Ein aufmüpfiger Knappe eines Grafen von Zimmern


... Neben andern edlen knaben hat er ain jungen von Ramsperg gehabt, der ist ain verwegner, frecher junger gewest. Es hat sich ainsmals sommerszeiten begeben, das herr Johanns Wernher sich nach dem morgenessen zu ruhen gethon und uf ain lotterbett sich nidergelegt und schlafen wellen, darneben dem jungen bevolchen, im der mucken zu weren, darab der Ramsperger gar übel zufriden gewesen; villeucht hett er lieber seinen gesellschaften beigewonet; darumb er dann ain solche ungedult gefast, das er mit im selbs leis zu reden angefangen, sprechende: - Muß ich dir der mucken weren? het wol anders zu thuen; das dich botz (damit hat er mermals große schwier gethon) schenden müeße! Ich het ain lust, das ich dir das waidmesser in leib stieße, so keme ich dein ab -. Als er nun das mermals gesagt, nicht achtende, das herr Johanns Wernher solchs warnemen sollte, ist bemelter herr Johanns Wernher unversehenlich, als der das wol gehört, im bett aufgewischt, dergleichen gethon, als ob er den jungen fahen wellte, welcher darab dermaßen erschrocken, das er die flucht geben, darin er behart. Ist sein lebenlang hernach nit mehr geen Mößkirch komen, sonder hernach in krieg zogen, darin er auch bliben. .


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