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24.09.2001
© RubberHans
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Gummi und Latex sind herrliche Sachen, eng und angenehm auf der Haut, sexy anzusehen - doch dann: Ritsch! ---- Ein Riß!

Und nun? Keine Panik! Erstmal Ruhe bewahren und gaanz langsam zu einer Rolle Klebeband (was auch immer) greifen oder noch besser: greifen lassen. Den Riß provisorisch von außen fixieren. Aus dem Kleidungsstück vorsichtig herausklettern und sich wenn möglich, von Partner oder Partnerin helfen lassen. Nervosität und Hektik machen den Schaden oft noch schlimmer. Zunächst mal sehen, was passiert ist....

Risse in glatten, ziemlich ebenen Flächen lassen sich ganz gut reparieren - gewußt wie! Wenn Du allerdings eine Gummihose hast, die im Schritt so richtig schön diagonal gerissen ist, dann wird's schwierig bis unmöglich. Fatalerweise reißen Gummihosen immer im Schritt und immer diagonal.

Nehmen wir also den einfacheren Fall an: Du bist mit Deinem Body an irgendeiner Kante hängengeblieben und willst das Triangel wieder an Ort und Stelle bringen. Zunächst sei Dir bewußt: Reparieren geht zwar, aber die Reparatur bleibt sichtbar. Allerdings habe auch ich Kleidungsstücke, die mir so gut gefallen , die so perfekt passen und die ich so gerne trage, daß ich sie trotz aller Flicken nicht wegwerfen will.

Zunächst solltest Du das Kleidungsstück auf einem großen Tisch ausbreiten, Außenseite nach außen. Lege die schadhafte Stelle nach oben und sorge dafür, daß der Latexstoff glatt und ohne Falten daliegt. Mit einem glatten Klebeband klebst Du nun die schadhafte Stelle so, daß die zusammengehörigen Kanten ganz aneinander anschließen. Keinesfalls dürfen sie sich überlappen oder Zwischenraum haben. Ziel ist, die beschädigte Fläche wieder ganz glatt und lückenlos zusammenzufügen. Du wirst merken, daß das manchmal nicht geht, weil das Material durch den Schaden gedehnt wurde. Hier mußt Du einen für Dich akzeptablen Kompromiss finden, denn überdehntes Gummimaterial kehrt nie vollständig in seine ursprüngliche Gestalt zurück. Du wirst also mit ein paar kleinen Falten leben müssen. Die detaiilierte Arbeitstechnik ist in meiner Seite mit den Technischen Tricks beschrieben.

Nun wendest Du das Kleidungsstück und schaust Dir Deine mit Klebeband fixierte Stelle von der anderen Seite an. Im Idealfall siehst Du eine durchgehende Fläche, bei der aber die schadhaften Kanten sauber aneinander stoßen. Hast Du das, dann bist Du ein gutes Stück weiter. Wenn nicht, dann wendest Du das Kleidungsstück wieder um und versuchst, die beschädigte Kante besser zu fixieren. Aber aufgepasst: Nicht zu oft den Klebestreifen abziehen! Auch dabei wird das Latex gedehnt!

Ich gehe mal davon aus, daß Du letztlich die Sache gut fixiert hast und das Kleidungsstück nun mit der Innenseite vor dir liegt - glatt ausgebreitet und auf keinen Fall mit Falten oder mechanischen Spannungen. Je nach der Form und Größe des Schadens brauchst Du nun ein von den Abmessungen her passendes Stück Latex oder Gummi (und auch passend zum Material des Kleidungsstücks). Ich vermute, daß auch Du eine Latexhose hast, die im Schritt diagonal gerissen ist und damit ein gutes Ersatzteillager darstellt. Am Besten schneidest Du Dir bei komplizierteren Formen zunächst ein Schnittmuster aus Papier, das Du sauber auf die beschädigte Stelle anpasst. Normalerweise sollte die beschädigte Stelle ca. 1,5 bis 2cm überdeckt sein. Mehr ist zwar möglich, aber nicht nötig - es erschwert eher das Kleben.

Wenn Du Dein Schnittmuster hast, suche Dir ein passendes Stück Material (sparsam sein, Latex ist teuer) und schneide es mit einer wirklich scharfen Schere oder - noch besser mit einem Rollenschneidmesser - gemäß Deinem Schnittmuster. Beachte dabei die Seitenrichtigkeit! Du solltest auf der rauhen Innenseite des Kleidungsstücks kleben und beim Kleben gilt: "rauh auf rauh". Auch wenn Du auf der Innenseite klebst, hier kommt später die momentan glatte Seite auf Deine Haut zu liegen.

Zwischenstand: Schaden fixiert, Innenseite nach aussen, Reparaturstück ggf. mithilfe eines Papiermusters passend zugeschnitten (also "rauh auf rauh" = seitenverkehrt).Bis hierher spielt es keine Rolle, ob Gummi oder Latex verarbeitet wird, nun gibt es ein paar kleine, aber wesentliche, Unterschiede (wie ich aus eigenen Erfahrungen lernte):
Allgemein Die Klebeflächen mit einem weichen, feuchten - Seife ist durchaus erlaubt, wenn sie ohne Rückstände entfernt wird - und saugfähigem Tuch von Puder und anderen Rückständen befreien.
Gummi Ist relativ robust gegenüber Lösungsmitteln und kann an den Nahtstellen damit gut gereinigt werden. Nach dem Reinigen: sofort abtrocknen und warten, bis das Lösungsmittel verdunstet ist und sich die gekräuselte Fläche wieder geglättet hat. Die zu klebenden Flächen werden mit einem mittleren bis feinen Schleifpapier (je nach Größe der Fläche und Stabilität des Materials Körnung 80-150 ) aufgerauht.

Weiter geht's nun, wie beim Neuanfertigen von Kleidungstücken, Bettwäsche oder anderen schönen Sachen aus Gummistoff. Also da lang!

Latex Ist gegenüber Lösungsmitteln sehr aufnahmefähig und empfindlich; es kräuselt sich stark und nimmt Formänderungen an, die normalerweise nicht vollständig zurückgehen. deshalb: NUR mit Wasser und Seife reinigen. Aufrauhen mit Sandpapier der Körnung 150.

Weiter geht's nun, wie beim Neuanfertigen (wie hast Du nur erraten, was ich schreiben wollte?) von Kleidungstücken, Bettwäsche oder anderen schönen Sachen aus Latexstoff. Also dort lang!