Posaune

ja nach einigen Jahren des Tenorhorn -Spielens siegte in mir doch die Vernunft, und ich lernte Posaune zu spielen. (Gott sei dank!)

Ich begann das Instrument zu lernen. Es war, zugegeben, am Anfang etwas mühsam, doch ich brauchte ja keine Noten mehr lernen, sondern nur mehr die Zugtechnik.


1 Woher kommt die Posaune?

2 Geschichte der Posaune

3 Arten von Posaunen

4 Woraus besteht die Posaune + ihre Besonderheiten

5 Die Posaune im Handel + Prospekte

6 Rolle der Posaune, Literatur, Tonbildung



Entstehung der Posaune:

Schon in der Bibel werden immer wieder die ,,Posaunen von Jericho" genannt. Man könnte also beinahe meinen die Posaune wäre ein heiliges Instrument. So übertreiben muß man es nun auch wieder nicht. Denn diese zitierten Posaunen sind nichts anderes als gewöhnliche Widderhörner, die ersten Vorfahren von Blasinstrumenten.

Woher stammt eigentlich das Wort Posaune?

Das Wort Posaune leitet sich aus dem Wort Busine ab. Die Busine ist die Urform der heutigen Posaune und der Trompete. Aus diesem Instrument, das bereits bei den Römern existierte, entwickelten sich im Laufe der Zeit eben die Posaune und die Trompete. Daher auch die oft genannte Verwandtschaft der beiden Instrumente.

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Geschichte der Posaune:

Die Busine, sowie alle Blechblasinstrumente bis zum 13. Jh kannten nur Naturtöne, diese sind jedoch in niedrigen Lagen oft in sehr großen Abständen. Es konnten also nur Fanfaren oder Ähnliches damit gespielt werden.

Mit dem steigendem Luxus und dem damit verbundenen Kulturbewußtsein verlangte man abwechslungsreichere Musik. Solche Musik konnte nur mit mehr verschiedenen Tönen erzeugt werden, so suchte man nach einer Lösung. Sie wurde jedoch erst um 1300 gefunden -> der Zug.

Durch diesen Zug, der zuerst nur auf der Posaune eingebaut wurde, stieg auch die Bedeutung der Posaune, den sie war nun das erste und einzige Instrument mit chromatischer SpieIweise.

Später versuchte man auch noch den Zug bei anderen Instrumenten einzubauen, was zur Entwicklung der verschiedenen Posaunen führte.

In der Literatur war die Posaune anfangs nur als Verstärkung der Chorstimmen gedacht, bald entstanden aber hervorragende Stücke für Posaune. Wobei die Posaune fast immer im dreistimmigen Satz eingesetzt wurde. Trotzdem spielte die Posaune bis zum 17. Jh. eine untergeordnete Rolle.

Erst in der Klassik taucht die Posaune wieder kurz in der Literatur auf, verschwindet aber bald wieder. Nur in Frankreich bleibt sie lange eine beliebtes Instrument. Man kann das vielleicht auf das schwermütige, legere Gemüt der Franzosen zurückführen: dem das der Posaune am ehesten gleicht.

Von der Jahrhundertwende bis zum II. Weltkrieg wurde die Posaune hauptsächlich in großen Orchestern eingesetzt, aber auch schon in den Schlagern und im neu aufkommenden Jazz, trotzdem war sie eher unbekannt, bis Glenn Miller die Posaune mit seinem einzigartigen und sehr populärem Big-Band-Stil berühmt machte.

Aber erst in der letzten Zeit (seit dem 2. Weltkrieg) wird die Posaune wieder überall eingesetzt. Man spielt wieder alte vergessene Werke, aber auch neue moderne, wie überhaupt in dieser Zeit Traditionelles und Modernes miteinander vermischt wird. Man könnte sagen, die Posaune hat sich etabliert.

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Arten von Posaunen:

Diskantposaune

Altposaune

Tenorposaune

Baßposaune

Kontrabaßposaune

Diskantposaune in B: sie ist ca. 1/2 m lang, und wird auch oft als Zugtrompete bezeichnet, der Größe wegen. Diese Posaune setzte sich nicht durch da es sehr anstrengend ist, sie zu spielen, und die Abstände zwischen den einzelnen Zügen schon so klein sind, daß es jahrelangen Studiums bedarf um dieses Instrument zu beherrschen.

Es heißt auch oft, diese Posaune hätte sich nicht durchgesetzt, da sie wegen des kleinen Mundstücks von Trompetern zu spielen wäre, und die Trompeter kein so gutes Gehör hätten; welches bei einem Zuginstrument von sehr großer Bedeutung ist.

Altposaune in F oder Es: sie ist etwas größer als die Diskantposaune (ca. 1 m lang), darum auch leichter zu spielen. Sie wird auch heute noch gebaut und verwendet, bevorzugt in Ensembles als erste Führungsstimme, oder in der Kirchenmusik.

Tenorposaune in B: das ist die "Standardposaune", den 90 Prozent der heute im Einsatz befindlichen Posaunen sind Tenorposaunen. Sie setzte sich hauptsächlich wegen ihrer guten Klangqualität, und dem Umstand durch, daß es zu dieser Zeit noch kein anderes Instrument in einer vergleichbaren Tonlage gab.

Baßposaune in F oder G: man nennt sie auch teilweise "große Posaune", sie ist nichts anderes als der große Bruder der Tenorposaune und hat im Prinzip den gleiche Tonumfang wie die Tenorposaune. Der Vorteil liegt aber darin, daß man in tieferen Lagen mehr Tonvolumen erreichen kann. Sie wird ebenfalls heute noch gebaut und gespielt, und wird, wie die Altposaune hauptsächlich in Ensembles, aber in letzter Zeit auch in der modernen Jazzliteratur, eingesetzt.

Kontrabaßposaune in B: sie ist extrem tief gestimmt, und dadurch auch sehr groß und schwer, aus diesem Grund: dem Gewicht, wird sie nur mehr selten gespielt. Sie wird heute in Ensembles, nur mehr wegen der Show verwendet, jedoch wird sie in manchen Orchesterstellen (bei Bruckner, Wagner) sehr wohl verlangt.

Die Zusätze: ,,in B", ,,in F", ,,in G", oder ,,in Es", bedeuten, daß dieses Instrument diesen Ton als Grundton hat. Man sagt auch dieses Instrument ist in B, F, G, oder Es gestimmt. Bedeutung hat das nur wenn gemeinsam mit anderen Musikern gespielt wird, denn dann müssen die Noten transponiert werden, das heißt anders gespielt als geschrieben.

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Woraus besteht die Posaune + Besonderheiten

Die Posaune besteht fast zur Gänze aus Messing nur der Zug ist aus Neusilber, da Neusilber stabiler und korrisionsbeständiger ist als Messing.

Messing ist eine Kupfer-Zinklegierung, die sehr dehnbar und widerstandsfähig ist, aber wie Neusilber von Natur aus keinen Glanz hat, darum sind Posaunen und Blechblasinstrumente in der Regel lackiert, manchmal auch versilbert oder vergoldet, was aber ziemlich kostenintensiv ist. Dieser Lack trägt aber nicht zum Klang eines Instrumentes bei, da er aus mehreren Schichten besteht und daher nicht mit dem schwingendem Blech in Berührung kommt.

Die Posaune selbst besteht aus mehreren Einzelteilen, die nur als ganzes das Wesen einer Posaune ausmachen.

Bestandteile:

das Mundstück

der Zug

der Trichter

und bei vielen Posaunen das Quartventil

Zubehör

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Das Mundstück:

Dieser Teil wird von sehr vielen Nichtmusikern oft unterschätzt, ist aber der entscheidende Teil eines Instrumentes. Man kann nur mit verschiedenen Mundstücken den Ton beeinflußen.

Es gibt verschiedene Arten von Mundstücken, je nach Instrument verschieden. Man kann sie grob in trichterförmige und kesselförmige einteilen:
 
Kesselförmig  Trichterförmig 
Trompete  Waldhorn
schärferer, schneidender Ton weich, als angenehm empfunden
Mundstück = extra Teil Mundstück = nur Verlängerung des Instruments, daher mehr Gestaltungsmöglichkeiten
Natürlich ist das Mundstück bei einem kleinerem Instrument kleiner und bei einem größerem größer.

Bei der Posaune ist es ähnlich wie bei der Trompete fast kesselförmig. Darum auch dieser harte Ton.

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Der Zug:

Das ist die Besonderheit an der Posaune. Den Zug gibt es nur bei der Posaune, und bei keinem anderem Instrument sonst; er macht die Posaune so unverkennbar.

Aber was ist ein Zug?

Der Zug ist eigentlich nichts anderes als zwei ineinander geschobene Rohre, die man beliebig verschieben kann. Man verändert dadurch nur die Länge der Posaune, und mit der Länge natürlich auch die Tonhöhe.

Ist das nun ein Vorteil oder ein Nachteil?

Dazu muß man zuerst die Funktionsweise des Zugs erklären:
Möglichkeit der genauesten Stimmung,
Schwierigkeit, die genaue Position finden

Funktionsweise der Ventile:
es ist leicht, man braucht nur zu drücken, aber man kann den Ton dann nur mehr schwer verändern.

Man kann also sagen. ein schlechter bzw wenig geübter Musiker ist sicher mit den Ventilen besser bedient. Aber wenn die Ausbildung des Musikers besser ist, ist er sicher froh einen Zug zu haben.

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Der Trichter:

Wie beim Mundstück gibt es auch hier zwei Formen:
 
eng mensuriert  weit mensuriert 
der Ton wird hart und scharf Ton wird weich
Form eines ,,Y" Form eines ,V"
Posaune, Trompete Tuba, Waldhorn
Trompeteninstrumente Horninstrumente
Bei der Posaune ist der Trichter eng mensuriert und bildet mit dem Mundstück zusammen den charakteristischen Klang einer Posaune.

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Das Quartventil:

Dieses Ventil ist eigentlich nur ein Faulenzer, denn es ersetzt: den 6. Zug. Man braucht dieses Ventil hauptsächlich bei schwierigeren Stellen, da der 6. Zug schwer zum Stimmen ist, aufgrund der großen Entfernung.

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Zubehör:

Als Zubehör könnte man noch anführen, Instrumentenständer zur Ablage. Ein Instrument sollte immer fachgerecht abgelegt werden, sonst können Schäden auftreten. Nicht zu vergessen ist hier der Posaunenkoffer zum schadlosen Transport.

Bei der Posaune ganz wichtig das Wasserflascherl und das Zugfett denn der Zug gehört regelmäßig, in der Woche mindestens einmal, eingefettet. Damit das ganze auch schmiert, wird Wasser aufgetragen, darum auch das Wasserflascherl. Nicht vergessen sollte man das Öl denn das Ouartventil gehört, wie alle Ventile von Zeit zu Zeit geölt. Ein wichtiges Werkzeug ist auch der Putzstab, denn wenn der Zug eingefettet wird, muß natürlich zuerst das alte Fett abgetragen werden. Auf dem Innenzug ist das (zB mit einem Taschentuch kein Problem) aber am Außenzug, d.h. innen, dafür ist der Putzstab da, mit dem kann man problemlos den Zug auch innen reinigen.

Ein Mittel zur Tonverzerrung ist bei Blechblasinstrumenten der Dämpfer, auch so etwas gibt es bei der Posaune, und zwar verschiedene Arten: den Straight Mute, Cup Mute,...

Die Form der Posaune hat nichts mit dem Ton zu tun; es ist nur die Tradition und vielleicht die Erzeugungstechnik, die diese Form begünstigt. Es könnte genausogut ein einziges gerades Rohr sein, wobei, wenn man die Posaune ausbiegen würde, sie eine Länge von 2338 mm hätte.

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Die Posaune im Handel

Die Posaune ist wie jedes andere Instrument auch im Fachhandel erhältlich. Eine Posaune kostet je nach Qualität, Ausführung, Marke zwischen 10.000,-- und 40.000,-/50.000,-S. Für eine 08/15-Posaune ist ein Preis von S 20.000,-- im Handel durchaus üblich.

Die jetzige Marktsituation sieht so aus, daß ein paar große Firmen relativ billig produzieren, und die Qualität doch nicht so schlecht ist. Sie haben momentan die Führungsposition inne. Das sind die Marken: Bach, Holton und Conn, wobei Conn sicher das beste Preis-Leistungsverhältnis aufweist. Einige kleine Produzenten, wie Lechner in Bischofshofen, Kürner in Pichl bei Wels, aber in Zukunft auch Maurus in Ried produzieren nur kleine Mengen, aber dafür höchste Qualität und alles in Handarbeit, es werden jedoch gewisse Teile zugekauft.

Diese beiden Gruppen werden keine Probleme haben, im immer härter werdenden Markt zu bestehen, denn qualitative Massenware zum guten Preis ist immer in und Qualitäts- bzw. Exklusivware, auch wenn sie teurer ist, wird auch immer, aber eben zu kleineren Mengen verkauft werden können. Für alle anderen Firmen, wie Musica, Miraphone, Melton usw. (bei den Posaunen) wird es in naher Zukunft ein bitteres Erwachen geben. Denn die Billigkonkurrenz aus dem ehemaligen Ostblock gewinnt speziell in Österreich immer mehr Marktanteile.

Geworben wird für die Posaune, wie für alle anderen Instrumente auch; hauptsächlich mit Prospekten über die Instrumentenhändler. Diese werben wieder viel durch Angebote an Posaunisten, Musikvereine, Musiklehrer usw. Plakataktionen. Fernsehwerbung oder dergleichen gibt es nicht

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Rolle der Posaune, Literatur, Tonbildung

Die Posaune wir je nach Art des Orchester auf vielfältige Weise verwendet:

  • Klassisches Orchester (Wiener Philharmoniker): Posaune hat viele Pausen, aber auch sehr schwierige und anspruchsvolle Solo- bzw Orchesterstellen.
  • Blasmusik (MV Riedau): Posaune hat viel Begleitung zu spielen, und nur wenig interessante Solo- bzw Orchesterstellen.

    Auch als Soloinstrument wird die Posaune verwendet, es gibt eine Menge sehr guter und bekannter Soloposaunisten.

    Und natürlich, das schönste für jeden Posaunisten, sind die Ensembles:

    Reine Posaunenensembles (vom Duett bis zum Oktett)

    Gemischte Blechblasensembles (Quartett, Quintett)

    Und die Big-Bands

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    verfaßt von Jebinger Hannes