Kirche ist extrem gross in den USA. Die meisten Austauschschueler muessen damit rechnen, jeden Sonntag oder oefter in die Kirche geschleppt zu werden und meist wird von den Organisationen empfohlen, sich da nicht zu beschweren, sondern die Zeit mit der Gastfamilie zu geniessen. Setzt du naemlich durch, dass du zu Hause bleibst, wenn die Familie in der Kirche ist, ist das erstens unfair anderen Gastgeschwistern gegenueber und die Gastfamilie empfindet das vielloeicht als unhoeflich oder Desinteresse an ihrer Kultur. Meine erste Gastfamilie war zwar christians, bei denen Jesus im Mittelpunkt steht, sie gingen aber kaum in die Kirche. Meine zweite war auch christian, weit verbreitet in El Paso, und bei denen hiess es Mittwoch eine Stunde und Sonntag drei Stunden in die Kirche. Der Gottesdienst fand in einem Saal statt, sah von aussen nicht wie eine Kirche aus, dann gab es erstmal viel Singen, weit modernere Lieder als bei uns und zwischendurch immer mal eine langweilige Predigt von einem australischen Pfarrer, langweilig aber nur, weil ich noch nicht viel verstanden hab. Aber die Lieder bringen immer wieder Stimmung rein. Nach den drei Stunden steht man dann manchmal noch zusammen und redet, wobei ich noch eine deutsche Familie kennengelernt hab. In meiner jetzigen Gastfamilie, Katholiken, gehen wir nie in die Kirche, vor allem deswegen, weil meine Gasteltern frueher immer gehen mussten und ihre Kinder nicht auch zwingen wollen, zu gehen. |