Ev.-Luth.St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA
1. Sonntag in Advent, 29. November 1998
Matthäus 24: 37 - 44
"Wachet! Der Menschen Sohn kommt."
von Vikar Benjamin W. Berger
36
Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater. 37 Aber gleichwie es zur Zeit Noahs war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. 38 Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut, sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging. 39 und achteten's nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. 40 Dann werden zwei auf dem Felde sein; einer wird angenommen, und der andere wird verlassen werden. 41 Zwei werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen, und die andere wird verlassen werden. 42 Darum wachet, denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer HERR kommen wird. 43 Das sollt ihr aber wissen: Wenn der Hausvater wüßte, welche Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus brechen lassen. 44 Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr's nicht meinet.
Liebe Freunde in Christus,
Hast du den Film, „Twister", gesehen? Die erste Rolle jagte die Tornado. Wenn sie ein kleines Mädchen war, hat ein Tornado ihren Vater ermordet. Sie versuchte von den Tornado zu lernen, auf daß sie andere warnen könnte. Die Tornado sind unvorhersehbar. Gewöhnlich haben wir keine Warnung, wenn ein Tornado kommt. Wir möchten wissen, wenn sie kommen. Wir möchten auch wissen, wann Jesus kommen wird. Da könnten wir uns vorbereiten. Aber wir wissen nicht, wann Jesus zurückkommen wird. Wir wissen nur, daß er kommt. Darum, wachet! Der Menschensohn kommt I – wie die Sündflut II – wie ein Dieb.
I. Der Menschensohn kommt wie die Sündflut.
Obwohl wir den Zeitpunkt der Zukunft des Menschensohnes nicht wissen, haben wir schon die Warnsignale. Jesus sagte, „Gleichwie es zur Zeit Noahs war, also wird auch die Zukunft des Menschensohnes sein". In den Tagen vor der Sintflut lebten die Leute wie gewöhnlich. Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und verheirateten. Diese Aktivitäten sind nicht sündhaft. Aber wenn ein Hochwasser kommt, sind sie nicht gewöhnlich.
Wenn ein Hurrikan käme, würden wir wie gewöhnlich leben? Nein. Wir wollen nicht, daß der Sturm unsren Besitz zerstört. Wir würden uns vorbereiten. Wir würden unser Haus beschützen. Damals würden wir uns beschützen.
Aber zur Zeit Noahs lebten die Leute wie gewöhnlich, da Noah zu der Arche einging. Die Zukunft des Menschensohnes wird auch gleich sein. Die Leute dieser Welt werden arbeiten, spielen, und leben. Sie sorgen sich nicht, daß der Menschen Sohn kommt. Wie werden wir leben? wie gewöhnlich? Das tägliche Leben kann uns leicht beherrschen. Wir müssen arbeiten, unsre Kinder herumlaufen, unsre Freunde besuchen. Aber ablenkt das tägliche Leben unsre Aufmerksamkeit? Werden wir bereit sein, wenn Jesus zurückkommt? Der Menschen Sohn kommt. Jesus wird kommen, wie die Flut, ob wir bereit sind oder nicht.
Vor der Flut hatten die Leute viele Zeit, um sich vorzubereiten. Ein hundert und zwanzig Jahre ließ Gott sie leben. Gott wollte nicht sie zerstören. Noah gab ihnen die Warnung. Die Leute sahen die Arche. Wahrscheinlich fragten sie Noah von der Arche. Dieser Mann hat diese Arche in der Mitte des Landes gebaut. War er wahnsinnig? Selbst wenn sie ihn nicht fragten, wissen wir, daß Noah sie die Warnung gab. Petrus heißt Noah „ein Prediger der Gerechtigkeit".
Obwohl Noah sie die Warnung gab, beachteten die Leute nicht die Warnung. Jesus sagte, „sie achtetens nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin". Natürlich haben sie gewußt, daß die Flut kommen würde. Aber sie beachteten nicht die Warnung.
Beachten wir die Warnung? In diesem Kapitel hat Jesus uns die Warnung gegeben. Wir kennen die Zeichen: Kriege und Geschrei von Kriegen, falsche Propheten, die Hungersnot, und das Erdbeben. Haben wir diese Zeichen gesehen? Wir haben sie Jahr für Jahr gesehen. Haben wir uns vorbereitet? oder leben wir wie gewöhnlich? Weil Gott uns liebt, gibt er uns die Zeit, um uns vorzubereiten, gleichwie die Leute vor der Flut. Aber die Flut kam und nahm sie alle dahin außer der Gläubigen.
Die Flut zerstörte alle, die auf Erden lebten, außer den acht, die auf der Arche waren. Nur die acht, die sich vorbereitet hatten, lebten. Warum waren sie bereit? Sie haben geglaubt. Sie haben einfach geglaubt. Gott sagte Noah, daß eine Flut kommen würde. Er sagte Noah, wie er sich vorbereiten sollte. Noah glaubte, und er vorbereitete sich.
Die Zukunft des Menschensohnes wird gleich sein. Wenn Jesus zurückkommt, werden alle sterben, die an ihn nicht glauben. Sondern alle, die an ihn glauben, werden leben. Aber wir brauchen nicht eine Arche zu bilden, um zu leben. Jesus hat schon alles getan, um uns zu retten. Er hat jedes Befehl Gottes gehorcht. Er ist am Kreuz gestorben. Er ist von dem Grab auferstanden. Wenn er zurückkommt, wird er alle, die an ihn glauben, ins Himmel nehmen.
Liebe Freunde, wir leben nicht zur Zeit Noahs sondern zur Zeit des Menschensohnes. Er kommt. Wir können die Zeichen sehen. Die Hungersnot bleibt in Afrika. Vor einigen Wochen gab es ein Erdbeben in Michigan—ein Erdbeben in Michigan! Wir hören auch die Geschrei von Kriegen. Gott hat die Warnung gegeben. Lasset uns vorbereiten.
Jesus wird plötzlich, wie die Flut, kommen. Er wird auch unerwartet, wie ein Dieb, kommen.
II. Der Menschensohn kommt wie ein Dieb.
Jesus erzählt uns von einem Dieb. Der Dieb ist in das Haus eines Hausvaters eingebrochen. „Wenn der Hausvater wüßte, welche Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus brechen lassen". Leider wußte er es nicht vorher. Also kam der Dieb ins Haus und stahl alles, das er wollte.
Wir können von dem Hausvater lernen. Wir können denselben Irrtum vermeiden. Wir wissen nicht, zu welcher Stunde Jesus kommen will. Aber wachen können wir. Ob Jesus kommt und findet, daß wir nicht bereit sind, muß er uns in die Hölle senden.
Die Leute, die nicht bereit sind, zeigen, daß sie etwas höher als Jesus geschätzt haben. Ich weiß, daß ich mich vorbereiten soll. Aber ich habe so viel zu tun. Ich will heiraten. Ich will Vater oder Mutter werden. Ich will Reise machen. Ich werde mich vorbereiten, nachdem ich alles getan habe, das ich will.
Zum Glück denkt Gott nicht dasselbe. Erstens denkt Gott an uns. Jesus ist nicht im Himmel geblieben. Er hat sich vorbereitet, und dann ist er zum Erden gekommen. Er hat sich vorbereitet, und dann starb er am Kreuz. Er hat uns seine Liebe gezeigt. Jesus war nicht selbstsüchtig. Jetzt zeigt er uns seine Liebe. Er gibt uns die Zeit, auf daß wir uns auf seine Rückkehr vorbereiten.
Nun wollen wir diese Zeit klug gebrauchen. Jesus sagte, „Der Menschen Sohn wird zu einer Stunde kommen, da ihrs nicht meinet." Wir wählen nicht, wann Jesus zurückkommen wird. Gott wählt, weil er die Kontrolle hat. Wenn ein Dieb in dein Haus bricht, hat er die Kontrolle. Er beobachtet das Haus. Er weiß, wenn du ins Haus oder aus dem Haus gehst. Er hat die Kontrolle. Gott hat auch die Kontrolle.
Er weiß, wann der Retter zurückkommen soll. Er hat schon vorher gewußt, wann Jesus zum ersten Mal kommen würde, um geboren zu sein. Er weiß auch, wann Jesus wieder kommen soll. Gott will, daß alle Menschen im Himmel leben. Er beherrscht die Welt, um alle, die an ihn glauben, zu retten. Er beherrscht die Welt, um uns zu retten. Er hat uns die Zeit gegeben, auf daß wir uns vorbereiten können.
Darum, vorbereite dich! Vielleicht könnte der Hausvater in Jesu Geschichte eine zweite Chance gehabt haben. Aber wenn Jesus kommt, wird es keine zweite Chancen geben. Jesus wird einmal und nur einmal kommen. Wenn Jesus kommt, sind alle Möglichkeiten vorbei. Wir müssen bereit sein, oder wir werden in der Hölle leiden. Ewiglich werden wir uns entschuldigen versuchen, „Ich wußte nicht, ich wußte nicht." Das wäre aber eine Lüge. Du weißt! Daher, wachet! Der Menschensohn kommt.
Wachet immer! Wir wissen nicht, wann Jesus kommt. Darum müssen wir immer wachen. Jeden Tag müssen wir uns fragen, „Wird Jesus heute kommen?" Jeden Tag werden wir leben, als ob Jesus heute kommt. Heute können wir noch das Wort Gottes hören; Geht zu der Bibelstunde. Heute können wir noch unsres Geld geben; Gebt es. Heute können wir noch das Evangelium erzählen; erzählt es. Bald wird Jesus sagen, „Heute ist der Tag!"
Zum Schluß wachet mit der Erwartung. Viele Jahre hatten die Juden den Messias erwartet. Ihr ganzes Leben sollte eine Erwartung auf den Messias sein. Wir Christen feiern, daß Gott seinen Sohn schon gesandt hat. Einmal kam Jesus, um uns die Seligkeit zu gewinnen. Er wird wieder kommen, um uns in die Seligkeit zu nehmen. Jedes Jahr warten wir auf Weihnachten. Lasset uns auch mit der Erwartung auf die Rückkehr Jesu wachen. Wachet! Der Menschen Sohn kommt!