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Drastische Zunahme des Nachtflugverkehrs |
48 Prozent Steigerung der Nachtflüge über Hamburgs Wohngebieten innerhalb der letzten zwei Jahre (jeweils Monate Dezember bis März). Besonders stark war die Steigerung im letzten Jahr mit 40 Prozent. Diese besorgniserregende Entwicklung geht aus der Senatsantwort auf die Bürgerschaftsanfragen Drs. 16/1063 und 16/2383 hervor. Die Daten im einzelnen:
Abend- und Nachtflüge in Hamburg | ||||
Zeitraum | Dez. 96-März 97 | Dez. 97-März 98 | Dez. 98-März 99 | Steigerung 97/98 |
19:00-22:00 Uhr | 7468 | 7687 | 7873 | |
22:00-24:00 Uhr | 1271 | 1345 | 1845 | 40 Prozent |
Erteilte Ausnahmegenehmigungen | 8 | 23 |
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Der Koalitionsvertrag zwischen SPD und GAL vom 6. November 1997 sah
etwas ganz anderes vor:
"2.4.4 Die Belastungen der Anwohnerinnen und Anwohner
werden besonders mit Blick auf die Zeit zwischen 22.00 Uhr und 0.00 Uhr
reduziert. Der vorhandene Trend zur Reduzierung der Lärmbelastung in
diesen Zeiten soll fortgesetzt werden. Es wird sichergestellt, daß
Einzelausnahmen von den Nachtflugbeschränkungen durch den Fluglärmschutzbeauftragten
restriktiv gehandhabt werden. "
Die vielen tausend Menschen, deren Wohngebiete vom Flugverkehr von und nach Hamburg-Fuhlsbüttel betroffen sind, durften also zumindest hoffen, daß es nicht noch schlimmer würde.
Wie hat der Hamburger Senat dieses Versprechen eingehalten?
Besonders problematisch ist dies, da der Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel mitten in Wohngebieten liegt und nach Aussage der Hamburger Landesregierung (Senat) als Stadtflughafen betrieben werden soll. Mit der Aussage "Stadtflughafen" und dem öfters herangezogenen Vergleich mit London City-Airport hat der Senat eine Zielvorgabe gesetzt, die man am Betrieb in London ablesen kann. Dort (der Londoner City-Airport liegt etwa gleich weit vom Big Ben entfernt wie der Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel vom Rathaus) kommt der Flugverkehr nach 20 Uhr praktisch zur Ruhe. Nur eine Maschine landet nach 21 Uhr. Zudem wird lediglich relativ kleines und nicht so lautes Fluggerät verwendet. Hamburg hat dagegen nach 19 Uhr etwa 15 mal soviel Flugverkehr wie London City. Auch der einzige andere deutsche Stadtflughafen mit vergleichbarer Lage mitten in Wohngebieten, Berlin-Tempelhof, wird abends deutlich seltener angeflogen als Fuhlsbüttel.
Die Notgemeinschaft sieht sich durch diese Entwicklung schwer enttäuscht.
Mit dem Koalitionsvertrag, der die öffentliche Grundlage der
Senatspolitik von SPD und Bündnis90-Die Grünen/GAL sein sollte,
waren den Bürgern Versprechungen gemacht worden, die nun ins
Gegenteil verkehrt wurden.
Die Notgemeinschaft fordert SPD, GAL und den von ihnen gebildeten Senat
auf, endlich die Versprechen des Koalitionsvertrages einzuhalten und darüber
hinaus weitere Maßnahmen zum Schutz der Wohnbevölkerung
entsprechend der Zusage wohngebietsverträglicher "Stadtflughafen"
zu ergreifen:
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