Gedicht (viele Namen)

Ein freiherr von Zimbern, Wernher Hanns,
Was üppigen und öden mans
Magstu immer gesein,
Das du die wort dein
Also hast verachtet?
Das wurt von uns betrachtet,
Wie wirs dir ufs hechst anziehen,
Das du also thust fliehen
Sollich gut gesellschaft,
Die du mit urlobs kraft
Dins vatters halb wol gesuchet,
Hettest du nit geruchet
Zu Messkürch zu beleiben
Bei junkfrawen und schenen weiben,
Di ir ob inen allen
Lieben. Das lassen wir fallen;
Und haben doch das geduldt.
Mainen, es sy nit der schuld,
Und thuegen es dem alten zulegen,
Der maint, uns zu bewegen
Durch irrung seiner geschäften,
Die nit allweg inhesten;
Werden also verstanden,
Und halten auch in den bnden
Die entschuldigung seins darlegen.
Erst thut sich unser zorn bewegen
Uf in, und lässen es befeiben,
Wellen in ins auchtbuch schreiben.
Und haben darbei vernommen,
Das dir, Hanns Wernhern, sys zukommen
von den von Sonnenberg schreiben,
Daß du nit sollest ußbleiben;
Wo das aber nit möcht sein,
So wellten sie dannocht keren ein
Zu Hochemberg, dem edeln stamm;
Und das da ir kainer kam,
Das schafft, das sie on antwurt ließest,
Dess du gar litzel genießest
Vor junkfrawen und auch frawen
Do wir in kessel hawen
Wellen dich ufs hechst
Und deinthalb uf das best
Dich wellen ußbraiten;
Denn Hehemberg die saiten
Dir ufs hechst will spannen;
So weill graf Jos nit dannen,
Er will auch dein unlob meren.
Noch thut ainer zukeren,
Johanns, ain freie von Steffeln,
Der maint dich auch zu göffeln
An schener frawen huld,
Wo es kompt zu schuld.
Dessgleichen der junge Itelfritz
Helt es auch für ainen schwitz;
Und auch der frei von Sax, Jacob,
Het es vast von dir zu grob.
Melcher der Tierberger
Helt es auch für schwer.
So sagt Balthuser von Bühel,
Das du sist ain rechter nihel
Mit deinem ußbeleiben.
Ins best will dirs nit scheiben
Mit namen Jacob Schenk.
Hanns Spät auch sein schwenk
Uf das üppigest darzu leut.
Baldegker hat auch vil geseut,
Das darzu ze thund sig;
Do lat es Ringelstain beleiben bi;
Der klain, küne man,
Jerg, und Jerg von Aw hand nit span,
Das mans anzieh beßlich.
Es ist auch unvergesslich.
Von Wehingen Toman und Hainrich,
Die wend es auch unseuberlich,
Wo sie kunnen, ußrichten.
Hölstein wils nit schichten.
Der von Isersteten
Vermaint, es auch nit zu gletten.
Dessgleich Kleinat von Husen
will on alles grusen
Das best auch darzu thun.
So hetten dß nachgenannten sund
Gern an der sach gemachet;
Von zorn es gnaz erkrachet.
Das was Fridrichen von Aw pein,
Das es nit möcht richtig sein.
Wernher und Jerg die Schenken
Mainten, wir sollten bedenken
Uns baß in den sachen.
Erhart von Ow wolt machen
Frid an den dingen.
es thet auch darnach ringen
Wernher von Rosenfeld.
Noch ain ich hie meld,
Von Grafnegk, der Ludwig,
Der maint, es pring nit sig
Söllich irrung in landen.
Der Schwelher nams zu handen
Und wolt es auch versünen;
Doch wolten sich die küenen
Gar nichts daran keren.
Noch wollt es ainer erweren,
Genannt von Ow der Michel,
Dannocht was er nichel.
Wiewol von Ramsperg Hanns
Sich des großen spans
Mit antwort het gern gewert,
Do warn wir zu hört,
Und ist daran erfunden,
Das es stät unverbunden.
Dess merk Hanns Wernher dise clag
Und thu uns darumben abtrag!
Darin du dich gar wol bedrcht!
Geben umb ains nacht mitternacht
Uf mittwoch naach sant Tomen
Und thu ain ander mal kommen,
So bleibstu unentbresten.
Geschriben im zwai und dreißigesten
Noch in diser zahl der jar.
Gott geb uns hail! Das werd uns war!



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