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19/04/00

Das Liebesverbot

Erster Akt

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Vorstadt mit Belustigungsörtern aller Art. Im Vordergrunde das Weinhaus Danielis. Großer Tumult. Eine Schar von Sbirren sind damit beschäftigt, in den Belustigungsörtern und Tabagien Verwüstungen anzurichten; sie reißen die Aushängeschilder herunter, zerschlagen Möbel und Gefäße, und so weiter. Der Chor des Volkes macht sich über sie her und sucht ihne Einhalt zu tun. Es kommt zu Schlägereien.

Chor
Ihr Galgenvögel, haltet ein,
ihr Schurken, laßt die Arbeit sein!
Schlagt auf sie los mit kräft'ger Faust,
bei Rock und Haar die Flegel zaust!

Luzio, Angelo und Antonio haben sich lachend aus dem Weinhaus herausgeschlagen.

Luzio, Antonio, Angelo [lachend]
Ha, ha, ha, ha! Das nenn' ich Spaß!

Luzio
Man schlug mir aus der Hand das Glas.

Antonio
Ich teilte wacker Prügel aus.

Angelo
Zum Teufel das verdammte Haus!

Luzio
Wer hat die Schufte hergeschickt?
Verwüstet wird, wohin man blickt!

Brighella mit mehreren Sbirren bringen Danieli, Pontio und Dorella als Gefangene aus dem Weinhaus.

Chor
Seht nur, dort bringt man sie beim Kragen!

Pontio
Fort, Kerl!

Danieli
Laßt los!

Dorella
Was für Betragen!

Luzio
Helft mir, ich komm' vor Lachen um!

Danieli
Ich schlag' euch Arm und Beine krumm!

Brighella
Nur vorwärts, liederliches Pack,
hat man mit euch doch Not und Plack!

Dorella
Laßt mich, ich folge keinen Schritt;
o heil'ge Jungfrau, welche Scham!

Brighella
Bringt mir die heil'ge Jungfrau mit!

Chor
Laßt los, was haben sie getan?

Dorella

Ach, Luzio, helft mir, steht mir bei!
Ihr schwurt mir ja beständig Treu',
und ich zog euch auch allen vor;
ich schenk' euch gern das Eh'versprechen,
nur macht mich frei von diesen Frechen,
und haut sie tüchtig über's Ohr!

Luzio
Potztausend, welch ein großes Glück!
Das Eh'versprechen ging zurück!
[zu Brighella] Nun denn, mein Freund, so laßt sie frei!

Brighella
Nichts da! Marsch fort! Wollt ihr gleich weichen!

Luzio
Laßt los, wenn's euch geraten sei!

Brighella
Packt diesen Bengel sondergleichen!

Luzio
Zurück, ihr Lümmel, wollt ihr's wagen!
[zum Volk] Ihr Freunde, wacker zugeschlagen!
Faßt an, und jagt sie in die Stadt!

Chor
Wir sind der Übermüt'gen satt!

Antonio
Was für Befehl befolgt ihr hier?

Luzio
Was für Befehl? Antworte mir!

Dorella, Pontio, Danieli
Was führt ihr uns gefangen fort?

Chor
Was haust ihr so an diesem Ort,
was haust ihr so?

Luzio
Was für Befehl? Antworte mir!

Alle
Antwortet schnell, was für Befehl?

Brighella [er zieht ein großes Pergament hervor]
Halt! Hier ist der Befehl!
[spricht] Bitte tausendmal um Entschuldigung, Signor, bitte tausendmal um Entschuldigung, daß ich nicht früher so klug war! Ich danke für die gütige Erinnerung.
[singt] Tambour, so trommle denn zur Ruh,
und ihr hört mir gelassen zu!

Der Tambour rührt nach allen vier Seiten hin die Trommel.

Alle
Seid still! Was mag das wieder sein?
Was Neu's von Friedrichs Alberei'n!

Brighella [liest das Gesetz vor]
``Wir, tief entwürdigt durch das greuliche Überhandnehmen abscheulicher Liederlichkeiten und Lasterhaftigkeiten in unserer gottlosen und verderbten Stadt, fühlen uns zur Wiederherstellung eines reineren und gottgefälligeren Wandels, sowie zur Verhütung größerer Ausschweifungen bewogen, mit exemplarischer Strenge den Grund und die Wurzel des Übels zu vertilgen. Wir befehlen kraft der uns verliehenen Gewalt hiermit: Der Karneval, dieses üppige und lasterhafte Fest, ist aufgehoben, und bei Todesstrafe jede Gebräuchlichkeit desselben verboten; alle Wirtschaften und Belustigungsörter sollen aufgehoben
und geräumt werden, und jedes Vergehen des Trunkes sowie der Liebe werde fortan mit dem Tode bestraft.
In namen des Königs sein Statthalter Friedrich.''

Alle [lachend]
Ha ha ha ha! Welch neuer Spaß!

Luzio
Nun weiß man doch, woran man ist!
Es lebe Friedrichs Majestät!

Alle
Er lebe hoch, der gute Christ!

Brighella
Gott, welche Frechheit nehm' ich wahr!

Dorella
Jetzt wird die Sache spaßhaft gar!

Luzio
Was, keine Liebe, keinen Wein,
und endlich gar kein Karneval!

/ Alle [außer Brighella]
| Der deutsche Narr, auf, lacht ihn aus,
| das soll die ganze Antwort sein;
| schickt ihn in seinen Schnee nach Haus,
| dort laßt ihn keusch und nüchtern sein.
| Brighella
| Jetzt wird's zu toll, ich halt's nicht aus!
| Kann man so frech und schamlos sein!
| Bin ich aus dem Gedräng' heraus,
\ dann laß ich nie mich wieder ein!

Claudio wird von mehreren Sbirren als Gefangener gebracht.

Antonio
Wen bringt man dort? Seht hin!

Luzio
Was ist? 's ist Claudio! Was, gefangen!

Claudio
Gefangen! s'ist das Schlimmste nicht,
fragt nur noch weiter, und gar bald erfahrt ihr,
was mir nicht lieb!

Luzio
Sprich doch, was legt man dir zur Last?

Claudio
So viel nur, mir den Tod zu geben!

Luzio
Den Tod?

Alle
Den Tod! Ha, wen erschlug er?

Luzio
Begingst du Hochverrat?

Alle
Hochverrat?

Claudio
Nicht doch! - Ich liebte nur!

Luzio
Du liebtest nur? Und nun?

Claudio
Kennst du es nicht, des Toren Friedrichs neu Gesetz?

Luzio
Ich lache drüber, tu es auch!

Claudio
Schon morgen! - Lache, wer da kann!

Alle
Schon morgen! Gott! Weil er geliebt!
Das ist zu viel, das ist zu toll!

Claudio
Dorella? Wie? So treff' ich dich?
Wie kamst du hierher, sprich?

Dorella
Ach, Claudio, zwar seid ihr selbst in Not,
doch seht, auch ich bin wahrlich schlimm daran;
als Isabella, eure Schwester,
ins Kloster als Novize trat,
entließ sie mich aus ihrem Dienst; -
in jenem Weinhaus dient' ich nun,
und heute werde ich mit allen
gefangen und davongeführt.

Claudio
Du warst mir lieb und tust mir leid,
ich helf' dir gern, wenn mir man hilft!

Luzio
Was ist zu tun? Ich glaub' doch kaum,
daß es ernst dem Statthalter ist!

Antonio, Angelo, Chor
Wenn auch, wir wollen ihn befrein!

Claudio
Ihr kennt nicht Friedrichs Festigkeit!

Luzio
Den Narren, ja, ich kenne ihn!
Nicht warmes Fleisch, noch warmes Blut
schließt seine steife Seele ein;
der König kennt wohl seine Treue,
den strengen, unbeugsamen Sinn,
und setzt ihn deshalb über uns.

Claudio
Er ist ein Ehrenmann!

Luzio
Ein Narr!
Mag er in unsrer heißen Luft
vor Frost vergehn, wir bleiben heiß,
und fürchten soll er unsre Glut!

Claudio
Der fürchtet nichts! Nur Eines bleibt,
wovon ich Rettung hoffen kann, -
hör mich, mein Luzio! -
Du kennest jenen stillen Ort,
das Kloster der Elisabeth;
die treue Schwester weilet dort
und weiht sich einsamem Gebet!
O eile, Freund, zu ihr dahin,
sprich sie um Hilfe für mich an,
das Schwesterflehn den harten Sinn
erweiche diesem kalten Mann!
Sag ihr, wenn auch ein Fehler sei,
was ich beging, ich mach' ihn gut;
bewege sie, daß sie verzeih',
dann bau' ich ganz auf ihren Mut!

/ Alle
| Wo soll das noch mit allem hin,
| vor Wut und Ärger glühen wir!
| Wut und Verzweiflung kocht in mir!
| So eines einz'gen Narren Sinn
| raubt alle Lust und Freiheit hier!
| Luzio
| Zu deiner Schwester eil' ich hin,
| durch sie bereit' ich Rettung dir.
| Erweicht ihr Fleh'n nicht seinen Sinn,
| so kommt die Hilfe dir von mir.
| Von mir dir Rettung!
| Ich eile, Freund, zu ihr dahin!
| Claudio
| Allein von ihr!
| O eile, Freund, zu ihr dahin,
| denn Rettung kommt allein von ihr!
| Ich kenne ihren klugen Sinn
| und ihre Treu' bringt Hilfe mir!
| Nur von ihr kommt Rettung!
| O eile, Freund, zu ihr dahin,
| nur ihre Treu' bringt Hilfe mir!
| Brighella
| Wie bring' ich nach der Stadt sie hin,
| das Volk scheint sehr verdächtig mir!
| Ihr Droh'n verwirrt mir ganz den Sinn,
\ ach, ich wollt', ich wär' hinweg von hier!

Alles zerstreut sich nach und nach im Tumult. Brighella und die Sbirren brechen sich mit ihren Gefangenen mit großer mühe Bahn durch das Volk.

 

 

Zweiter Akt

Dritter Akt

Obra

 Libretto

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