Auf den Spuren Wernher von Brauns,
John Waynes und John Wesley Powells



Southwest USA April 98



Arizona, New Mexico, Colorado und Utah

In diesem Jahr hatten wir uns wieder einmal eine etwas größere Expedition vorgenommen. Da wir dem südwestlichen Teil der Vereinigten Staaten noch keinen Besuch abgestattet hatten und interessante Berichte über Kanufahrten auf dem Green River in Utah unser Interesse angestachelt hatten, sollte es in diesem Jahr ins Four Corners Gebiet gehen. Das ist nach Aussage der Kartographen der einzige Platz in Nordamerika, wo 4 Staaten, nämlich Arizona, New Mexico, Colorado und Utah, einen gemeinsamen Grenzpunkt haben. Als Besonderheit hatten wir uns sogar eine deutschsprachige Reisebegleitung in Person unseres Großcousins Robert einfliegen lassen, der sich als unersetzliche Bereicherung unseres Teams erwies. Somit begann der Urlaub eigentlich schon am Tag vor unserer Abreise mit der ungewöhnlich pünktlichen Ankunft von LH418 in Dulles International Airport. Nach kurzer Zeit erschien Robert in Begleitung eines hünenhaften Schwarzen mit Lufthansaabzeichen. Nachdem ich mich ordnungsgemäß ausgewiesen hatte, konnten wir ihn in Schlepp nehmen. Der festliche Empfang mit Girlanden und Spruchbändern, den Micha geplant hatte, war einer Einladung zum Geburtstag eines von Michas Klassenkameraden zum Opfer gefallen. Auf der Heimfahrt holten wir ihn zunächst von Brent's Geburtstagsfeier ab, die unweit der Flughafenstraße ablief. Mit typisch amerikanischer Unkompliziertheit wurden wir alle zum Eistorte essen eingeladen und alle Gäste konnten Robert herzlich begrüßen, dessen Erscheinen Micha ausgiebig angekündigt hatte. Zuhause spielten die Jungen zuerst Basketball, später dann Baseball, während ich ein paar Hamburger brutzelte. Nachdem diese mit großem Appetit vertilgt waren, warf Chris den Computer an, um seine Lieblingsspiele vorzuführen. Zum Glück hatten wir ausreichend lange vorher unsere Siebensachen gepackt, so dass nur noch Restarbeiten zu erledigen waren. Zum Abschluss des Tages, der sich mit Sonne und 25 Grad Celsius von seiner freundlichsten Seite gezeigt hatte, spielten wir alle noch eine Stunde Basketball im Park. Um 10 Uhr fiel dann unter lebhaftem Protest die Klappe, für Robert nach einem kompletten 24 Stundentag. Wir hatten jedoch alle Schlaf nötig, war doch der Abflug für 10.30 Uhr am Sonnabend geplant. So hieß es dann um 6 Uhr aufstehen, frühstücken und diverse Restposten einpacken. Nach einem kurzen Abstecher in mein Institut holten wir Marcus ab, der für die folgenden 3 Wochen auf's Auto aufpassen sollte und dafür den Rücktransport unseres fahrbaren Untersatzes vom Baltimore-Washington International Airport übernahm. Trotz eines kurzen Staus auf der Interstate 95 waren wir rechtzeitig am Flughafen, wo unsere Boeing 727 von Delta schon auf uns wartete. Cincinatti erreichten wir immer noch pünktlich, wenn auch nach einer etwas schütteligen Reise, zumindest im letzten Drittel. Um 12.50 Uhr verließen wir Cincinatti in Richtung Süden mit unserer Anschlussmaschine nach Albuquerque, New Mexico. Leider hatte Mike sein Buch "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig", das er in den Ferien lesen sollte, in der Rücktasche des Flugzeugsitzes seines Vordermannes in Cincinatti liegenlassen. Während des Fluges konnten die Stewardessen nichts unternehmen, wir sollten in Albuquerque Delta informieren und eine Suchmeldung auslösen.

Im Flieger Mike's Klassenkameradin Fritzi (Frederike Haller) trafen wir beim Check-in, sie saß eine Reihe vor den Jungs. Alle drei belegten wieder eine komplette Reihe und freuten sich wie die Schneekönige. Diesmal saß Chris am Fenster, beim Flug nach Cincinatti war dort Roberts Platz gewesen. Mike fühlte sich am Gang am wohlsten. Die drei spielten abwechselnd mit Karten oder dem Palmpilot, erzählten Stories, machten Unfug und erforschten den Untergrund, den wir gerade überflogen. Im Ohiotal herrschte Überschwemmung. Dafür wurde es immer trockener, je mehr wir nach Westen kamen. Merkwürdige Kreise zeigten sich in der Landschaft, möglicherweise Zeichen von Bewässerungsanlagen. Die Landwirtschaft wurde immer spärlicher, nur noch in Flusstälern konnte man zuletzt noch Anbaugebiete erkennen. Ein geplanter Besuch beim Piloten klappte leider nicht, obwohl wir sehr nett die Stewardess gefragt hatten. Gegen Ende des Fluges baute Michael noch sein neuerworbenes Teleskop zusammen, um damit die Erdoberfläche näher in Augenschein zu nehmen.

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