie 'Ziehharmonika' hatten: die Gummsitrumpfhalter waren längst aufgebraucht, sie waren nicht mehr elastisch, um den glatten, faltenfreien Sitz der Strümpfe zu gewährleisten, und die Frauen mußten oft stehen bleiben, um die defekten Strumpfhalter, die sich auch noch vom Strumpf lösten, neu zu befestigen. Heute sieht man so etwas überhaupt nicht mehr. Mit der Währungsreform 1948 wurde dann ein Umschwung eingeleitet. Man kann sogar sagen, von diesem Zeitpunkt an begann ein neues Miederzeitalter. Es dauerte zwar eine Zeitlang, und sehr viel blieb in der Werbung zu tun, bis man es langsam, aber sicher den Damen klargemacht hatte, daß ein gutes, richtiges Mieder (und nicht nur ein Stück) lebenswichtig ist, daß das "erste Kleid" Voraussetzung für alle weitere Schönheit ist, kurz eben das moderne "Miederbewußtsein" wurde wachgerufen. Rückblickend muß man aber erst eine gewisse Übergangszeit feststellen, die von 1948 bis 1957 geht. Was in dieser Zeit vor sich geht, sei anschließend geschildert.

Gleich nach der Währungsreform (20.6.1948) gehen Meldungen wie diese durch die Presse:
Die Zeitschrift 'Blick in die Welt' Nr. 4: "Ein Gürtel umspannt die Taille so eng wie möglich. Die Taille ist plötzlich wieder da. Die Mannequins tragen 20 cm schmale, eng geschnürte Mieder unter den Kleidern, um die Wespentaille zu markieren - aber es bleibt abzuwarten, ob sich die Mehrzahl der Frauen dieser Modevorschrift fügen wird. Jedenfalls kommt es auf eine schmale Taille an."
Der Nordwestdeutsche Rundfunk gab schon am 27.9.1947 um 2205 Uhr im "Echo des Tages" bekannt: "Die US-Army gibt aus Beständen ab: 38000 seidene Strumpfbandhalter und mehrere Tausend teerosefarbene Korsetts bzw.Korseletts."
Es wird auch propagiert, daß Kronprinzessin Elisabeth im November 1947 die neue Mode mitmacht, daß sie ein "enganliegendes Mieder" trägt und "gestrickte Strumpfbänder" als Geschenk erhalten habe.

Seite 5 : Diors New Look 1947 - Büstenhebe - Taillenkorsett - Corsage

In Deutschland aber herrscht noch große Not.
im "Kurier" ist am 30.5.1947 zu lesen: "Es herrscht ein Mangel an Damenstrunpfhaltern, für deren Herstellung Gummi, Baumwolle, Kunstseide und Metall gebraucht wird. Eine Gummifabrik ist in Köln, eine Halterfabrik im Sauerland."
Ende 1947 heißt es dann: "Englische Damen haben knappe, tiefdekollettierte trägerlose Taillen mit Fischbeinmuster. Die Taille wird markiert; es wird Wert auf volle Büste und Hüften gelegt. Frankreich wünscht den 3/4- Rock, breite Hüften, Wespentaille, schmale Schultern. Dafür sind bereitgestellt kleine Kissen für die Betonung der Hüfte und Korsetts für die Taille. In den USA ist es für den guttrainierten 'Garconne-Typ' schlecht bestellt, sie werden sich umstellen müssen."
Dann meldet die "Welt" in der Osterausgabe 1948: "Wohlgerundete Figuren mit Fischbeintaille hatten noch vor einem Jahr Knabenhüften und kniefreie Röcke. Jetzt gibt es rüschenbesetzte, farbige Unterröcke, farbige Strümpfe, spitzenverzierte Fischbeinpanzer schnüren die Taille zusammen. Der Franzose Christian Dior ist dafür verantwortlich."
Es gibt auch Pannen, und es ist wohl noch bekannt, was man mit dem neuen Chemiestoff Nylon erlebt, wie ein Sommerkleid aus Nylon für die Fotokamera durchsichtig ist und die Dame nachher ohne Hülle auf dem Foto erscheint. Unglaublich, was man alles aus Nylon machen kann; in der Zeitschrift "Blick in die Welt" Nr. 24 wird angekündigt, daß "sogar Hüfthalter und Korsetts aus Nylon hergestellt werden sollen."
Im Sommer 1950 werden 'Bruststützen' angeboten, die den oberen Teil der Büste freilassen: die "Escora-Büstenhebe".
Auch Büstenhalter mit "Verstärkungsstäbchen oder Schnureinlagen und Bandverstärkungen" gibt es jetzt.
Die große Modezeitschrift "Constanze" meldet am 25.6.1950: "Es gibt jetzt Wäsche aus Seide mit Gummieinsätzen. Die Verwendung bei Büstenhaltern geben einen straffen, elastischen Sitz. Ebenso gibt es Gummieinsätze in Schlüpfern. Die Slipform ist sehr beliebt. Die Mode bedingt trägerlose Büstenhalter. Um dies zu erreichen, werden drei Stäbchen in den Büstenhalter eingearbeitet. Die Mode bedingt auch trägerlose Hemdchen. Diese werden versehen mit dünnen Drahtbogen, und zwei neben jeder Brustseite eingesetzten Stäbchen, die das Zusammenschieben nach unten verhindern sollen. Das Hemdröckchen ersetzt den Unterrock, besonders bei undurchsichtigen Kleidern.
Die Badetrikots für 1951 sind einteilig, eng wie Panzer und werden geschlossen durch Reißverschluß.
Im Januar 1952 spricht man an maßgebenden Stellen nur noch von Korsetts: Das "Constanze-Modeheft - Herbstsaison 1951" stellt die "sehr stark eingehaltene Taille" heraus, bringt in einem mehrseitigen Text- und Bildbericht das "Taillenkorsett" des Berliner Modeschöpfers Gehringer; es empfiehlt in einem Ratgeber für Mieder "ein graziöses, taillenenges Spitzenmieder, das sich der taillenengen Kleidermode anpaßt.Nur zwei kleine Gummidreiecke an den Seiten machen es trotz der beiden vorderen Stäbe tragbar", es enthält Reklame von "Warner's" für ein Korselett oder Corselet.
Zu gleicher Zeit ist in der Zeitschrift "Heute" Gehringers Taillenkorsett ebenfalls zu finden; noch ein neuer Begriff wird akut: "Die Corsage" und in der Zeitung wird sie genau definiert als der "sichtbare Büsten-und Taillenteil des Kleides", der auf "Fischbeinstäben gearbeitet ist."
In den Filmrevuen werden stets allerorts Taillenkorsetts propagiert, und auch in der "Wochenschau" zeigt man die Mannequin-Vorführungen in Berlin.
Für 1952 wird die "leicht korsettierte Taille" in Aussicht gestellt. 1952 gibt es Unterröcke mit Drahteinlagen zur Erzielung einer weiten Hüfte.

Seite 6 : "engste Stelle in der Taille tragen"

Im 2. Februar-Heft 1952 der "Constanze" heißt es: "Ein gut sitzender Hüftgürtel ist natürlich wichtig. Er trägt, vor allem, wenn er aus porösem Gummi besteht, durch Eigenmassage die Fettpolster auf den Hüften allmählich ab. Aber Vorsicht, daß sich nicht über und unter den Randstellen neue Pölsterchen bilden! Und nicht zuviel wegzaubern wollen, sonst gibt es Zirkulationsstauungen und geplatzte Äderchen. Am besten, sie wechseln den Gürtel von Zeit zu Zeit und tragen zwischendurch auch mal Halter von anderer Länge."
Die Triumph-Werke argumentieren in einem Inserat: "Wenn man den ganzen Tag sitzen und dabei arbeiten muß, wird man kritisch in der Auswahl eines Mieders: Es soll den Körper formen, ohne ihn einzuzwängen. Ich habe vieles ausprobiert und trage nur noch 'Triumph'. Durch seine Spezialverarbeitung sitzt es wie eine zweite Haut, man spürt es kaum. Es erhöht miene Spannkraft, und ich ermüde nicht so leicht. "Triumph" gibt es für jede Figur, in jeder Preislage, in Waren- und Kaufhäusern und in Fachgeschäften."

Welch eine neue Wunderwelt tut sich da mit einmal auf, mit wieviel neuen Begriffen muß man sich auf einmal vertraut machen: Rüschen, Spitzen, tailliert, corsetiert, farbige Wäsche und Strümpfe, Corsage und die genauestens differenzierten Bedeutungen von Korsett, Korselett, Corselet, Corseletchen, Torselet, Büstenhebe, Bruststütze, Nylon, Perlon, Orlon, Organza usw. usw. So geht es in den darauffolgenden Jahren weiter; aber bleiben wir noch in der Zeit von 1948 bis 1957. Wie schaute es bei der durchschnittlichen Frau auf der Straße aus? Zuerst mußte der Nachholbedarf an Textilien aller Art gedeckt werden. Man fing auch dabei wieder außen an und so kam die Wäschemode zuletzt. Daher trug man zuerst auch nur Mieder, die den reinen Zweck erfüllten und verzichtete auf jedes Beiwerk oder schmückende Verzierung. In den ersten Jahren wurde der einfache, aus Batist, Baumwolle oder Kunststeidenatlas bestehende BH getragen, in schmaler Ausführung, mit einer Spange und kleinem Gummi zu schließen, ohne besonders ausgedachte Konstruktion des Körbchens, und er war auch sehr billig; schon für vier bis sechs DM. war das Beste. An Hüftgürteln trug man Einzuggummigürtel, meist zum Schlüpfen. Stoffgürtel, auch einfach verarbeitet aus Baumwollstoffen, Miederdrell und nur für den gehobenen Bedarf in Satin und Atlas. Der für die Normalfigur gedachte Stoffgürtel war nur halblang, das Gesäß wurde nicht vollständig umgeben; ebenfalls endete er genau in der Taille, war keineswegs 'über-oder hochtailliert', wie es erst später heißt. Man war immer noch dem Werbewort treu, das schon vor dem Kriege von "Felina" in einem Spruch erscheint:
"..... die engste Stelle in der Taille tragen....... lauwarm waschen, wenn entfernt das Metall..........."
(leider kann ich ihn nicht mehr vollständig zitieren).
Zuerst mag es auch genügt haben, den Gürtel nur halblang zu tragen, aber das bessere Essen macht sich bemerkbar, und die Figuren nehmen zu. Bevor man das selbst bemerkt, , daß nämlich der halblange Gürtel nicht mehr ausreicht, ist das um 1950 schon sehr oft und sehr deutlich zu erkennen. Nicht nur der untere Abchluß des Gürtels zeichnet sich unter dem Kleid ab, da man vielfach noch veraltete Stäbe einarbeitet, die aus unelastischem Metall sind, und die sich der geschwungenen Körperform nicht anpassen, sondern geradeaus bleiben, sind diese zu sehen, wie sie nach außen abstoßen und auftragen. Erst später wurde von einer bestimmten Firma eine Rückenstange vorgestellt, die sich 'dem Körper anschmiegt'.
Die Gürtel hatten immer noch den Fehler, daß sie in den Magen drücken, daß die Stäbe unbequem sind und auch leicht durchstoßen.

Seite 7 : Die ESCORA-Bruststütze - Gummigürtel - Jetzt sieht man Taillenkorsetts-

Während nun offensichtlich die kurzen Gürtel in Gebrauch sind, mögen noch einige Äußerungen erwähnt werden.
Gretchen, 16 Jahre, hat 1949 ein erstes, neues gutes Gürtelchen bekommen, und soll es tragen, "weil es jetz kalt wird und weil sie dicker geworden ist". Sie wagt sich aber nicht so recht an ihn heran, da er sehr eng und ungewohnt ist. Sie äußert: "Bei der Arbeit kann ich ihn nicht anhaben, in dem neuen Hüfthalter kann ich mich nicht bewegen."

Helga, 20 Jahre, hat 1949 als BH die Escora-Bruststütze, brustfrei, mit Metallverstärkung unter den Brüsten. Das waren nicht die BH-Bügel wie heute, sondern Escora hat einfach die langen Miederstäbe, wie sie im Hüfthalter sind, in die abgeteilten Nähe unter den Brüsten hinein geschoben, die sich dann der halbrunden Form entsprechend biegen und unter Spannung den Busen heben (daher 'Büstenhebe') und formen. Es waren zwei Miederstäbe, die unter jeder Brust waren, die sich so sperrten, daß sie alsbald nach außen durchstießen. Da war Escora der Zeit voraus, denn erst viel später entwickelte man Drahtbogen, Drahtbügel und federnde Einlagen für die BH-Körbchen. Helga hatte weitere drei einfache, schmale BHs, dazu einen Strumpfbandhalter, schmal in der Taille, nur mit einem 30 mm schmalen Gummigurt und daran die schmalen Strumpfbänder angebracht und darüber eine Strickgarnitur Hemd und Höschen. Außerdem hat sie noch einen Einzuggummigürtel, der den Po ganz umschließt, zum Schlüpfen, mit vier Haken zum Schließen , vorn zwei Stäbchen, Rückenteil unten elastisch und teilweise mit Atlassatin.

Anita, 18 Jahre, hat 1951 einen Einzuggumigürtel, einen Zweizuggummigürtel, den in normaler, ganzer Länge, drittens einen Hüftgürtel aus Stoff, mittelllang, eng bis in die Taille gehend, vorn mit zwei Stäben, ferner mehrere einfache schmale BHs. Von dem allgemeinen Eindruck kurzer Gürtel abweichend, erscheint an einem Sonntag, dem 1.6.1952, eine hochmodich gekleidtete junge Dame, die auf den ersten Blick eine trotz guter schlanker Figur so enggeformte Taille hat, was sie nicht ohne Hilfe eines Taillenkorsetts erreicht haben kann. Es stellt sich dann auch unter dem hauteng anliegenden dünnen Kleid heraus, daß sowohl der Rand des Hüfthalters den Po fest umspannt und aufträgt, als auch ein zweiter Rand etwas unter derTaillenlinie vorhanden ist und ebenfalls aufttägt.Somit hat sie wohl zu einem guten Hüthalter ein schmales Taillenkorsett zusätzlich angehabt.

In den nächsten Monaten ist es zunächst noch eine große Seltenheit, gut taillierte Damen zu sehen, aber allmählich wird es dann doch häufiger. Jetzt ist der Moment gekommen, gegen 1953, wo die Geldknappheit überwunden ist, die Industrie ist kapazitätsfähig, die Nachholwelle geht dem Ende zu, und nun muß sich die Miederindustrie etwas einfallen lassen, um den Run in das Wirtschaftswunder auch für ihre Branche mitzuerleben.
In diesem Moment haben, das muß nun rückblickend anerkennend gewürdigt werden, die Miederfabrikanten genau das Richtige getan. Das Richtige wird aus den neuen Möglichkeiten der modernen Chemiefasern herausgeholt, neue Schnitfformen, Modelle und Ideen verwirklicht. Und nun kann man auch in der Werbung darangehen, der deutschen Frau eine ganz neue nie gekannte Form - dabei in reicher Farbauswahl und Modellreichtum - des Miederkomforts vorzustellen und ein besonderes Miederbewußtsein anregen. Die Entwicklung geht jetzt so vielfältig und stürmisch voran, daß man sie als einzelner Beobachter gar nicht mehr richtig mitbekommt. Daher ist ein Studium der Fachzeitschriften, vor allem der "LINIE" nützlich und wesentlich. Möge nur an dieser Stelle festgehalten werden, und in Einzelbeispielen erläutert und bestätigt werden, daß das große Experiment gelungen ist, und viele Damen derartig an die Miedermode herangeführt worden sind, was sie selbst und auch die Herren vom Verkauf vorher wohl nicht für möglich gehalten hätten. Denn heute trägt manch ein junges Mädchen ein wunderbares Mieder, welches der Kategorie nach ein 'Korsett' ist; durch die moderne Ausarbeitung kommt ihr das womöglich aber gar nicht richtig zum Bewußtsein; und es ist wohl auch dasselbe Mädchen, das noch 1950 ein "Korsett" völlig abgelehnt hat.

Seite 8 : nur noch Slips... - Taillenmieder zum Schnüren

Ein Beispiel möge erklären, was ich meine.
In dem Buch "Hamburg bei Nacht", die Handlung spielt auch et um 1955, findet in einem Nachtclub ein Striptease statt, bei dem ein Gast dem Girl die Bänder im Rücken lösen soll. Dieser spricht das Girl auf ihr 'Korsett' an, aber das Girl sagt: "Ein Korsett ist das nicht, ein Korsett brauche ich nicht, ich trage ein Corseletchen." Also ist es die Erkenntnis, daß der alte Stangenpanzer nicht mehr da ist. Das äußerlich vielleicht ähnlich aussehende Modell ist aber etwas anderes, es ist ein modisches, modernes, extravagantes Mieder. Aber soweit erst zu kommen, die Frauen dahin zu bringen, hat viel Geschick erfordert, vor allem vorausgesetzt, daß sich die modernen Stoffe ganz anders, d.h. viel besser und bequemer tragen lassen. Sie können leichter und einfacher gepflegt werden, die Schnittformen sind ganz andere geworden, ein Mieder endet nicht mehr in der Taille, wo es einschneiden und drücken kann, sondern es geht hoch über die Taille (Hochmieder, hochtaillierter Hüfthalter) es umschließt auch den Po und zwar so schmiegsam, daß die Federn und Stäbchen elastisch mitgehen und ein sichtbares Auftragen selten oder ganz unmöglich wird.
Im letzten Sommer 1963 war es so, daß nicht das Mieder hinten aufträgt, sondern es war der kurze, schräg verlaufende Slip, der sich über dem Mieder so deutlich abzeichnet. Vor allem war es wohl die Einheitsbekleidung der Damen vieler Altersgruppen, die diesen Slip von nun an tragen.
So geht heute keine Frau und kein junges Mädchen mehr auf die Straße, ohne Strümpfe zu tragen. Selbst an heißesten Tagen tragen sie alle Strümpfe. Und gerade unter leichter Sommerkleidung kommt es auf ein gutes Mieder an. An den heißesten Tagen hat man auch die modernsten Figuren gesehen. Allenfalls, wenn sie zum Strand fuhren und keine Strümpfe anhatten, haben sie dieses Manko unter langen Hosen (Trevirahosen, Nietenhosen oder dgl.) verborgen. So ist die Frau von heute miederbetont und sie wird auch weiterhin den Vorschriften der Miedermode folgen.
Film, Fernsehen, Theater-Revuen werden laufend in die Vorstellung neuer Modelle mit allen Kräften eingespannt. Und die Entwicklung geht dahin, daß das Schnürmieder dominiert. Nicht der Schnürpamzer von früher, aber die Schnürung bietet doch manche Vorteile. Die Mieder sind heute in Paßform und Schnittform so raffiniert gemacht, dazu durch schmückendes Beiwerk so kostbar, daß die Preise ebenfalls entsprechend hoch sind. Bei der langen Gebrauchsdauer eines Modells lohnt sich sogar wieder die Reparatur eines Mieders.
Ein Mieder mit Haken- oder Reißverschluß ist aber sofort im Sitz unpassend, wenn sich die Figur etwas verändert. Daher ist es höchst vorteilhaft, wenn man mit der Schnürung sofort korrigieren kann, sei es mit weniger oder mehr Zug. Oder auch nach Bedarf während des Tragens knann man die Schnürung lockern oder anziehen. Ohne das Mieder ändern oder gar als unbrauchbar weggeben zu müssen, kann man es mit einer Schnürung ohne weiteres länger tragen. Daher bin ich der Meinung, daß es sich durchsetzen wird und soll.
Interessant ist eine Leserzuschrift von etwa 1960 in "Heim und Welt". Der Vater einer Tochter in Berlin - also an einem Brennpunkt der Mode - stellte da die Frage: "Meine Tochter hat sich ein Taillenmieder gekauft und schnürt sich. Ich finde, es ist schädlich und habe ihr davon abgeraten. Aber sie erwidert, alle ihre Freundinnen hätten solche Taillenmieder und schnürten sich." In der Antwort wird auf eine gesundheitliche Schädigung nicht eingegangen, sondern bemekrt, daß es jetzt solche Taillenmieder gibt in sorgfältig ausgesuchter Paßform zur Unterstützung der modischen Linie, so daß es auch üblich ist, wenn Mädchen solche Mieder tragen." Es wird nur bemekrt, daß die Tochter es schon merken wird, wenn sie sich zu sehr schnürt, so daß sie das richtige Maß selber finden wird.


.....Seite 9 : Korsettgeschäfte - Korsettszenen im Kino

In Hamburg ist man neuerdings davon beeindruckt, daß das Wort 'Mieder' kaum noch erscheint, es ist durch 'Korsett' ersetzt. So gibt es dort nur noch 'Corset-Salons'; 'Korsettmoden' - "Wäsche-Korsetts-Hein" heißt ein Fachgeschäft, 'Korsetthaus...' Bezeichnungen für die Läden.
Die weitere Zukunft stelle ich mir noch vielfältiger vor, dann gibt es wohl Corselettchen aus Leder, Pelz, Fell, Tigerseide und was weiß ich noch.
In der Anlage reihe ich noch einige Beispiele aneinander und möchte besonders darauf hinweisen, daß vor allem in Film und Feensehen eine wahre Fundgrube für moderne Wäsche-und Miedermode geboten wird. Es ist nur schwieirg, bei der Fülle des gebotenen Stoffes, alles herauszufinden. Vor allem fehlt eine Bezugsquelle, bei der man Szenenfotos, möglichst in Großfomat, wie sie bei den Kinotheatern ausgehängt werden, bekommen kann.
Wenn in früheren Jahren in Filmen Miedermodelle gezeigt wurden, handelte es sich immer um Modelle aus "Großmutters Zeiten" und spielten solche Ausstattungsfilme auch in diesen alten Zeiten. In Lustspielfilmen und Verkkleidungsszenen brachte man auch oft "Großmutter Korsett", gedacht als Parodie auf die alte Mode. Hier ist aber eine Änderung eingetreten. Seit einiger Zeit betont man die modernen, modischen Corsetmoden der Gegenwart. Es sind dann immer fabrikneue Schöpfungen, die eindeutig darstellen sollen, daß diese Modelle h e u t e getragen werden.
In der "LINIE" fand ich einen Bericht, der wahrlich allen Aufschluß gibt über die Wandlung der Ansichten gerade der jungen Generation über das Mieder. Dort waren junge Mädchen, die noch zur Schule gingen, für einen Tragetest ausgesucht worden. Unter verschiedenen Modellen wurde das beliebteste gewählt: Ein durchgehendes Corseletchen, weil es "die Polsterröllchen (Babyspeck) ausgleicht". An zweiter Stelle eine zweiteilige Kombination und an dritter Stelle wieder ein durchgehendes Corseletchen.
Bei der Abschlußfeier wirkte auch Teeangerstar Conny Froboess mit und wurde das Ereignis dann über die örtliche Presse dem breiten Publikum bekannt gegeben.
So ist die heutige Jugend mehr denn je weitgehend für die Ereignisse auf dem Modemarkt, einschließlich Wäsche- und Miedermode interessiert und macht begeistert mit, was die Mode vorschreibt. Eine ausgesprochen 'sportliche' Mode tritt in den Hintergrund. Nirgends werden noch 'Sportgürtel' angeboten; wirkliche Sportbetätigung geht ständig zurück. Auch bei der männlichen Jugend wird darüber geklagt, daß nach der Schukleit aktive Teilnahme am Sport nachläßt. Es ist ja bequemer, ein Fußballspiel aus dem Sessel anm Fernseher zu 'erleben', außerdem hat man für Training wenig Zeit, da man ein 'Hobby' hat und Motrorroller oder Auto fahren will.

Seite 10 : Sport und Bademieder

Dabei greift das Mieder doch in den Bereich des Sports ein. Badetrikots werden speziell von den Miederfabriken hergestellt und wird in der Werbung herausgestellt, daß die"langjährige, große Erfahrung als Miederhersteller den tadellosen Sitz und die funktionelle Ausarbeitung des Bademodlls gewährleistet", Der zweiteilige Badeanzug hat als Oberteil einen genau kopierten BH mit Drahtbügel und gut ausgearbeiteten Körbchen. Derselbe voll ausgearbeitetee BH mit allen Schikanen ist in das einteilige Bademieder eingearbeitet, das ganz aus vollelastischem Stoff besteht, um die Figur modisch formen zu können, und es gibt sogar Bademieder, die zur Vervollkommnung der Figur seitlich mit kleinen Stäbchen versehen sind. An anderer Stelle heißt es, "dieser Badeanzug mit der korsettierten Innenverarbeitung...... hat Reißverschluß im Vorderteil mit unterlegter Hakenpatte....... und ganz aus Latex gearbeitet."
Mit solchen Modellen am Strand zeigt man wie ein Mannequin, daß man die moderne Mode trägt und vergißt, damit ins Wasser zu gehen.

Ich glaube, ich bin nun am Ende meiner Ausführungen......Es würde mich freuen, wenn ich Ihnnen einige Anregungen habe geben können für weitere geplante Veröffentlichungen. Vielleicht ist Ihnen auch der Bild-und Textnachweis von Nutzen.
In meiner Sammlung habe ich noch viel weiteres Material, wie Fotos, Bilder, Zeitungen, Magazine, Ausschnitte zusammen getragen, und darf stolz auf mein umfangreiches Archiv sein.

Ich möchte schließen mit einem Zitat von Goethe aus "Faust":

"........ Und faßt sie wohl um die schmale Hüfte frei,
zu sehen, wie fest geschnürt sie sei.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich hoffe, daß Sie Freude beim Lesen hatten. Meine Websites werden fortgesetzt.
Versäumen Sie bitte nicht, auch die Einleitung zu lesen, die wichtige Informationen zum Sachverständnis enthält. Sie erreichen die Seite mit einem Klick auf
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