Silvester Silvester-Bräuche aus Aberglaube Wenn in der Millenniumsnacht wieder zigtausende Kracher und Raketen in die Luft gejagt werden, dann hat das seinen Ursprung in altem Aberglauben. Mit Trommeln, Schellen, Peitschenknallen und Saublasen wurde früher das alte Jahr zu Grabe getragen. Dämonen sollten verschreckt werden. Schließlich war die Zeit zwischen Heiligabend und Dreikönig die Zeit der „Zwölfnächte“. Hier konnte, so der Volksglaube, Übersinnliches geschehen, die bösen Geister mussten abgewehrt werden. Zu den Prophezeiungsspielen gehörte im vergangenen Jahrhundert das Bibelstechen. Dabei wurde in der Nacht der Jahreswende mit dem Daumen seitlich die Bibel geöffnet und dann blind auf eine Stelle gehalten. Was hier im Bibeltext stand, sollte Aufschluss übers nächste Jahr bringen. Brotteig sagt Zukunft voraus Deutlich waren da schon das „Glücksgreifen“. Aus Brotteig wurden kleine Figuren gemacht: ein Ring für die Heirat, Geldstücke, ein Baby, ein Totenkopf. Diese wurden unter Bechern verborgen. Wie beim Hütchenspiel wurden die Becher verschoben. Dann deckte der Kandidat auf — und las seine Zukunft. Dabei kam es auf die Reihenfolge an, ob das Ergebnis freudig (erst Heirat, dann Baby) oder pikant (umgekehrt) war. Für den Blick in die Zukunft fanden die Menschen viele Wege: In zwölf Eier- oder Zwiebelschalen wurde Salz gestreut — je nachdem, ob und in welcher Schale das Salz trocken blieb oder nass wurde, wurde die Wetterlage interpretiert. Glücksgroschen von den Römern Der Ausdruck „Schwein gehabt“ kommt von der Idee, dass die Sau ein Glücksbringer ist. Der Glücksgroschen ist ein Brauch, der von den Römern kommt. Diese opferten zu Silvester den Göttern Münzen und schenkten einander Geld. Später war es üblich, Dienstboten mit Geld am Neujahrsmorgen zu danken. Während das Feuerwerk in früher Zeit eher am Hofe üblich war, machte das Volk zum Ausgleich in der Silvesternacht und auch am Neujahrsmorgen von Schusswaffen Gebrauch. Am 1. Jänner wurde in die Bäume geschossen, um eine gute Ernte zu haben. |
|||