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Zum Geleit
Auf der Sitzung des Petrograder Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten vom 25. Oktober (7. November) 1917 berichtet das revolutionäre Militärkomitee über den Sturz der provisorischen Regierung und den Sieg der Revolution.
W.I. Lenin hielt eine Rede „Über die Aufgaben der Sowjetmacht“

Genossen! Die Arbeiter- und Bauernrevolution, von deren Notwendigkeit die Bolschewiki immer gesprochen haben, ist vollbracht.
Welche Bedeutung hat diese Arbeiter- und Bauernrevolution? Vor allem besteht die Bedeutung dieser Umwälzung darin, daß wir eine Sowjetregierung, unser eigenes Machtorgan haben werden, ohne jegliche Teilnahme der Bourgeoisie. Die unterdrückten Massen werden selbst die Staatsmacht schaffen. Der alte Staatsapparat wird von Grund aus zerschlagen und ein neuer Verwaltungsapparat in Gestalt der Sowjetorganisationen geschaffen werden.
Von nun an tritt Rußland in eine neue Epoche seiner Geschichte ein, und diese, die dritte russische Revolution muß in ihrem Endergebnis zum Sieg des Sozialismus führen.
Eine unserer nächsten Aufgaben besteht darin, sofort den Krieg zu beenden. Um aber diesen Krieg zu beenden, der mit der gegenwärtigen kapitalistischen Ordnung eng verknüpft ist, muß man — das ist allen klar — das Kapital selbst niederringen.
Dabei wird uns die internationale Bewegung der Arbeiter helfen, die sich bereits in Italien, England und Deutschland zu entfalten beginnt.
Der gerechte, sofortige Frieden, den wir der internationalen Demokratie anbieten, wird überall unter den Massen des internationalen Proletariats leidenschaftlichen Widerhall finden. Um dieses Vertrauen des Proletariats zu festigen, müssen sofort alle Geheimverträge veröffentlicht werden.2
Innerhalb Rußlands hat ein gewaltiger Teil der Bauernschaft erklärt: Genug des Spiels mit den Kapitalisten, wir gehen mit den Arbeitern. Wir werden das Vertrauen der Bauern durch ein einziges Dekret erwerben, das das Eigentum der Gutsbesitzer aufhebt. Die Bauern werden verstehen, daß die Rettung für die Bauernschaft nur im Bündnis mit den Arbeitern liegt. Wir werden eine wirkliche Arbeiterkontrolle über die Produktion einführen.
Wir haben jetzt gelernt, einmütig zusammenzuarbeiten. Davon zeugt die soeben vollbrachte Revolution. Wir haben jene Kraft der Massenorganisation, die alles besiegen und das Proletariat zur Weltrevolution führen wird.
In Rußland müssen wir jetzt den Aufbau des proletarischen sozialistischen Staates in Angriff nehmen.
Es lebe die sozialistische Weltrevolution!

(Stürmischer Beifall.)
(LW 26, S. 228/229)


Inhalt
Der bolschewistische Weg zum Roten Oktober
Teil 1: Von den Anfängen bis zur Februarrevolution 1917 3
Teil 2: Die Etappe zwischen der Februarrevolution und der Oktoberrevolution 6
Teil 3: Der Aufstand 9
Teil 4: Der langandauernde Volkskrieg 13
Oktoberrevolution heute
Oktoberrevolution und Revolution in imperialistischen Ländern   17
Die Weiterentwicklung der Revolutionstheorie durch den
Roten Oktober 22
Biographien bedeutender Bolschewiki
Inessa Armand 26
Nikolai Bucharin 27
Feliks Dzierzynski 27
Karl Radek 28
Grigori Sinowjew 28
Nadeshda Krupskaja 29
Wie ich Marxistin wurde 30
Josef Stalin 32
Leo Trotzki 33
Lenin 35
Alexandra Kollontai 37
Wladimir Antonow-Owsejenko 38
Jakow Swerdlow 39
Wichtige Texte zur Oktoberrevolution
Buchbesprechung: Staat und Revolution 40
Aprilthesen 42
Dekret über den Frieden 45
Mao Zedong: Die Geschützsalven der Oktoberrevolution brachten uns den Marxismus-Leninismus 47
Valeri Sablin 49
Charles Bettelheim: Über die Natur der sowjetischen Gesellschaft 50
Chronologie 53
Warum ist das, was 1917 so vielversprechend begann, vorläufig gescheitert 54