PR30
Editorial

Aufmerksamen Zeitgenoss/innen ist die Änderung im Zeitungskopf bestimmt nicht entgangen. Die Initialen PR stehen ab sofort für Proletarische Revolution und nicht mehr wie bisher für „Proletarische Rundschau“. Unser Blick wird in Zukunft weniger umherschweifen,  stattdessen soll die Konzentration stärker und genauer auf das strategische Ziel gerichtet werden.
In diesem Sinn möchte die vorliegende Nummer 30 Klarheit in das ideologische Dickicht bringen, das die so genannte „Stamokap-Theorie“ bereits seit mehr als 40 Jahren verströmt.
Die politische Debatte erfolgt in Österreich heute bekanntlich auf extrem niedrigem Niveau. Verweise auf frühere Kritiken und Auseinandersetzungen reichen nicht aus, ausführliche Beurteilung des jüngsten Stamokap-Remakes tut Not. Besonders unter der Jugend ist das Wissen um die Provenienz des „Stamokap-ismus“ aus dem Modernen Revisionismus chruschtshowistischer und breshnewistischer Prägung der 1960er und 1970er Jahre leider keineswegs Allgemeingut.
Für Österreich spielt aufgewärmter „Stamokap“ eine relativ große Rolle. Innerhalb der oppositionellen Strömung in und um die KPÖ sowie in den Jugendorganisationen der Sozialdemokratie werden immer wieder auf ein Neues Versatzstücke aus der Konkursmasse des Modernen Revisionismus als angebliche Innovationen feilgeboten. Im gegenständlichen Fall handelt es sich vor allem um alte Positionen der 1968 mit dem Segen des BRD-Imperialismus und des sowjetischen Sozialimperialismus gegründeten DKP. Im Österreich unserer Tage werden diese Ladenhüter von geeichten Revisionisten propagiert.
Der vorliegende Text wurde nicht von einer Arbeitsgruppe unserer Organisation, sondern von einem Genossen verfasst und nach Diskussionen in einzelnen Passagen für die Veröffentlichung überarbeitet. Deswegen hat die Redaktion Stil und Rechtschreibung unverändert übernommen.
Den Umschlag ziert ein sowjetisches Plakat. Es beantwortet die Frage „Reform oder Revolution?“ in kyrillischer Schrift unmissverständlich in unserem Sinn: „Auf leninschem [das heißt auf revolutionär-kommunistischem]Weg zum Kommunismus!“. Das bedeutet unter den gegebenen historischen Bedingungen den revolutionär-kommunistischen Parteiaufbau nach Kräften voranzutreiben, nicht zuletzt an der ideologischen Front im Kampf gegen den Modernen Revisionismus!

Auf Anregung und Kritik freut sich wie immer,

Eure PR-Redaktion




Inhalt

Zum Entstehen und zur Ideengeschichte des „Stamokap“   3
Elementares zum historischen Materialismus und zur revolutionären Strategie   12
Ist der staatsmonopolistische Kapitalismus eine neue Etappe des Kapitalismus bzw. Imperialismus   20
Reform und Revolution   25
Welche Vorstellung hat die „Stamokap-Theorie“ von der sozialistischen Revolution, der Frage der Staatsmacht, der revolutionären Gewalt und vom Klassenkampf generell?   29
Was ist die „antimonopolistische Demokratie“?   38
Was ist das „antimonopolistische Bündnis“?   40
Welche Vorstellungen hat die „Stamokap-Theorie“ vom Aufbau des Sozialismus?   43
Zusammenfassung   46