Der Abri TD 3 liegt
westlich des Fort de Douaumont als Nachbarwerk von Abri TD 2 in
der Parzelle 427.
Der
Bunker,
auch als "Infanteriewerk 323"
und
"Abri 2408" bezeichnet, wurde in den Jahren
1908-1909 von den Franzosen erbaut.
Die
Anlage besteht aus 2 großen Mannschaftsräumen für 100
sitzende Soldaten
(1/2 Kompanie), einer Küchenecke, der Außenlatrine und der
Zisterne im Untergeschoß.
Die 2 Ruheräume sind jeweils 10 m lang
und 4 m breit. Die Bunkerdecke besteht aus Eisenbeton und hat
eine Stärke von 1,60 m; die Außenmauern sind 2 m stark. Die
vorgezogene Schutzfassadenmauer beträgt Bodenkante 1,5 m und
die Deckenkante 1 m.
Das Werk war von einem Drahthindernis umgeben.
Am
4. April 1916 erreichten deutsche Soldaten des
Infanterie-Regimentes Nr. 48 zum ersten Mal das Abri TD 3,
südwestlich des Fort de Douaumont. Unter
großen
Verlusten mußten sich die Angreifer aber wieder
zurückziehen.
Am
20. März 1916 erfolgte ein Angriff des Infanterie-Regiments
Nr. 117. Auch dieser mit Unterstützung von Flammenwerfern
gestarteter Eroberungsversuch, scheiterte an dem energischen
Widerstand der französischen Bunkerbesatzung.
Die
nächsten Versuche im Mai 1916 mißlangen ebenfalls. Erst das 1.
bayerische Infanterie-Regiment konnte am Vormittag des 1. Juni
1916 das Abri TD 3 stürmen.
Am
7. Juni 1916 wurde das Werk dann von französischer Artillerie
in Brand geschossen. Die deutsche Besatzung starb an den Folgen
einer Handgranatenexplosion in den Flammen.
Leutnant Engelhardt,
Angehöriger des Jäger-Bataillons 10, berichtet in einem Brief
über seine Ankunft im Infanteriewerk, Tage nach der Explosion:
Tote
liegen herum. Es muß heiß gekämpft worden sein an dieser Stelle
... Furchtbarer Dunst kommt uns entgegen ... Immer und immer
wieder stöhnen die Schwerverwundeten; es liegen noch mehrere
Franzosen und Deutsche hier. Wie lange mochten sie schon liegen,
5- 7 Tage und Nächte, ohne einen Tropfen Wasser! Entsetzlich! ...
Da was ist das? Die französischen Granaten kommen näher und
näher ... Da plötzlich fegt eine Granate mitten in das Werk
hinein ... Die nächste Granate! Volltreffer. Der Raum ist
im Augenblick mit Phosphor angefüllt. Sie schießen mit
Brandgranaten. Die Gase rauben einem den Atem. Es gibt ein
furchtbares Durcheinander! Alles drängt hinaus. wir können den
Eingang nicht finden ... Endlich ist der Ausgang gefunden ...
Die
Ruine des Infanteriewerkes liegt westlich des Fort de Douaumont
und
östlich
der Straße D 913. Die Betondecke des Bunkers ist herabgestürzt.
Nahe
der Straßenkreuzung Fort/ Dorf
Douaumont und der Abris TD 2 und TD 3 liegt noch der
"Londoner Graben".
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