Pamard-MG-Kasematten
liegen u.a. in der Nähe des Fort de Tavannes nahe der Straße
D 913, im
Brûle-Wald; östlich Fort de Souville; nahe des Panzerturms
beim Fort de Souville und nahe Fort de Génicourt.
Benannt
wurden diese MG-Kasematten
vom Typ Pamard nach dem Capitaine Léon Pamard. Um
Verdun gab es ungefähr 23 Exemplare, die erstmals Mitte
1916 aufgeführt wurden.
Die
erstmals Mitte 1916 in Bauplänen erwähnten Kasematten
bestanden aus einem Betonbau mit Stahlkalotte, die an der
Stirnseite ein oder zwei Scharten besaß. Die Decke
besaß eine Stärke von 15 cm, die Stirnseite maß 18
cm. Zur
Bewaffnung der Anlage gehörten 2
St.-Etienne-Maschinengewehren in Wechsel- und Schwenklafette.
Die
beiden Pamard-Kasematten M 1 und M 4 und der Maschinen-
gewehrstand M 5 beim Fort de Tavannes bildeten die
Exponenten des Stollennetzes, das zwischen Mitte 1916 und 1918
unter dem Fort in 10 m Tiefe vom Festungsdienst
der 2e Armée errichtet worden war.
Die
Kasematten wurden an den beiden Eckpunkten des Forts eingebaut
und dienten zur Verstärkung des Forts, da diese Anlage über
keine Panzerversenktürme verfügte. 2
gepanzerte
Trichteröffnungen mit 2 Schießscharten für 2 leichte
Maschinengewehre bildeten die beiden MG-Kasematten am Fort de
Tavannes.
Eine
senkrechte Scharte, die jedem die Möglichkeit gab, einen
vorgeschobenen Beobachter einzusetzen oder einen Mörser bzw.
ein
Raketenstartgerät zu gebrauchen,
ergänzten
die Abwehr des am rechten Maasufer einzigartigen befestigten
Werkes.
Die
beiden MG-Pamard- Kasematten, die heute einige hundert
Meter vom Fort de Tavannes entfernt liegen,
unterscheiden sich in ihrer baulichen Art ein wenig von denjenigen,
wie sie zum Beispiel um das Fort de Souville eingebaut worden
sind.
Der
Einbau der beiden MG-Pamard-Kasematten M 1 und M 4 außerhalb
des Fort de Tavannes wurde im Herbst 1916 vollzogen. In diesem
Zeitraum war der schwere deutsche Artilleriebeschuß gegen das
Fort de Tavannes doch erheblich zurückgegangen. Beide
MG-Pamard-Kasematten griffen allerdings nicht mehr wesentlich
in die Schlacht vor Verdun ein.
Sie blieben ohne Bedeutung für das militärische
Geschehen.
Bald
nach Beginn der deutschen Offensive gegen Verdun wurde das
Fort de Tavannes mit Granaten bis zum Kaliber 42-cm belegt! Am
7. Mai 1916 konnte der Volltreffer einer deutschen
42-cm-Granate das Fort de Tavannes erheblich beschädi- gen.
Während
des Krieges gelang es der Besatzung des Fort de Tavannes die
Straße von Etain nach Verdun und das Kampfgebiet zwischen den
Fort de Vaux und Fort de Souville wirkungsvoll zu schützen.
Im Zuge der Kämpfe um Verdun modernisierten die Franzosen das
Fort und erweiterten das Stollensystem.
Im
Juni 1916 verfügte die Besatzung des Forts über zwölf
Maschinen- gewehre und zwei 5,8-cm-Geschütze.
Mit
der Aufgabe des Fort de Vaux
durch die Franzosen erhöhte sich noch
einmal
die Besetzungsgefahr für das Fort de
Tavannes.
Mitte 1916 begann
die Besatzung mit dem Bau eines bis zu zehn Metern tiefen
Stollensystems.
Dem
deutschen Angriff vom 11. Juli 1916 ging ein starker
Giftgasangriff voraus, an dessen Folgen der Kommandant des
Forts nach langem Leiden im Dezember 1916 erlag. Die deutschen
Angriffsspitzen tauchten nur 850 Meter vom Fort entfernt an
der Tavannes-Schlucht auf.
Im
August und September 1916 erfolgten weitere deutsche Angriffe
bis in die Nähe des östlichen Einganges des Tunnels von
Tavannes.
Ab Mitte Dezember 1916 war das Fort de Tavannes wieder in sicheren Händen
und der deutsche Artilleriebeschuß
verlor erheblich an Bedeutung.
Die
genannten MG-Kasematten befinden sich in einem relativ guten
Zustand und können von außen besichtigt werden.
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