Aktuelle Physik 16. November 2001 © email: Krahmer |
Pressemitteilung Technische Universität München, 16.11.2001 TUM-Physiker in Nature: Zeitlupenkamera erfasst Millionstel von Milliardstel Sekunde Von Dieter Heinrichsen M.A.
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Am Physik-Department
der Technischen Universität München ist es
Forschern vor kurzem gelungen, einen der schnellsten in
der Natur ablaufenden Vorgänge zu beobachten: Den Aufbau
von Vielteilchen-Wechselwirkungen. Darüber berichtet das
Wissenschaftsmagazin Nature in seiner aktuellen Ausgabe
vom 15. November 2001. Die Wissenschaftler um
Privatdozent Dr. Alfred Leitenstorfer entwickelten dazu
eine grundlegend neuartige Zeitlupenkamera mit
unvorstellbar hoher Auflösung. Vorgänge, die innerhalb
von nur wenigen Femtosekunden ablaufen, können
damit studiert werden. Eine Femtosekunde entspricht einem
Millionstel einer Milliardstel Sekunde. Die TUM-Physiker
untersuchten eine hochreine Halbleiterschicht aus
Galliumarsenid, die unter der Leitung von Prof. Gerhard
Abstreiter, Ordinarius für Experimentalphysik, am
Walter-Schottky-Institut in Garching, hergestellt worden
war. Durch optische Anregung mit einem kurzen
Laserlichtblitz kann innerhalb von 10 Femtosekunden ein
dichtes Plasma aus frei beweglichen Elektronen und
Löchern (fehlenden Elektronen) im Halbleiterkristall
erzeugt werden. Unter dem Einfluss gegenseitiger
elektrischer Kräfte arrangieren sich die Teilchen so,
dass negativ geladene Elektronen tendenziell von einer
positiven Wolke aus Löchern umgeben werden. Das
Forscherteam der TUM konnte erstmals zeigen, dass diese
sogenannte Abschirmung nicht instantan nach der
Generation des Plasmas eintritt, sondern sich erst mit
einer gewissen Verzögerung aufbaut. Derartige
quantenkinetische Phänomene sind seit Jahren Gegenstand
intensiver Diskussionen in der theoretischen Physik. Die
Tragweite der Ergebnisse zeigt sich daran, dass analoge
Phänomene auch in ganz anderen Bereichen der Natur als
entscheidend wichtig vermutet werden. Beispiele hierfür
sind Kernreaktionen und die chemische Katalyse an
Metalloberflächen. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.ph.tum.de/~aleitens/Homepage/welcome.html |
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AIP
Newsletter: THE FEMTOSECOND DELAY IN THE ADVENT OF collective motion among electrons in a semiconductor has been observed, for the first time, by an experiment at the Technical University of Munich. In general, multi-body interactions, whether at the electron level or planetary level, cause a change in properties different from that observed when only two bodies are present. For example, electrons moving through a semiconductor crystal have very different solo and collective motions; each particle's effective mass and charge become modified by the changes it induces in the surrounding lattice, such as by causing subtle vibrations (phonons) to draw near. The electron is no longer just its former self but has become a corporate entity (particle plus collective motions), or quasiparticle. This alteration, sometimes referred to by the name of screening or dressing, does not happen instantly. The Munich group, using ultrafast laser pulses, first excited a plasma of electrons and holes and then, with a secondary probe pulse bouncing off the collective motions of the quasiparticles, monitored the growth of the screening process on a femtosecond basis. They observed that it takes tens of femtoseconds for the screening to be complete. (Huber et al., Nature, 15 November 2001.) |
Das Zeitnormal in DE Atomuhr an der PTB