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9.2. Im Dienste der Gemeinde
Weitere Nebenämter kamen nach und nach dazu: Zwei Jahre war ich als "Schlauchsteher" in der Feuerwehr eingeteilt. Rudolf Kneubühl vom Schwand führte damals als Kdt. das ganze Korps.
Reusser Fritz vom Hubel und Scheidegger Ernst vom Allenberg schauten, dass unsere Handdruckspritze von 1883 durch starke Hände betrieben wurde. Ich besitze noch einen kleinen Film aus dieser Zeit. Vielleicht kann ich ihn bei passender Gelegenheit wieder einmal zeigen. 1957 wurde ich zum Fourier befördert. Dieses Amt führte ich aus, bis ich aus Altersgründen die Wehrdienste verliess.
Unser Gemeindeschreiber Gottfried Graf im Hüsi hatte schon mehrmals demissioniert. Der Gemeinderat unterliess es aber, einen Nachfolger zu suchen und überredete den Bisherigen immer wieder, weiter im Amt zu bleiben. Natürlich waren an den Gemeindeversammlungen die Stimmbürger mit dem Vorgehen des damaligen Gemeindepräsidenten Samuel Reusser vom Unterhaus einverstanden, denn Gottfried Graf war ein ausgezeichneter Gemeindeschreiber, und alle schrieben auf den ausgeteilten Wahlzettel "Der Bisherige" und somit war die Wahl eindeutig und auch gü;ltig. Das gelang dem Gemeinderat auch bis ins Jahr 1964. Dann erklärte Graf endgültig, er habe nun über 40 Jahre diese Arbeiten erledigt und jetzt wolle er wirklich in den Ruhestand treten. Jedes überreden sei zum Scheitern verurteilt. Nun kam Gemeindepräsident Samuel Reusser zu mir und erklärte mir die schwierige Situation. Da ich ja schreiben und rechnen könne, wäre ich der richtige Mann für dieses Amt.
Die Gemeinde Aeschlen lag mir schon damals sehr am Herzen. Obschon ich diese neue Herausforderung eigentlich nicht begehrte, sagte ich zu, die Arbeit zu übernehmen, bis sie einen Nachfolger gefunden hätten. Nun suchte natürlich niemand mehr weiter und alle waren zufrieden, dass sie einen Gemeindeschreiber und Bürgerregisterführer gefunden hatten. Erst nach sechs Jahren konnte ich dieses Amt wieder abgeben, wurde aber dann gerade in den Gemeinderat gewählt. Das Bürgerregister führte ich noch etwa 20 Jahre lang weiter, bis ich es 1988 an das Zivilstandsamt in Oberdiessbach übergeben musste. In dieser Zeit eröffnete ich 512 Familienblätter und schrieb 1506 Heimatscheine.
Aber als wichtigstes "Nebenamt" empfand ich natürlich  immer wieder meine Familie und ich versuchte möglichst viel Zeit für sie einzusetzen. Aber davon möchte ich hier nicht erzählen. Vielleicht später einmal.
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