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Fronleichnam


»Leib des Herrn«, lat. ðCorpus Christi, der (in der geweihten Hostie anwesende) Leib Christi. Das Fronleichnamsfest ist ein hohes kath. Fest, meist verbunden mit einer Prozession, gefeiert am 2. Donnerstag nach Pfingsten; 1246 aufgrund einer Vision der Nonne Juliana von Lüttich eingeführt. *)

aus: Bertelsmann Universallexikon 1995

 

Der deutsche Namen des Festes Fronleichnam stammt aus dem Mittelhochdeutsche und bedeutet soviel wie Herren-Leib.Das Wort "fron" heißt "Herr" und "lichnam" meint den lebendigen Leib. Der ursprünglichen lateinischen Ausdruck lautete "festum sanctissimi corporis Christi", also "Fest des heiligsten Leibes Christi". "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" ist der heutige offizielle Namen für Fronleichnam.

Juliana von Lüttich habe, so wird berichtet, beim Beten den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt gewesen sei. Christus habe ihr erklärt, daß "der Mond die Kirche bedeutet, der dunkle Fleck darin das Fehlen des Festes zum heiligen Altarsakrament". Auf Anregung Julianes führte Bischof Robert von Lüttich, das Fronleichnam-Fest 1246 in seiner Diözese ein. Papst Urban IV. legte 1264 fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten in der ganzen Kirche zu feiern sei und Papst Johannes XXII. sorgte 1317 dafür, daß das Fest in der ganzen abendländischen Kirche begangen wird. Fronleichnamsprozession fanden erstmals in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Köln statt. Die Teilnahme an der Prozession schwankte zwar, aber es setzte sich immer wieder die Überzeugung durch, daß sie fester Bestandteil dieses Festes ist.

Anmerkungen:
Für die Christen der ersten Jahrhunderte war dieses Fest also völlig unbekannt! Hatte Jesus, als er das Abend-/Gedächtnismahl erstmals unmittelbar vor seinem Tode einsetzte und seine Jünger anwies, es immer und immer wieder zu begehen, es vergessen, das Fronleichnamfest einzusetzen? Wohl kaum.
Wollte die Katholische Kirche zu jener Zeit die falsche Lehre von der Eucharistie festigen? Gegen Ende des 12. Jahrhunderts u. Z. griffen die Waldenser die Lehren und Bräuche der katholischen Kirche aufs heftigste an. So z.B. die Lehre vom Fegefeuer, die
Gebete für die Toten, die Marienverehrung, die Gebete für die „Heiligen", die Verehrung des Kruzifixes, die Ablässe, die Eucharistie und die Kindertaufe.
In welchem Zustand befand sich die Kirche damals? Zur religiösen Situation im 11. und 12. Jahrhundert heißt es in dem Werk Revue d'histoire et de philosophie religieuses: „Im 12. Jahrhundert stieß man sich wie schon im vorherigen Jahrhundert ständig an der Moral der Geistlichkeit, ihrem Überfluß, ihrer Korruptheit und ihrer Unsittlichkeit, aber hauptsächlich waren ihr Reichtum und ihre Macht, ihre geheimen Absprachen mit den weltlichen Gewalten und ihr kriecherisches Wesen Gegenstand heftiger Kritik."
Gemäß dem Verständnis der katholischen Kirche dient das „heilige Meßopfer" zum ständigen Gedächtnis und zur blutlosen Erneuerung des „Kreuzesopfers" Jesu. Doch aus den Christlichen Griechischen Schriften im allgemeinen und insbesondere aus dem Brief des Paulus an die Hebräer geht klar hervor, daß das Opfer Jesu ein vollkommenes Opfer war. Sein Werk war vollständig. Es benötigte keine Hinzufügungen, Wiederholungen oder Verbesserungen, und diese konnten auch keinen Einfluß darauf nehmen. Das Opfer wurde „ein für allemal" dargebracht (Hebräer 7:27, 28).

 
     
 

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