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2. Die Amtsübernahme
Noch am Ende des alten Schuljahres traf ich meinen Vorgänger Walter Ochsenbein, der zwei Jahre lang die Schule in Aeschlen betreute. Er zeigte mir die Räume und Schränke, das Material und den runden Ofen, aber auch die Wohnung des Lehrers. Ab dem Estrich holte er ein verstaubtes Modell des neuen Schulhauses, das schon seit einem Jahr geplant sei und erzählte mir folgende Begebenheiten:
Hans Aebi (Ochsenbeins Vorgänger) betreute vier Jahre die Schule in Aeschlen. Er war ein Mensch, der sich gut in die bäuerliche Bevölkerung einfühlen konnte. Im Heuet griff er zur Gabel und machte sich bei den Nachbarn nützlich. Am Abend traf er sich ab und zu im "Hüsi", das übrigens ein schöner Bäre als Aushängeschild zierte und eigentlich "Bären" hiess, mit dem Wirt (Gottfried Graf) und einigen Bauern zusammen zu einem Glas Weissen und einem Jass. Wahrscheinlich lernte er dort auch Grafs Tochter besser kennen und entschloss sich nach vier Jahren, mit Ihr eine Familie zu gründen. Zum Hauptproblem wurde nun die Wohnung im Schulhaus, die ich im nächsten Abschnitt beschreiben werde. Hans Aebi erklärte, in solch unzumutbaren Wohnverhältnissen könne er nicht mit Frau und Kindern leben.
Nun schaltete sich der damalige Schulinspektor Heinz Balmer ein. Er war sehr besorgt, dass in dieser Zeit des Lehrermangels auch in seinen kleinen Gemeinden auf dem Lande die Stellen besetzt werden konnten. Deshalb bestand er darauf, dass der Gemeinderat von Aeschlen ein neues Schulhaus plante und versprach ihm, wenn sie mitmachten, "liefere" er ihnen ein Lehrerehepaar. Das gab sicher den Behörden viel zu denken und sie entschlossen sich, mit dem Schulinspektor zusammen zu planen. So ist das Modell entstanden, das mir Walter Ochsenbein vom Estrich holte, jedoch Hans Aebi hatte schon gekündigt, geheiratet und war nach Kiesen gezogen, denn er glaubte noch nicht an die Verwirklichung dieses Projektes innert nützlicher Frist. Für mich war das aber kein Problem. Ich liebte schon damals alte Sachen, ja, konnte mich sogar dafür begeistern, darin auf Entdeckungsreisen zu gehen.
Wenn Du meine Erinnerungen gelesen hast, trage Dich doch bitte in mein Gästebuch ein. Gerne nehme ich auch Kritik oder Lob entgegen.
Kapitel 3.1a. Lehrerwohnung 1
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