Ev.-Luth.St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

Am zweiten Sonntag des Oster, 11. April 1999

Johannes 20: 19-23

"Verkündige Frieden zu den Leuten"

von Vikar Benjamin W. Berger

 

19Am Abend aber desselben ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten ein und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! 20Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den HERRN sahen. 21Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22Und da er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmet hin den Heiligen Geist! 23Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

 

Liebe Leute Gottes:

Im März ist ein Mann hier gekommen, der das Video Wels Connection produziert. Er wollte von unsrer deutschen Gemeinde sich informieren. Nach dem Gottesdienst hat er einigen Mitgliedern Fragen gestellt. Er fragte, „Ist der deutsche Gottesdienst euch wichtig? Wie viel bedeutet es euch, den deutschen Gottesdienst jede Woche zu haben?" Die Antworten waren verschieden, aber jede Antwort ausdrückte Dankbarkeit, daß die deutsche Leute in eigener Sprache ihrem Gott anbeten können. Dank sei Gott, daß vor vierzig, fünfzig, oder sechzig Jahre eine Kirche in Amerika den Deutschen diente. In einer fremden Kultur hattet ihr eine Kirche, die euch versichert hat, daß ihr Vergebung und ewige Seligkeit habt. Heute seid ihr die Kirche. Viele Leute wohnen in dieser Nachbarschaft, die Gott nicht kennen. Sie brauchen uns, um sie zu versichern, daß sie auch Vergebung und Seligkeit haben. Im heutigen Evangelium ermuntert Jesus uns den Leuten Frieden zu verkündigen. Verkündige Frieden zu den Leuten I – weil du den Frieden hast, und II – weil Jesus dich schickt.

I. Verkündige Frieden zu den Leuten, weil du den Frieden hast.

Verkündige Friede zu den Leuten, weil du den Frieden in der Mitte Furcht hast. Während der Karwoche hatten die Jünger viele Furcht. Als die Juden Jesus in Gethsemane verhafteten, liefen die Jünger weg. Die Juden haßten Jesus und seine Jünger. Nachdem die Juden Jesus kreuzigten, fürchteten die Jünger die Juden immer mehr. Die Jünger blieben hinter verschlossenen Türen.

Bleiben wir hinter verschlossenen Türen? In Benton Harbor haben wir Christen nicht viel körperliche Gefahr. Dennoch bleiben wir oft hinter verschlossenen Türen. Wir wollen bequem sein. Um bequem zu sein, bleiben wir unter der eigenen Leute. Wir wissen unsre Sprache. Wir kennen unsre Freunde. Wir kennen nicht die Nachbarn. Wir fürchten uns. Wir wollen nicht außerhalb unsrer bequemen Türen gehen.

Selbstverständlich fürchteten die Jünger mehr als was außerhalb ihrer Türen war. Ihr Retter war gestorben. Kannst du dich vorstellen, wie die Jünger fühlten, während ihr HERR in einem Grab lag? Ob Jesus, der Sohn Gottes, tot war, hatten sie keine Hoffnung. Ob Jesus tot ist, haben wir keine Hoffnung.

„Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euren Sünden." Wir wissen die Strafe für unsre Sünden. „Der Tod ist der Sünde Sold." Aber fühlen wir allein in unsren Sünden, wie die Jünger ohne ihren Retter fühlten? Vielleicht. Wenn wir sündigen, hilft uns unser Gewissen die Sünden zu erkennen. Wir fürchten oft die weltliche Strafe. Aber ohne Jesus würde unsre ewigliche Strafe noch schlimmer sein. Zwei Tage lang fürchteten alle Christen den ewigen Tod in der Hölle, weil Jesus im Grab des Todes lag.

Dann in der Mitte ihrer Furcht kam Jesus und trat mitten ein. Die Jünger glaubten nicht ihre Augen. Sie meinten, „Sehen wir wirklich Jesus?" Ja! Das war Jesus! Sehe seine Hände an. Du kannst die Nägelmale sehen. Sehe seine Seite an. Du kannst die Narbe von dem Speer sehen. Es ist Jesus, der am Kreuz gestorben ist. Ist er ein Gespenst? Nein, du kannst ihn anfassen. Jesus lebt! Er ist auferstanden!

Jesus kommt und tritt auch mitten uns ein. Er kommt durch die Bibel. Jeder Teil der Bibel zeigt uns einen anderen Teil Jesu. Wir sehen mehr als seine Hände und seine Seite. Wir sehen Jesus in der Schaffung der Welt. Wir sehen ihn als ein Engel, der seine Leute beschützt. Wir sehen ihn im Leben und im Sterben. Am besten sehen wir Jesus als unser Retter. Wir können auch ihn anfassen. Immer wieder bekommen wir seinen Leib und sein Blut, so oft wir das Brot und den Wein des Abendmahls essen und trinken. Jesus kam zu den Jüngern und zu uns, trat mitten ein, und sprach zu uns.

Er sagte, „ Friede sei mit euch!" In Jesu Zeit war Friede oder Shalom ein allgemeiner Gruß. Aber Friede von Jesus ist viel mehr als ein allgemeiner Gruß. Jesus anbietet den Frieden, den nur er geben kann.

Jesus anbietet uns den Frieden mit Gott. Gott fordert die Heiligkeit. Nur Jesus führte ein heiliges Leben. Gott nimmt sein heiliges Leben an unsrer Stelle an. Aber wegen unsrer Ungehorsam hat Gott auch unsren Tod gefordert. Jesus ist auch an unsrer Stelle gestorben. Nicht länger müssen wir Gott als einen ärgerlichen Richter fürchten. Wegen Jesus ist Gott unser lieber Vater, und wir sind seine lieben Kindern. Wir wissen, daß er uns vergibt, und daß wir den Frieden mit ihm haben.

Daher erfreue dich! Dein HERR lebt! Er kommt zu dir mit der Botschaft des Sieges. Er verkündigt dir Frieden. Warum dann leben wir hinter verschlossenen Türen? Wir können diese Botschaft mit andern teilen. Durch die Schule und das Tagesheim teilen wir Gottes Frieden mit den Kindern. Bete um die Schule und das Tagesheim. Durch unsren neuen Komitee teilen wir Gottes Seligkeit mit unsren Nachbarn. Bete auch um den Komitee. Verkündige Frieden zu den Leuten, weil du den Frieden hast.

Jesus verkündigt Frieden zu uns, die in der Kirche sind, auf daß wir zu der Leute, die außerhalb der Kirche sind, seinen Frieden verkündigen können. Verkündige Frieden zu den Leuten, weil Jesus dich schickt.

II. Verkündige Frieden zu den Leuten ,weil Jesus dich schikt.

„21Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch." In seiner Liebe für uns hat Gott der Vater seinen eingeborenen Sohn gesandt, um unsre Frieden zu verdienen. Jesus hat sich erniedrigt. Er wurde Mensch. Er erduldete die kleinen Unbequemlichkeiten des menschlichen Lebens: den Durst, den Hunger, die Müdigkeit. Er litt auch die großen Versuchungen des Teufels. Schließlich litt er die größte Unbequemlichkeit, da er in großen Leiden gestorben ist. Jesus hat unsren Frieden verdient.

Jesus kam auch auf diese Erden, um uns seinen Vater zu zeigen. Jesus ist das lebendige Zeichen der Liebe seines Vaters. Alles, das Jesus gesagt und getan hat, reflektierte die Liebe Gottes des Vaters. Drei Jahre lang hat Jesus zwölf Apostel über den Vater intensiv gelehrt. Er hat sie auch gelehrt, wie sie das Kenntnis der Liebe des Vaters durch die Generationen verbreiten sollen. Nun haben wir dieses wunderbare Kenntnis durch die inspirierten apostolischen Schriften. Nun können und sollen wir auch diese Botschaft weiter verkündigen, weil Jesus uns schickt.

Jesus hat seine Jünger nicht allein gesandt. „22Und da er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmet hin den Heiligen Geist!" Jesus schickt uns nicht allein. Er schickt uns mit demselben Heiligen Geist, den er den ersten Jüngern gab.

Der Heilige Geist ist unser Schutz gegen leibliche Gegner. Zu wohnen oder eine Kirche haben in der Innenstadt ist nicht leicht. Die Innenstadt hat viele Probleme: weniges Geld, der Drogenmißbrauch, gleichgültige Grundeigentümer, usw. Aber ich meine nicht, daß diese Problem uns verhindern, so daß wir hinter verschlossenen Türen bleiben. Am meisten fürchten wir uns wegen der Gefahr.

Aber vergesse nicht, daß die treuen Christliche Zeugen immer mit Gefahr gelebt haben, wenn sie das Evangelium verbreiteten. Jesus erzählte daß seine Zeugen die Gefahr erwarten sollen. Dennoch hat er sie gesandt, und sie sind gegangen. Die ersten Christen sammelten Geheim. Einige sind wegen ihres Glaubens gebrannt worden. Erinnerst du dich des Paulus? Die Leute schlugen ihn, stellten ihn im Gefängnis, und auch versuchten ihn zu ermorden. Nachdem die Leute in Lystra Paulus gesteinigt hatten, ist Paulus in der Stadt zurückgegangen. Paulus hat nie gesagt, daß die Gefahr zu groß war . Er ging zu den Leuten trotz der Gefahr. Er ging, weil Jesus ihn schickte.

Paulus und die anderen treuen Zeugen wußten, daß der Heilige Geist mit ihnen war. Sie vertrauten, daß er sie schützen würde. Manchmal ließ der Geist sie leiden. Viele sind gestorben. Aber sie nahmen das Wort Gottes zu Jerusalem, Judea, Samaria, und bis an das Ende der Erde. Gefahr war nicht wichtig. Ihnen war es nicht wichtig ob ein Volk reich oder arm war, oder ob ihre Kultur anders war als die eigene. Der Heilige Geist war ihren Schutz gegen leibliche Gegner. Er war auch ihren Angriff gegen geistliche Gegner.

12Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit den bösen Geistern unter dem Himmel." Wir kämpfen gegen Sünden. Um die Herzen und Sinne zu verändern, müssen wir die Sünden durch das Evangelium siegen. Das Evangelium ist die einzige Waffe, die die Nachbarschaft verbessern kann. Das Evangelium hat unsre Leben verändert; es wird auch andere Leben verändern.

Nicht nur verändert das Evangelium die Leben, sondern auch gibt das Leben--das ewige Leben. Das Leben zu verändern, der Sünde ein Ende zu machen, oder die Nachbarschaft zu verbessern sind nur das Ergebnis, wenn man Jesus als HERR kennt. „Und niemand kann Jesum einen HERRN heißen außer durch den heiligen Geist." Der Heilige Geist verändert die Herzen durch das Evangelium. Ob wir das Evangelium nicht erzählen, verändert der Heiligen Geist nicht die Herzen. Jesus schickt uns in die Nachbarschaft, in diese Nachbarschaft, um Frieden zu verkündigen. Durch die Botschaft des Friedens wirkt der Heiligen Geist den Glauben in den Herzen.

Was ist die Botschaft des Friedens, die wir verkündigen? Sie ist die Vergebung der Sünden. Jesus sagte, „23Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten." Jesus hat dir die Kraft gegeben, den Himmel zu öffnen. Er hat dir die Kraft gegeben die Sünden zu vergeben. Verdamme nicht die Nachbarn. Vergebe sie. Dann erzähle sie, daß Jesus auch sie vergibt. Denke nicht, bitte, daß nur der Pastor die Sünden vergeben kann oder soll. Ja, der Pastor vergibt die Sünden öffentlich nach seinem Amt. Aber die Schlüssel sind uns allen gegeben. Der Auftrag die Vergebung der Sünden zu verkündigen ist allen Christen gegeben worden.

Diese Kraft, die dir gegeben ist, ist eine Ehre. Gott hat DIR den Schlüssel des Himmels gegeben. Gebrauche ihn! Was für eine Freude es ist, für andere Sünder den Himmel zu öffnen. Es macht nichts ob sie weiß, schwarz oder grün sind. Verkündige Frieden zu den Leuten – zu allen Leuten!

Die Zeit ist gekommen, die Botschaft des Friedens, die Vergebung der Sünden, zu unsrer Nachbarschaft zu verkündigen. Wenn du einen Fremde warst, fandst du eine Kirche, die dir die Botschaft des Friedens Gottes verkündigte. Nun kannst du in der einigen Sprache deinen Gott preisen. Andere Leute brauchen auch Gott zu preisen, aber das können sie nicht vor sie ihn kennen lernen. Durch deine Gebete und Stütze kannst du ihnen helfen. Ja, sie sind anders als wir. Sie haben eine andere Kultur. Dennoch kannst du ihnen helfen. Verkündige Frieden zu den Leuten, weil du den Frieden hast, und weil Jesus dich schickt. Amen.