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Das Wappen der deutschen Steinmetzen

 

 Der Steinmetzberuf war seit jeher ein besonderer. Den harten Stein zu bearbeiten, ihn zu formen und Werke für die Ewigkeit zu hinterlassen, muß jeden, der diese Kunst gelernt hat, mit Freude und Stolz erfüllt haben – aber auch mit Demut und Gottesfürchtigkeit, denn die Arbeit war mühselig und gefählich. Aus diesem Hintergrund heraus sind die Darstellungen auf dem Steinmetzwappen zu verstehen.

 Im Jahre 1515 wurde den deutschen Steinmetzen von Kaiser Maximilian den Ersten als Ehrenmal ihr Wappen verliehen.

Dieser Kaiser war dem Steinmetzstand besonders zugeneigt. Er hatte das Handwerk wahrscheinlich selbst erlernt. Zumndest hat er darin eine Prüfung abgelegt, wie uns Franz Burgmair in seinem Buch „Weiskunig“ bestätigt.

Der Entwurf wurde wahrscheinlich von Albrecht Dürer nach Angaben fachkundiger Hüttenmeister umgesetzt.

 

Auf dem Wappen sind mehrere Symbolde dargestellt:

Die Krone:

Sie ist Sinnbild für die Himmelsköngin. Alle Marienfeiertage waren für die Steinmetzen Festtage und wurden mit allem Hüttenprunk begangen.

 Der Adler mit einer Feder im Schnabel:

Er ist Sinnbild für Johannes den Evangelisten. Johannes war der jüngste unter den zwölf Aposteln und der Lieblingsjünger des Herrn. Er war geistig dem Herrn so nahe und erhob sich über alle anderen, dass für ihn als Symbol der Adler gewählt wurde. Die Feder deutet auf die Tätigkeit des Schreibens hin. 

Helm und Schild

Seit dem 14.Jahrhundert durften Meister ihre Zeichen ins Schild setzen. Dem Steinmetzstand war auch erlaubt, ein Schwert zu tregen – ein besonderes Privileg in der damaligen Zeit. 

Vier Zirkel

Der Zirkel ist der Ausdruck der Kunst. In einer Zeit, zu der Messen und Konstruieren zur Einheit verschmolzen, war der Zirkel das universelle Werkzeug. Er wurde in Ehren gehalten und nicht, wie anderes Werkzeug, an Kollegen ausgeliehen. Die vier Zirkel sind Symbol für die Vier Gekrönten. Dies waren vier Kollegen, die sich zur Zeit des Diokletian (245 – 310) weigerten, ein Götzenbild anzubeten und deswegen ertränkt wurden. Ihre Namen waren Severus, Severianus, Carpophorus und Victorinus. Der heilige Sebastian bsorgte ihr Begräbnis. Später wurden sie in den Märtyrerstand erhoben. Sie sind auf alten Hüttensiegeln abgebildet. Ihr Gedenktag ist der 8. November. 

Der Kreis

Der Kreis ist Ausdruck der Vollkommenheit und damit des Göttlichen. Die vier Zirkel ragen mit einem Schenkel in den Kreis und haben so Verbindung zu Gott. Als Schutzheilige sollen so die vier Märtyrer den Steinmetzen auf ihrem Weg in die Ewigkeit helfen.