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ABRIS DES COMBAT
ABRI DE COMBAT TD 3

Südöstliche Teilansicht von TD 3, 1993

Der Abri TD 3 liegt westlich des Fort de Douaumont als Nachbarwerk von Abri TD 2 in der Parzelle 427.

Der Bunker, auch als "Infanteriewerk 323" und "Abri 2408" bezeichnet, wurde in den Jahren 1908-1909 von den Franzosen erbaut.

Die Anlage besteht aus 2 großen Mannschaftsräumen für 100 sitzende Grundriss und Seitenansicht von TD 3Soldaten (1/2 Kompanie), einer Küchenecke, der Außenlatrine und der Zisterne im Untergeschoß. 

Die 2 Ruheräume sind jeweils 10 m lang und 4 m breit. Die Bunkerdecke besteht aus Eisenbeton und hat eine Stärke von 1,60 m; die Außenmauern sind 2 m stark. Die vorgezogene Schutzfassadenmauer beträgt Bodenkante 1,5 m und die Deckenkante 1 m. Das Werk war von einem Drahthindernis umgeben.

Am 4. April 1916 erreichten deutsche Soldaten des Infanterie-Regimentes Nr. 48 zum ersten Mal das Abri TD 3, südwestlich des Fort de Douaumont. Unter großen Verlusten mußten sich die Angreifer aber wieder zurückziehen. 

Am 20. März 1916 erfolgte ein Angriff des Infanterie-Regiments Nr. 117. Auch Südöstliche Teilansicht von TD 3, 1993 dieser mit Unterstützung von Flammenwerfern gestarteter Eroberungsversuch, scheiterte an dem energischen Widerstand der französischen Bunkerbesatzung.

Die nächsten Versuche im Mai 1916 mißlangen ebenfalls. Erst das 1. bayerische Infanterie-Regiment konnte am Vormittag des 1. Juni 1916 das Abri TD 3 stürmen. 

Am 7. Juni 1916 wurde das Werk dann von französischer Artillerie in Brand geschossen. Die deutsche Besatzung starb an den Folgen einer Handgranatenexplosion in den Flammen. 

Leutnant Engelhardt, Angehöriger des Jäger-Bataillons 10, berichtet in einem Brief über seine Ankunft im Infanteriewerk, Tage nach der Explosion: 

Tote liegen herum. Es muß heiß gekämpft worden sein an dieser Stelle ... Furchtbarer Dunst kommt uns entgegen ... Immer und immer wieder stöhnen die Schwerverwundeten; es liegen noch mehrere Franzosen und Deutsche hier. Wie lange mochten sie schon liegen, 5- 7 Tage und Nächte, ohne einen Tropfen Wasser! Entsetzlich! ... Da was ist das? Die französischen Granaten kommen näher und näher ... Da plötzlich fegt eine Granate mitten in das Werk hinein ... Die nächste Granate! Volltreffer.  Der Raum ist im Augenblick mit Phosphor angefüllt. Sie schießen mit Brandgranaten. Die Gase rauben einem den Atem. Es gibt ein furchtbares Durcheinander! Alles drängt hinaus. wir können den Eingang nicht finden ... Endlich ist der Ausgang gefunden ...

Der "Londoner Graben", 2003Die Ruine des Infanteriewerkes liegt westlich des Fort de Douaumont und östlich der Straße D 913. Die Betondecke des Bunkers ist herabgestürzt.

Nahe der Straßenkreuzung Fort/ Dorf Douaumont und der Abris TD 2 und TD 3 liegt noch der "Londoner Graben".

 
Quellen und Literatur:
  • Balck, Wiliam: Jäger-Bataillon 10, Oldenburg 1924. 
  • Broede, Wolfgang: Das Infanterie-Regiment Nr. 48, Berlin 1935. 
  • Hartmann: Das Bayerische 1. Infanterie-Regiment, München 1922. 
  • Offenbaecher, Kurt: Das Infanterie-Regiment Nr. 117, Oldenburg 1931. 
  • Reichsarchiv (Hg.): Schlachten des Weltkrieges, Bd. 15, Oldenburg 1929. 

Abbildungen:

  • Erich Kassing.

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