|
In seiner ursprünglichen Bedeutung beschränkt sich die mediterrane Flora auf die Regionen im gesamten Randbezirk des Mittelmeers bis zu einer Tiefe von ca. 50-100 km in Richtung des Landesinneren. Heute wird der Begriff "mediterrane" Pflanzen auch für solche verwendet, die auf anderen Erdteilen unter ähnlichen klimatischen Bedingungen wachsen. Dazu zählen Kalifornien, Mittelchile, die Südwestspitze Südafrikas (Kapland) sowie Süd- und Südwestaustralien. In allen diesen Regionen, die bezogen auf die gesamte kontinentale Landmasse doch erstaunlich klein ausfallen, finden sich Pflanzen- und Pflanzgesellschaften, die sich an lange, heiße und trockene Sommer und feuchtkalte Winter, in denen es durchaus auf Minustemperaturen um 10-15 °C kommen kann, angepasst haben. Z.T. mehr als ein Drittel der gesamten Jahreszeit andauernden trockenen Sommerperiode entfällt auf die Ruhephase der Pflanzen.Viele von ihnen haben sich durch eine dicke Wachs- oder Filzschicht ihrer meist immergrünen Blätter gegen die sommerliche Austrocknung geschützt. Typische Verteter der Hartlaub-, Macchien- und Garrigue-Pflanzen sind beispielsweise im westlichen Mittelmeerbreich Quercus suber, Quercus ilex, Arbutus unedo, Spartium junceum und Nerium oleander. In der östlichen Mittelmeerregion finden sich z.B. Quercus coccifera, Arbutus andrachne und die Wildform der Säulenzypresse. Da in den letzten Jahrzehnten vor allem aus Südafrika und Californien viele trockenheitstolerante Pflanzen eingeführt wurden, ist es für den Laien oft schwierig, ursprüngliche, autochthone Pflanzengesellschaften zu erkennen bzw zu entdecken. Auch in mitteleuropäischen Landesteilen, die klimatisch der Mittelmeerregion sehr nahe kommen (Weinbergregionen, Oberrheintal, Kaiserstuhl u.a.) kann eine Kultivierung bestimmter mediterraner Pflanzen durchaus auch mit Erfolg versucht werden. |
|
|