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Aktuelle Meldungen bei MM-Physik 27. Jan.2000 © email: Krahmer |
2000
das Jahr der Physik und Schulphysik
(BMWU - DPG)
Jürgen Miericke Die deutschen Physikerinnen und Physiker und natürlich auch die Physiklehrerinnen und Physiklehrer können im Jahr 2000 ein einzigartiges Ereignis erleben. Die Bundesregierung hat zusammen mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft das Jahr 2000 zum "Jahr der Physik" erklärt. Mit dieser Entscheidung wird die Bedeutung der Physik für das nächste Jahrhundert betont. Warum ausgerechnet die Physik? In einer Presseerklärung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird folgendermaßen argumentiert: Für die Bundesregierung hat die Grundlagenforschung eine ausgesprochen hohe Priorität. Der Physik als fundamentaler Naturwissenschaft kommt dabei eine besondere Rolle zu. Seit Jahrhunderten ist sie eine der tragenden Säulen unserer Kultur, sie hat darüber hinaus eine Schlüsselfunktion für die Weiterentwicklung der Technik und spielt damit eine entscheidende Rolle für die zukünftige internationale Konkurrenzfähigkeit unseres Landes. Die Dynamik etwa im Bereich der Informationstechnologien wäre ohne die Fortschritte der physikalischen Grundlagenforschung undenkbar. Gerade die jungen Wachstumsbranchen hängen an der Nabelschnur der großen Mutter Physik: Kein PC oder Laptop ohne die Revolution der Halbleitertechnologie, kein CD-Spieler ohne die Fortschritte der Lasertechnologie, keine Kernspintomographie ohne Atomphysik, Kernphysik und Supraleitung. Dass die physikalische Forschung als entscheidender Faktor für den Fortschritt in den angewandten Wissenschaften eine entscheidende Funktion für den Wirtschaftsstandort Deutschland hat, ist unumstritten. Viel zu wenig verbreitet ist dagegen das Bewusstsein dafür, dass die Kultur und das Weltverständnis der modernen Gesellschaft - vom Urknall bis zum Ultraschall - entscheidend durch die Naturwissenschaften, und vor allen Dingen durch die Erkenntnisse der Physik, geprägt ist. Das "Jahr der Physik" hat ein kommunikatives Konzept. Alle Aktivitäten werden sich an die interessierte Öffentlichkeit richten. Das Motto soll sein: "Die Wissenschaftler gehen auf die Menschen zu, sie suchen das Gespräch". Das "Jahr der Physik" steht auf vielen Säulen. Zum einen wird es Programmveranstaltungen zu ausgewählten Themen in Berlin und Bonn geben; zum anderen werden zahlreiche Satelliten-Veranstaltungen der Universitäten, der Forschungseinrichtungen und anderer wissenschaftlicher Gesellschaften sowie Aktivitäten der Schulen das "Jahr der Physik" zu einem ganzjährigen öffentlichen Ereignis machen. Die traditionellen Frühjahrstagungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Dresden, Regensburg, Bonn, Potsdam und Bremen werden ganz im Zeichen des "Jahres der Physik" stattfinden. Das 20. Jahrhundert wird seinen Platz in der Geschichte vor allem wegen seiner wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften einnehmen. Die Wahl von Albert Einstein zum "Mann des Jahrhunderts" durch das amerikanische Nachrichtenmagazin "Time" bestätigt diese Einschätzung. Einsteins Theorien legten den Grundstein für die spektakulärsten Entwicklungen: die Erforschung des Kosmos und die Atomspaltung, die die Basis für die Atombombe bildete. Abschließend meine persönliche
Bitte an die Physiklehrerinnen und Physiklehrer in
Bayern. Machen Sie mit beim Jahr der Physik. Zeigen Sie
Ihren Schülern, was Physiker können, lassen Sie Ihre
Schüler Physik kreativ erleben, begeistern Sie ihre
Schüler für physikalische und technische Aspekte des
Lebens. Vielleicht gelingt es uns, dass das Jahr 2000
auch zu einem "Jahr der Schulphysik" wird. |
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Vorstandsmitglied
im Fachverband Didaktik der Physik in der DPG |
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