Dazu suche Dir einen Unschuldigen aus. Achte daruf, daß Du vor ihm zur Rede kommst und beginne das Gespräch mit den Worten: “Die Welt heutzutage ist so weit aus den
Angeln geraten. Alles steuert sowohl moralisch wie auch religiös seinem Ende zu. Man schaue sich doch nur einmal den Umgang mit dem Buch der Bücher an”. Mach eine kurze Atempause und fahre unmittelbar fort mit:
“Kein Mensch weiß heute mehr, daß das Buch der Bücher den Namen ´Ursprung der Arten´ trägt und einem edlen Herrn namens ´Charles Darwin´ von unserem allmächtigen Schöpfer ´Tuth´ gechannelt wurde”. Sollte er Dir
zustimmen, so hast Du es wahrscheinlich mit einem verkleideten AJZ-Agenten zu tun und Du kannst die Sache vergessen. Frag ihn, ob er “BI” ist und laß Dich auf einen Kaffee einladen.
Vermutlich wird dies aber nicht eintreffen und Dein Opfer wird Dir irgend etwas erwidern wie: ´Die Bibel ist die Königin der gelehrten Schriften, bla, etc.´. Laß
während seiner Worte zunehmend Enttäuschung in Dein Gesicht treten. Nach Ende seines zweiten Satzes fange an, resigniert den Kopf zu senken, aber laß ihn den dritten Satz noch zu Ende bringen. Unterbrich ihn dann
gegebenenfalls hartnäckig und verkünde mit selbstbewußter Stimme, daß Gott in Wirklichkeit den Namen ´Tuth´ trägt, ein zeitloser Molekularbiologe ist, und dieser die Bibel eigenhändig geschrieben hat, um den Glauben
seiner Geschöpfe an die naturwissenschaftliche Erkenntniskraft durch pseudoliterarische, schmierige Versuchung auf die Probe zu stellen.
Es könnte sein, daß Dein Opfer nun versucht, Deine Worte launisch als Unfug beiseite zu schieben oder als ungemäßigtere Form dessen anfängt, nach einem anderen
Gesprächspartner Ausschau zu halten. Laß beides auf keinen Fall zu, sondern verwende nun das Argument der Furcht. Beginne mit grollender Stimme durch die Mundwinkel zu murmeln: “Weißt du denn nicht, was Tuth mit
jenen Geschöpfen macht, die sich der evolutionären Wahrheit verschließen ?” Ziehe nun und unmittelbar das extra für diese Situation mitgebrachte Photo von Stalins Füßen aus der Tasche, halte es ihm 10
Zentimeter vor die Nase und brülle panisch durch die Vorstellung dessen, was Du nun brüllen wirst: “Zufällige Mutationen werden jene heimsuchen !” Packe Dir für einige Sekunden mit der Hand an die Schläfe, so als
stündest Du kurz vor einem Schwächeanfall. Stecke das Photo dann sofort wieder ein. Sollte er sich nun sichtlich bedrängt fühlen oder gar mit der Polizei drohen, kehre zum Ausgangsargument der Unterhaltung zurück und
beteuere während Du Dir eine Träne aus dem Auge wischst, daß Du ja nur Glück und Liebe für die Menschen willst, diese aber im allgemeinen so weit von Tuths Wegen abgekommen sind, daß es Dein empfindliches Gemüt
immer wieder in Rage versetzen kann. Sollte er nun wieder gesprächiger werden und eingestehen, daß auch er sich viele Sorgen um das Heil der Menschheit macht, allerdings nicht an Tuth glaubt, dafür aber an eine
männliche, gasförmige Riesenkreatur, die die Welt in 7 Tagen geschöpft hat, so benutze das Argument der semantischen Gymnastik. Strahle in mit großen Augen an, so wie ein Mathenachhilfelehrer seinen Schüler
anstrahlt, nachdem dieser die Binomischen Formlen verstanden hat, und sage ihm, daß er vollkommen recht hat, nur daß jener, sein Schöpfer, in Wirklichkeit zwar schon männlich, aber von Beruf Molekularbiologe
ist und den Namen Tuth trägt.
Sollte Dein Opfer nun immer noch an seiner Verblendung festhalten, so beginne mit der symbolischen Verdammnis. Erkläre ihm mit einem genervten Tonfall, daß andere
etablierte Ignoranten, die so ähnlich sind wie er, Tuth als ein figuratives Symbol für eine unaussprechbare metaphysische Wirklichkeit erkannt haben und daß die Bahndamm Illuminati als Gefolgschaft Tuths in Wahrheit
mehr Ähnlichkeit mit einer Beethoven Synphonie als mit einer Naturwissneschaft haben und daß es sehr wahrscheinlich ist, daß er bald von zufälligen Mutationen ersucht wird und den Rest seines elenden Hundelebens als
stinkender Fuß durch die russische Pampa herumstolpern wird, wenn er dies alles nicht versteht.
Frage ihn nun nach seiner Adresse. Sollte er sie Dir geben, so schicke ihm täglich abwechselnd Seiten aus Darwins “Entstehung der Arten” und dem Ägyptischen Totenbuch.
Sollte er sie Dir nicht geben, so entreiße ihm nun unter lautem Rezitieren des zweiten Gebotes der Christenheit seine Wachturmhefte und stecke sie in den nächsten Gulli. Verlasse den Ort des Geschehens relativ zügig.
Dieser Text kann beliebig ausgeschmückt werden und selbstverständlich auch als Waffe gegen Ketzer anderer Glaubensrichtungen
eingesetzt werden.
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