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Frühjahrstagung der
Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Erlangen
Neueste Erkenntnisse über die kleinsten Bausteine der
Materie stehen im Mittelpunkt einer Frühjahrstagung der
Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die vom 19.
bis 23. März an der Universität Erlangen-Nürnberg
stattfindet.
Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der Physik
der Atomkerne und der so genannten
"starken Wechselwirkung". Sie ist eine
der vier fundamentalen Naturkräfte: Sie verhindert, dass
Atomkerne zerplatzen und prägt eine Klasse von
Elementarteilchen, die man als "Hadronen"
bezeichnet. Darüber hinaus reichen die Themen von der
As-trophysik bis zur Erforschung der flüchtigen
Neutrinos; außerdem wird der Bau neuer
Teilchenbeschleuniger diskutiert. Die Veranstalter
rechnen mit rund 400 Teilnehmern, darunter auch Gäste
aus dem Ausland. Ein Abendvortrag für die allgemeine
Öffentlichkeit blickt am 20. März zurück auf die
Anfänge des Kosmos und geht ein auf die subtilen
Unterschiede zwischen Materie und Antimaterie. Die Tagung
beginnt mit einem Beitrag über Neutrinos: Eigentümliche
Elementarteilchen, die etwa aus dem All kommend, meist
ungehindert die Erde durchqueren. Für diese
Geisterteilchen ist Materie ähnlich durchlässig, wie
Glas für einen Lichtstrahl - deshalb sind sie äußerst
schwer zu fassen. Seit langem ist offen, ob Neutrinos
eine winzige Masse besitzen oder - ähnlich wie
Lichtpartikel - masselos sind. Bestimmte radioaktive
Zerfälle könnten hierüber Aufschluss geben.
Sternbewegungen deuten darauf hin, dass Galaxien mehr
Materie enthalten, als direkt erkennbar ist.
Was macht die "dunkle", in astronomischen
Beobachtungen nicht-sichtbare, Masse aus? Neutrinos
gehören zu den Kandidaten.
Ein weiterer Vortrag am Ende der Tagung greift das Thema
"dunkle Materie" noch einmal auf.
In der Natur trifft man oft auf Symmetrien, so etwa
verhalten sich linke und rechte Hand (fast) wie Bild und
Spiegelbild. Symmetrische Formen gelten als ästhetisch.
Symmetrien spielen aber nicht nur in der Kunst, sondern
auch in der Mikrowelt eine zentrale Rolle. Bis Mitte des
vergangenen Jahrhunderts ging man davon aus, dass sich
grundlegende physikalische Prozesse nicht ändern, werden
sie spiegel-
verkehrt betrachtet und alle beteiligten Teilchen durch
deren Antiteilchen ersetzt. Man glaubte, die so genannte
CP-Symmetrie sei erhalten. Tatsächlich jedoch werden
diese Spielregeln nicht immer befolgt.
Und so ist es wohl einer bestimmten Eigenart von Materie
und Antimaterie zuzuschreiben, dass das Weltall nach dem
Urknall nicht wieder in einem Feuerball verging. Ohne
CP-Verletzung, so scheint es, würden wir nicht
existieren. Im kalifornischen Stanford läuft seit kurzem
eine Studie, die die CP-Verletzung anhand eines
besonderen Zwillingspaares aus Teilchen und Antiteilchen
unter die Lupe nimmt. Am so genannten BABAR-Experiment
sind auch Arbeitsgruppen aus Deutschland beteiligt. Der
Stand der Dinge wird in Erlangen vorgestellt.
Phänomene des Mikrokosmos - illustriert mit kleinen
Experimenten -
präsentiert auch Dr. Achim Stahl im Rahmen des
öffentlichen Abendvortrags
"Spieglein, Spieglein an der Wand ...
Symmetrien in der Natur". Das
"Spiegelkabinett" im Audimax der Universität
Erlangen-Nürnberg (Bismarckstraße 1) ist am 20. März
ab 20:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. In den
Nachwehen seiner Geburt durchdrang das Universum ein
exotischer Materiezustand: das "Quark-Gluon-Plasma".
Heute fristen Quarks ihr Dasein verborgen in Hadronen,
insbesondere im Innern der Kernbausteine: Sie werden dort
von Gluonen, den Überträgern der starken
Wechselwirkung, eingesperrt. Einst konnten sich Quarks in
der heißen Ursuppe des Quark-Gluon-Plasmas frei bewegen.
Mit Teilchenbeschleunigern ist es möglich, diesen
Zustand für Sekundenbruchteile annähernd nachzubilden.
Zu diesem Thema werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt,
unter anderem vom RHIC-Beschleuniger aus den USA.
Anlässlich der Tagung findet ein Pressegespräch statt,
zu dem Journalisten herzlich eingeladen sind.
Der Termin ist am Mittwoch, 21. März, um 11:30 Uhr im
Markgrafentheater, oberes Foyer
Theaterplatz 2 91054 Erlangen Neben über 250 Vorträgen
werden auf der Konferenz etwa 80 wissenschaftliche
Beiträge als Poster präsentiert. Derartige Plakate
nutzen besonders Nachwuchsforscher, um erstmals ihre
Arbeit vorzutragen. Für die beste Verknüpfung aus
gelungener Darstellung und interessanter Wissenschaft
wird am 21. März (12:45 Uhr) ein Preis verliehen.
Weitere Informationen
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) Postfach
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